Kein
Ort nirgends?
Von Lars Hartmann
Text lesen
Von einer sich ins Handgemenge werfenden Philosophie
»Sie will uns ins Offene des Denkens führen, und vor allem will Di
Cesare die Philosophie von zweckhaften Einhegungen und
Funktionalisierungen bewahren, wo der Philosophie lediglich eine
Reparaturfunktion für gesellschaftliche Defekte zukommt.«
Das
letzte Einhorn revisited
Von Jürgen Nielsen-Sikora
Text lesen
Über Markus Gabriels »Fiktionen«
»Die Sinnfeldontologie ist insofern nichts anderes als eine Art
Meta-Erzählung, von der nicht wirklich klar wird, in welchem
Sinnfeld sie selbst existiert und für welches der unendlichen
Sinnfelder sie nun Gültigkeit beansprucht.«
Dialektik
der Reformer
Von Wolfgang Bock
Text lesen
Phantastische und digitale Schatten und ihr Echo.
Über Markus Gabriels »Fiktionen«, die keinen geringeren Anspruch
haben, als
»unseren
bedrohten Sinn für das Wirkliche zu rekalibrieren.«
»Das von Gabriel groß angekündigte Projekt Realismus 2.0 ist mit
solchen Voraussetzungen und trotz großen summarischen Wortgeklingels
eben kein konsistentes Argument gegen die Dialektik der Aufklärung
und auch nicht gegen das postmoderne Denken und seiner Krise des
Subjekts.«
Leseprobe & Infos
Die
absolute Biografie
Von Jürgen
Nielsen-Sikora
Text lesen
Rüdiger Zills stoffreiche Blumenberg-Biographie
»...
So
gelingt ihm ein sprachlich brillantes und in seiner Fülle kaum zu
übertreffendes Portrait Blumenbergs. Die Jugendjahre kommen hierbei
ebenso zur Sprache wie fachliche Kontroversen und Konflikte mit
Kollegen, hervorgerufen auch durch seine Herausgeberschaft von
Fachzeitschriften, und die ausführlichen Kontextualisierungen seiner
Bücher.«
Leseprobe & Infos
Differenz
des Idioms
Von Lars Hartmann
Artikel lesen
Zum 90. Geburtstag von Jacques Derrida
»Feder
und Spritze stehen in einem Verhältnis, sie stellen das Innerstes
eines Lebens nach außen zur Schau. Insofern ist die Annahme, die von
mancher und manchem gehegt wird, ein Text sei körperlos, eine den
Charakter der Schrift verkennende Illusion. Auch eines dieser
Phantasmen. Der Text hingegen löst sich im Prozeß unwiederbringlich
vom Körper ab und wird unbeherrschbar. Niemandes Eigentum. Eine
Gabe.«
»Ich
überlasse Ihnen das zum Weiterdenken!«
Von Wolfgang Bock
Artikel lesen
Adornos gezielte Improvisationen vor dem deutschen
Nachkriegspublikum. Zum neuen Band mit Adornos Vorträgen 1949 1968.
»Die
Decke der Demokraten schmilzt dagegen so ab, wie das grönländische
Festlandeis. Es verdichten
sich also die Anzeichen, dass wir uns auch in dieser politischen
Hinsicht gerade wieder in einem Rückschwung der Aufklärung, einer
Großen Regression, befinden.«
Leseprobe
Für
die Möglichkeit der Freiheit
Von Jürgen Nielsen-Sikora
Artikel lesen
Hannah Arendt und
»Die
Kunst, politisch zu denken«
»Arendts Haltung zieht ihre Kraft aus den Geschichten und der
Literatur, die die Vielfalt der Perspektiven aufnimmt und bewahrt.
Hannah Arendt macht uns Mut, die Welt sinnlich zu betrachten, als
ein Refugium, eine Schatzkammer für das Selbstbewusstsein des
Menschen und für die Möglichkeit der Freiheit.«
Leseprobe
»Ist
er geistreich oder wirr?«–»Er
ist schwierig!«
Von Wolfgang Bock
Artikel lesen
Hegel im Spiegel seiner Biographie:
Ein Dribbling
»Der Jenenser
Philosophieprofessor Klaus Vieweg verfasst eine neue und emphatische
Hegelbiographie. Das monumentale über 800 Seiten starke Werk ist so
angelegt wie eine Szene des Frankfurter Cartoonisten Friedrich Karl
Waechter: Ein Fußballspieler umdribbelt mit dem Ball alle Spieler
der gegnerischen Mannschaft und schießt ihn am Ende zum siegreichen
Tor ein; anschließend reißt er die Arme zum Jubel hoch.«
Leseprobe
»Mach's
gut und danke für den Fisch.«
Von Wolfgang Bock
Artikel lesen
Lehnstuhl-Philosophen, lebensuntüchtige Melancholiker und
sexistische Nilpferdkönige.
Gut kaschierte Vorurteile in Stuart Jeffries launiger Geschichte der
kritischen Theorie »Grandhotel Abgrund«
»Von einer umfassenden und
kritischen Darstellung hätte man sich mehr und vor allem anderes
erwartet als eine alerte Bestätigung dieser gröbsten Vorurteile
unter einer diskursfreundlichen Hülle, deren Autor alles gelesen
haben will, aber anscheinend nichts verstanden hat.«
Leseprobe
»Komm
aus deiner linken Ecke, Kleiner.«
Von Wolfgang Bock
Artikel lesen
Zu Theodor W. Adorno über »Aspekte des neuen Rechtsradikalismus«,
»Bemerkungen zu
The Authoritarian Personality« und weitere Texte.
»Womit wir hier konfrontiert sind, ist nicht der alte Judenhass als
instinktemotionale Macht. Es ist die Bereitschaft eines bestimmten
Typs von Mensch, mechanisch ideologische Muster zu übernehmen,
»Tickets«, die antisemitische Slogans zwar beinhalten, aber nicht
mehr von antisemitischen Reaktionen per se ausgelöst werden.«
Eine
Kritik der Populärphilosophie
Von Jürgen Nielsen-Sikora
Text lesen
Daniel-Pascal Zorns Essay
»Shooting
Stars«
zur Lage der
Philosophie zwischen Pop und Akademie
»Zorns
Essay, angesiedelt zwischen einem wissenschaftlichen und einem
populären Ansatz, bringt dies brillant auf den Punkt. In der Rolle
des kritischen Mediators im Anschluss an Sokrates nimmt der Autor
eine ganz eigene, zutiefst philosophische Haltung ein, die ein
Vorbild für künftiges Philosophieren sein kann.«
Leseprobe
Foto by Wolfram Huke creative commons 3.0
Jürgen
Habermas 2019 – 90 Jahre jung
Von Peter V. Brinkemper
Text lesen
Eine Bestandsaufnahme
»Die Interessen einer durch
Autonomie und Mündigkeit geleiteten Lebenswelt werden massiv perforiert und
transformiert durch die Kolonisation des elektronifizierten Spätkapitalismus,
der nach der Weltfinanzkrise 2007/8 keineswegs gezähnt ist, sondern immer
weitere Breschen in das politische, soziale und lebensweltliche Terrain der
Menschen nicht nur in den ehemaligen Wohlstandsländern, sondern in den globalen
Lebensbedingungen schlägt.«
Über
das moralische Wesen des Menschen
Von
Timotheus Schneidegger
Artikel lesen
Michael Tomasellos »Naturgeschichte der menschlichen Moral«
»Vor
Ableitungen des heutigen Sollens aus dem spekulierten Sein hütet er sich. Er
erzählt nur eine Naturgeschichte »ohne Moral«. Denn in komplexen
Gesellschaften mit ebenso komplexen Moralvorstellungen gibt es moralische
Konflikte, die vom Individuum selbst entschieden werden müssen, unabhängig
davon, wie die Spezies wurde, was sie ist.«
Leseprobe
Michel
Foucault - Wanted dead or alive
Von Peter V. Brinkemper
Artikel lesen
»Die
Strafgesellschaft. Vorlesungen 1972/73«
»Wenn Foucault
die Arena betritt, eiligen Schritts vorwärtspreschend, wie jemand, der zu
einem Kopfsprung ins Wasser ansetzt, steigt er über die Sitzenden hinweg, um
zu seinem Pult zu gelangen, schiebt die Tonbänder beiseite, um seine Papiere
abzulegen, zieht sein Jackett aus, schaltet die Lampe an und legt los mit
hundert Stundenkilometern.«
Leseprobe
Wohin
geht unsere offene Gesellschaft?
1968
- Sein Erbe und seine Feinde
Dieses Buch handelt von der 68er-Kulturrevolution, ihren
geistigen Vorbildern, ihren Ideen und Akteuren, ihren
Fehlern und ihrem emanzipatorischen Erbe sowie von ihren
Feinden - und damit vom krisenhaften Zustand, in dem
sich heute die offene Gesellschaft befindet. Im Zentrum
des Buches steht die kritische Auseinandersetzung mit
einer illiberalen Weltanschauung, deren Vertreter
politische Gegner diffamieren, die an den Ideen von
1776, 1789, 1848 und 1968 festhalten. Letzteren geht es
um die Verteidigung der liberalen Demokratie, der Rechte
von Flüchtlingen und anderen Minderheiten wie auch um
die ökologische Modernisierung der Gesellschaft. An die
Stelle des alten Rechts-links-Dualismus ist heute ein
neuer Dualismus getreten: der zwischen einem liberalen,
sozial-ökologischen, weltoffenen und einem
völkisch-nationalen Lager - ein Dualismus, der auch die
Parteienlandschaft neu formiert. Der Autor, Bruno
Heidlberger, tritt für eine offene, den Menschenrechten
und dem Klimaschutz verpflichtete Gesellschaft ein.
Bruno Heidlberger - Wohin geht unsere offene
Gesellschaft?
- 1968 - Sein Erbe und seine Feinde - Logos Verlag - 397
Seiten 34,90 € 978-3-8325-4919-0
Eine
neue Geschichte des Existenzialismus
Von
Klaus Bittermann
Artikel lesen
Sarah
Bakewells Kollektivbiographie »Das Café
der Existenzialisten«
begeistert durch ihren
Reichtum an Figuren und Geschichten. »...
eines der sehr seltenen Bücher, die niemals enden sollten, weil die Autorin
nicht einen Aspekt abarbeitet, sondern verschwenderisch und auf hinreißende
Weise das Wissen der Welt ausbreitet.
Leseprobe
Das
»furchtbare Geschoß«, wiedergelesen
Von
Jürgen Nielsen-Sikora
Artikel lesen
Die von Mathias
Greffrath herausgegebenen Radioessays
»RE: Das Kapital« stellen
die Frage:
Ist »Das
Kapital« als politische Ökonomie im 21. Jahrhundert noch brauchbar?
»Der Reichtum der
Gesellschaften, in welchen kapitalistische Produktionsweise herrscht,
erscheint als eine ungeheure Warensammlung, die einzelne Ware als seine
Elementarform. Unsere Untersuchung beginnt daher mit der Analyse der Ware.«
(MEW
Bd. 23, S. 49).
Leseprobe
Hornhaut
gegen den Kummer
Von
Jürgen Nielsen-Sikora
Artikel lesen
Eine Debatte über die »Philosophie der Arbeit« mit Texten von der Antike bis
zur Gegenwart
»Die klug
ausgewählten Texte von Aßländer und Wagner liefern nicht nur ein
eindrucksvolles Bild der Jahrhunderte währenden Auseinandersetzung mit dem
Thema; sie zeigen auch, dass technologischer und digitaler Wandel dazu
geführt haben, dass sich die Philosophie – zum Glück – wieder intensiver mit
dem Thema beschäftigt und einen wichtigen Beitrag zur gesellschaftlichen
Diskussion über Sinn und Zweck der Arbeit leisten kann.«
Leseprobe
Auf
dem Weg zur »Kritik der dialogischen Vernunft«
Von
Wolfram Schütte
Artikel lesen
Bettina Stangneths
fulminanter Essay
»Böses Denken«
»Aufklärung ist
die Forderung an jeden Einzelnen, bei genau dem anzufangen, was er selber
ändern kann, also tatsächlich vernünftig zu handeln, statt vom Paradies zu
träumen: in jeder einzelnen Handlung, immer wieder, Tag für Tag, weil es nur
darauf ankommt.«
Leseprobe
Moralische
Werte - formbar wie Wachs?
Von Bruno
Heidlberger
Artikel lesen
Über Andreas Urs Sommers lesenswertes Essay über »Werte
- Warum man sie braucht, obwohl es sie nicht gibt«
»Wenn alles Meinungssache ist, dann wird alles zu einer Machtfrage, wie wir
es aktuell mit dem Trumpismus erleben. Denn, wenn die Macht das letzte Wort
hat, entscheidet sie auch über Recht und Moral und darüber, was wahr und gut
ist.«
Ist
Gott eine Maschine?
Von Jürgen Nielsen-Sikora
Artikel lesen
Nick Bostroms
Szenarien einer kommenden Revolution.
»Wir befinden
uns inmitten eines Dickichts aus strategischer Komplexität, das von einem
dichten Nebel der Ungewissheit umgeben ist. Obwohl wir zahlreiche
Betrachtungen angestellt haben, bleiben die Einzelheiten und Zusammenhänge
unklar und zweifelhaft.«
Leseprobe
Ein
wohlformuliertes Bekenntnis
Von
Gregor Keuschnig
Artikel lesen
Carlo Strengers
»Anleitung zur Verteidigung unserer Freiheit - Zivilisierte Verachtung«
Die Neigung
Überzeugungen oder überlieferte Narrative als satisfaktionsfähige
»Argumente« gegen Tatsachenbehaup-tungen zuzulassen, findet sich, wie
Strenger richtig herausstellt, in allen Lagern – links wie rechts. Der
Appell dieses Essays geht dahin, diese »kognitiven Verzerrungen« nicht mehr
zu akzeptieren. Er hält den Relativismus, der wissenschaftliche Erkenntnisse
und sozio-kulturelle Errungenschaften leichtfertig hergibt für eine
Bedrohung der freiheitlichen Gesellschaft.
Leseprobe
Probier's
mal mit Gelassenheit
Von Peter
V. Brinkemper
Artikel lesen
In Wilhelm Schmids neuestem philosophischen Ratgeber geht es um »Sex«,
zwischen Wunsch und Wirklichkeit, Manie und Burnout, akzeptierter Routine
und sozialem Outing.
Gefordert wird die freundschaftliche Differenz, mit sich selbst und anderen
in einen seriösen und zugleich amüsanten Dialog über Möglichkeiten der
erotischen Inszenierung zu kommen und dabei auch ein Stück so oft verloren
gegangener Privatheit und Verbundenheit neu zu konstituieren.
Leseprobe
Goethe
und Proust Hand in Hand
Peter V. Brinkemper
Artikel lesen
Byung-Chul Han
»Die Errettung des Schönen«
Han greift das
Unangreifbare an: die Ästhetik des Glatten, des Polierten als
vorprogrammierte Aussage über eine scheinbar bereits perfekt, jederzeit
überall hin versendbare Einheits-Welt, die, mit den Gesten von Like und
Share, im chic blinkenden Design der weltweit verbreiteten Smartphones
eingerahmt wird.
Leseprobe
Verirrt
im finstren Tal
Von
Timotheus Schneidegger
Artikel lesen
Der Herausgeber
von Heideggers »Schwarzen Heften«, Peter Trawny, ringt in seinem Essay »Irrnisfuge«
mit den menschlichen Abgründen, in die ein radikales Denken nicht nur im
Dritten Reich stürzen kann.
Leseprobe
Auf
der Suche nach dem Schwung des Lebens
Von Peter V. Brinkemper
Artikel lesen
Žižek
fragt: »Was ist ein Ereignis?«
Žižeks Buch stellt
eine Fundgrube der polychronologischen und polypolitischen Anschauung dar, die
sich nicht auf die üblichen Schienenwege und Einbahnstraßen automatischer
Revolutionen, die keine sind, festlegen lässt. Nur die durchgeschmuggelten
Ereignisse sprengen das heutige System im Kopf und in der Wirklichkeit auf.
Leseprobe
Täglich
ein anderer Untergang
Von
Peter V. Brinkemper
Artikel lesen
Eva Horn analysiert »Zukunft als Katastrophe«
Sie geht davon
aus, dass die Zeitdimension Zukunft immer stärker die positiv-utopische
Bedeutung verliert und Gegenwart, gerade im digitalisierten Heute, zum heiß
umkämpften Tummelplatz von alternativen Szenarien der dystopisch-negativen
Vorwarnung und Prävention wird.
Leseprobe
Essay:
Was vom gekränkten Nationalontologen bleibt
Eine Nachlese zur
Feuilleton-Debatte um Martin Heideggers »Schwarze Hefte«
(GA Bd. 94-96), 1. Teil
Von Timotheus Schneidegger
Artikel
lesen
»Die Notizen in den Schwarzen Heften werden schon aufgrund des Ranges, den ihnen
ihre Position in der Gesamtausgabe verschafft, Heidegger-Doktoranden noch auf
Jahrzehnte als winkendste Winke (inkl. Publikumsbeschimpfung) beschäftigt
halten. Alle anderen Menschen werden nicht in die Verlegenheit kommen, sich für
das zu interessieren, worüber der Feuilleton so deutliche Urteile gefällt hat.
Falls Sie zu der schwindenden Minderheit gehören, die es trotzdem gern genauer
wüsste, setzen Sie mal einen Kaffee oder Tee auf oder stellen Sie noch besser
ein Sixpack kühl – denn diese Nachlese verlangt Ihnen nicht nur eine Menge Zeit
ab.«
2. Teil:
Vom
Privatnationalsozialismus
zur Privatopposition
Von Timotheus Schneidegger
Artikel
lesen
Heidegger und die Nazis, Russen und Juden –
Die falsche Debatte
Der gesamte Text als pdf
Die Kunst, die Regression als Therapie zu
denken
Von Peter V. Brinkemper
Artikel lesen
Über politische
Möglichkeiten im Postkapitalismus.
Es ist
klar, dass Žižek mit dieser zwischen Kant, Hegel, Marx, Adorno, Sartre, Lacan
sowie Hardt und Negri (Empire) herumschlängelnden Zickzacklinie eine schlaue
Leerformel eines Undergrounds gegenüber einer Theorie der globalen Kolonisation
zurechtgebastelt hat...
Leseprobe
 Witzlose
Witze und Hegel Endlos
Von Peter Brinkemper
Artikel lesen
»Žižek’s Jokes, Treffen sich zwei Hegelianer« und sein Hegel-Opus »Weniger als
nichts«
Mit »Žižek’s Jokes«
exponiert ein schmales Suhrkamp-Bändchen eine Auslese bedenklicher, bestenfalls
amüsanter und alberner, vor allem törichter und geschmackloser Texte als
logische Wiederholungsübungen, Rätselaufgaben und Narreteien für seltsame
Experten. Aber Vorsicht! Nichts wäre unbedachter, als den Band gleich wieder aus
der Hand zu legen.
Leseprobe
Vertrackte
Testamentsvollstreckung
Von Lothar Struck
Artikel
lesen
Lutz
Hachmeister möchte hochambitioniert eine Biographie von Martin Heideggers »Spiegel«-Interview
von 1966 abliefern - und dabei den Philosophen gleich mit erledigen.
Besser als dies
gelingt es ihm, den Mythos des Nachrichtenmagazins zu dekonstruieren.
Foto: S. Fischer Verlag
»Wir sind zu lebendig, um zu sterben und zu tot, um zu leben.«
Mit seinen
Statements provoziert
Byung-Chul Han
Systemdenker und Positivisten.
Du
sollst Dein Leben ausbeuten!
Von
Peter V. Brinkemper
Artikel lesen
»Psychopolitik« als soziale Apokalypse des Neoliberalismus.
»Freiheit wird
degradiert zur Leerstelle eines entfremdeten, diffusen intrapsychischen Produktionsverhältnisses, als asoziale Pufferzone und
turbinenhafter Beschleunigungs-Antrieb, als ein Arrangement und Arsenal
durchkalkulierter, subjektiv gefühlter Befindlichkeiten, in einem Modus der
Selbstunterwerfung und Selbstausbeutung des Ich,...«
Spiel den Idioten!
Von Jürgen Nielsen-Sikora
Artikel lesen
Psychopolitik,
Neoliberalismus und die neuen Machttechniken.
»Einmal mehr legt
Byung-Chul Han den Finger in die Wunde der modernen Gesellschaft, die bloß
noch aus einer Masse vereinzelter Subjekte besteht, von denen jedes einzelne
glaubt, sich von äußeren Zwängen befreit zu haben. Han zeigt, dass dies ein
folgenschwerer Trugschluss ist.«
Leseprobe
Fragmente
der Verzweiflung
Von Jürgen Nielsen-Sikora
Text lesen
Apotheose der
Grundlosigkeit.
Die Mikroessayistische
Anti-Philosophie des Lew Schestow.
»Treffend ist
Schestows Kritik an einigen Ritualen der akademischen Philosophie. Niemand
braucht einen Kommentar zum Kommentar des Kommentars zu Kant.«
Balsam
auf die Leserseele
Von Gregor
Keuschnig
Artikel lesen
Lose
Gedanken
aus dem
»Handschriftlichen Nachlass«
des Immanuel Kant
»Wer glaubt,
die knapp einhundert Seiten schnell konsumieren zu können, irrt. Das Tempo
gibt weiterhin Kant vor. Manche Notate beschäftigen den Leser und lassen ihn
für lange Zeit nicht mehr in Ruhe, so verwickelt sind sie. Es gibt dann eine
solide 50:50 Chance, dem Gedankengang Kants auf die Spur zu kommen. Bei
anderen Aussprüchen nickt man hingegen sofort; gelegentlich zu früh.«
Neues
von Fido
Von Jürgen Nielsen-Sikora
Artikel
lesen
Maurizio Ferraris' »Manifest des neuen
Realismus«.
Ferraris Grundmotiv ist die
Rehabilitierung der ersten Philosophie, sprich: der
Ontologie, die er gegen die aktuellen Strömungen der Philosophie
verteidigt.
 Ein
klassenbewusster Bourgeois und moderner Klassiker
Von
Dieter Kaltwasser
Artikel
lesen
Neuerscheinungen zum 150. Geburtstag des Soziologen, Juristen und
Nationalökonomen Max Weber.
»Wir verabschieden uns von der Vorstellung, es gebe eine sichere Wahrheit
über ihn und sein Leben«.
Hehrer
Anspruch
Von Jürgen Nielsen-Sikora
Artikel
lesen
Eli
Friedlanders Versuch eines philosophischen Porträts von Walter Benjamin.
Entlang
einiger Schlüsselbegriffe wie Sprache, Mythos, Rettung und
Eingedenken entfaltet Friedländer Benjamins philosophische Position.
Leseprobe
Ein
melancholisches Feuerwerk
Von
Timotheus Schneidegger
Artikel
lesen
Über
Andreas Steffens »Ontoanthropologie« auf den Spuren des Unverfügbaren.
»Die Welt ist die
Erfindung des Wesens, das sie entbehrt.«
Wir
alle waren Kinder von Atlantis-Überlebenden,
und das legt fest, was
wir sein können: Unzugehörig an fremden Ufern gestrandet, sind wir frei von
Heimat. »Sein oder Nichtsein« ist da – ob mit Shakespeare oder Camus – vor
allem eine metaphysische Frage.
40
Grad über dem Nullpunkt der Philosophie
Von
Jürgen Nielsen-Sikora
Artikel
lesen
»Warum es die Welt nicht gibt«
Mit Hilfe von sogenannten Sinnfeldern
versucht Markus Gabriel die Metaphysik und den Konstruktivismus zu
überwinden und einen neuen Realismus zu etablieren.
Leseprobe
Eine
Art Spiel mit Etiketten?
Von Gregor Keuschnig
Artikel
lesen
Über
Peter Sloterdijks
»Reflexionen eines nicht mehr Unpolitischen«.
»Man muss ihn
nicht mögen, um diese Beobachtungen über die »Einspritzung mentaler
Infektionen« durch zum »Verzerrer« mutierter Journalistendarsteller als
ziemlich gelungenen medienphänomenologischen aber auch
gesellschaftspolitischen Befund zu empfinden.
Kein
Christ mehr
Von Georg Patzer
Artikel lesen
Kurt Flasch erklärt , warum er kein mehr
Christ ist.
»Meine Arbeit
besteht darin, seine verschiedenen Ausprägungen historisch genau
aufzufassen, sie begrifflich präzis zu unterscheiden und das Ganze
abzutrennen von bloßen Wunschvorstellungen über das Christentum.«
Glückliche
Entfremdung
Von Dieter Kaltwasser
Artikel
lesen
»Mein
Frankreich«
heißt das neue Buch des Karlsruher Philosophen Peter Sloterdijk, dem am 16.
Juni in der Frankfurter Paulskirche der mit 20.000 Euro dotierte
Ludwig-Börne-Preis verliehen wird.
Philosophieren im literarischen Modus hat für Sloterdijk seinen Grund in der
frühen Hinwendung zur französischen Kultur: »Frankreich war kulturell
gesehen meine erste Liebe.« Der französische Typus des Philosophierens hat
eine Form von öffentlichem Vernunftgebrauch geprägt, die eine »tiefe Liaison
mit der Literatur« eingegangen ist.
Die
Welt nach den Maximen des Buchhalters
Von
Jürgen Nielsen-Sikora
Artikel lesen
Byung-Chul Hans Essay
»Agonie
des Eros«
»Der
Andere wird in dieser Hölle des Gleichen von uns bloß als konsumierbare
Differenz wahrgenommen. Bestenfalls leiten uns die Maximen des Buchhalters:
Datensteuerung und Repetition, Vergleich und Kalkulation. Das sei tödlich
für alles Zwischenmenschliche. Die Fähigkeit zu lieben schwindet.«
<
Solide
und Seriös von Pythagoras bis Žižek
Von
Timotheus
Schneidegger
Artikel lesen
... erzählt
Christoph Helferich seine »Geschichte der Philosophie«
von
den Anfängen bis zur Gegenwart.
»Zwei Dinge
rauben jedem Historiker den Schlaf: Quellenlage und zeitliche Nähe. Die
Philosophie nach 1945 erschwert ihre historische Darstellung durch die Fülle
an widersprüchlichen Quellen ebenso wie durch ihre Gegenwartsnähe.«
 Philosophie
als Kultur der Nachdenklichkeit
Von Dieter Kaltwasser
Artikel
lesen
Zwei
Neuerscheinungen zur Grundlegung und Einführung in die Philosophie
und ihre Geschichte.
Selbstvergewisserung
des philosophischen Denkens
Von
Dieter Kaltwasser
Artikel
lesen
Jürgen Habermas veröffentlicht nach einem Vierteljahrhundert den zweiten
Band »Nachmetaphysisches Denken«.
»Die bewusstmachende Kritik geht einher mit einer rettenden Erinnerung.«
 Verflüchtigung
ist das Schicksal unseres Selbst in der Gegenwart.
Von
Jürgen
Nielsen Sikora zur Ekstase des Sozialen
Artikel
lesen
»... das Soziale ist
bestenfalls noch Lockmittel, Hypothese und zu verwaltender Rest; der Mensch
dessen Abfallprodukt, gehalten in einem „zufälligen Gravitationsfeld" – seinem
„sozialen" Netzwerk, nicht gewillt, anzuerkennen, dass eben das Soziale dieses
Netzwerks im Raum der totalen Simulation wegstirbt.«
Baudrillard Leseprobe
Über
sein Jahrhundert hinaus
Von Dieter Kaltwasser
Artikel
lesen
Ein Rückblick auf die Neuerscheinungen zu Jean-Jacques Rousseau im
Jubiläumsjahr 2012.
Kant stellte für
sich fest: »Rousseau hat mich zurechtgebracht«. Der enorme Einfluss des
französischen Denkers und dessen Bedeutung für den deutschen Philosophen
veranschaulicht sich auch darin, dass ein Porträt des französischen
Philosophen das einzige Bildnis in Kants Haus war und über dem Schreibtisch
des ansonsten bilderarmen und beispiellosen Königsbergers hing.
Alter
Homo occidentalis – was nun?
Von Goedart Palm
Artikel lesen
Von der Anschauung zur Bemächtigung der Welt -
Zäsuren abendländischer Epistemologie. Arno Bammés sozioepistemologische Reise um die Welt in knapp tausend Seiten.
Artikel als
pdf-Datei zum Download
Am
Ende verschwindet Gott in einer Kalkablagerung
Von
Timotheus Schneidegger
Artikel lesen
Dass es hier und
da in den Marschen und Mooren eine katholische Minderheit gab, ist zum einen
belegt durch die Tradition norddeutscher Bauern, an Fronleichnam Gülle
auszufahren, was keinen Sinn machen würde, gäbe es damit niemanden zu
ärgern. Zum anderen durch das kleine Büchlein »Kindheitsvergiftung«,
in dem Ludger Lütkehaus die kurios-katholische Diaspora Cloppenburgs
schildert, in der er aufwuchs.
Im
Zeitalter der Drohne
Von Jürgen Nielsen-Sikora
Artikel lesen
Armin Krishnans
militärstrategischer und philosophischer Essay »Gezielte Tötung« über
die Individualisierung der Kriegsführung durch die technischen Möglichkeiten
der Drohnentechnologie.
Leseprobe
Philosophie
heißt gegen Windmühlen kämpfen
von Timotheus Schneidegger
Artikel lesen
Der Ritter von der traurigen Gestalt in seinem Kampf gegen Windmühlen –
treffender als Jürgen Beetz hat noch keiner die Bewusstseinsstörung namens
Philosophie und die von ihr Betroffenen versinnbildlicht. Konsequenterweise
bleibt sein Vorhaben hinter den Erwartungen zurück.
Leseprobe
Die
Geburt der Aufklärung aus dem Geist des Salons
Von Goedart Palm
Artikel lesen
Über Philipp Bloms lesenswerte Ehrenrettung der »Bösen Philosophen« und
die Frage: Gibt es ein uneingelöstes Erbe der Aufklärung, das heute noch
relevant ist?
Leseprobe
Furien
im Schlachthaus der Projekte
Von Jürgen
Nielsen-Sikora
Artikel lesen
Über
Byung-Chul
Hans
postimmunologisches
Panoptikum der »Müdigkeitsgesellschaft«.
»Der
Entwurf eines Zeitalters der Postimmunologie, in dem nicht länger im Bild der
Infektionen, sondern in dem der Infarkte gedacht werden müsse. Nicht das Virus,
sondern der Kollaps ist ausschlaggebend für die Störung des Systems. Ein
Zeitalter, das, so Han, sowohl durch ein Übermaß an Positivität als auch durch
das Verschwinden der Andersheit gekennzeichnet sei.«
Leseprobe
Keine
Rolltreppen im Himalaya
Von
Timotheus Schneidegger
Artikel lesen
Adorno für Gymnasiasten (für wen sonst?)
Philosophie-Einsteiger kommen sich nicht selten vor, als seien sie in die
erste Klasse zurückversetzt worden, aber umzingelt von Abiturienten, die
sich aufführen, als seien sie immer schon in der Abschlussklasse gewesen.
Ein dickes Fell sei jedem Interessierten angeraten; es lohnt sich – nicht
zuletzt, weil die Denker meist ja nichts für ihre Anhänger können.
Die
Geburt des Aphorismus
aus dem Geist der Pyrotechnik
Von
Goedart Palm
Artikel lesen
Antoine de Rivarol - der monarchistische Aufsteiger
als aufgeklärter Reaktionär.
Eine opulent ausgestattete Schatzkiste
mit
»Gedanken
und Maximen, Porträts und Bonmots«
Rivarols
»Vom
Menschen«
die diesen alerten Geist in umtriebigen Zeiten wieder erstrahlen lassen.
Leseprobe
Hörprobe
Gefährtenlese
Von
Peter V. Brinkemper
Artikel lesen
Maurice Blanchots Essaysammlung »Die Freundschaft«.
»Blanchots Werk,
in der deutschsprachigen Publikationspolitik oft bis zur Unkenntlichkeit
zerstreut und ausgedünnt, nimmt hier die Gestalt eines wuchtigen, zugleich
historischen wie zeitlos erratischen Kompendiums des französischen
Geisteslebens an.«
Hörprobe
Das
Böse - ein wildes Konzert der Gefühle
Von Peter V. Brinkemper
Artikel
lesen
Peter-André Alts
Ȁsthetik des
Bösen«
Leseprobe
»Eine
vielstimmige, philosophie- und kulturhistorische Quellen-Geschichte und
Auslegung, eine komplexe und doch verständlich angelegte Mythen- und
Inhaltsanalyse. Fachkundige und erstmalig interessierte Leser ziehen
gleichermaßen Gewinn aus diesem Werk, nicht zuletzt anhand der instruktiv
dargelegten Beispiele und dem hohen Niveau ihrer kondensierten
Interpretationen.«
Zum
erträglichen Elend der Philosophie
Von Goedart Palm
Artikel lesen
Michail Bachtins
literarische »Philosophie der Handlung«.
»Mit dem Postulat der Einzigartigkeit verabschiedet der Antitheoretiker Bachtin
keinen geringen Teil der Philosophie, auch zahlreiche spätere Ansätze, die je
das Allgemeine und das Besondere in immer neue Vermittlungsoptionen schickten.«
Leseprobe
Verräterische
Haltung
Von Thomas Hummitzsch
Artikel
lesen
Gehen
wir aufrecht, weil wir Menschen sind oder sind wir Menschen, weil wir
aufrecht gehen?
Leseprobe
Der Philosoph Kurt Bayertz präsentiert den aufrechten Gang als
philosophischen Topos, das die Reflektion über den Menschen und seine
Position in der Welt von der Antike bis in die Neuzeit prägt.
Hannahs
Lachen
Von Jürgen Nielsen-Sikora
Artikel lesen
Hannah Arendts Methoden
des Verlernens bieten uns heute dringend
notwendige Anstöße zu einem vorurteilsfreien politischen Handeln und Urteilen.
Marie Luise Knott, deren Buch für den Preis
der Leipziger Buchmesse nominiert ist, hat diese Denkwege souverän und fast
spielerisch, anschaulich und ungewohnt leicht nachgezeichnet. (...) ein ganz besonderes Buch,
das Hannah Arendt gewiss gefallen hätte.
Philosophie
der Hoffnung
Von Jürgen
Nielsen-Sikora
Artikel lesen
Schöpferische
Hoffnung als Gegenpart der Verzweiflung.
Über die Neuausgabe des lange vergriffenen Textes
»Die Erfahrung des Todes«
von Paul-Ludwig
Landsberg.
Leseprobe
Der
allzu lebendige Gott
Jürgen Nielsen-Sikora
warnt vor der Lektüre von Paul Lafargues wundervoller Persiflage
»Die Religion des Kapitals«
»Das Kapital stellt sich selbst als unendliches Rätsel vor. Denn es ist ewige
Substanz und vergängliches Fleisch in einem. Es ist Gewinn und Verlust, da und
fort, nicht hier, sondern nur woanders. Die Allmacht des Kapitals ist die
Schwäche des Menschen.«
Leseprobe
Die
Tugend des selbsterfundenen Widerstandes
Von Peter V. Brinkemper
Artikel lesen
Neuere Überlegungen zu Foucaults Frage: »Was ist Kritik?«
»Es ist
schockierend: In diesen medial-hysterischen Zeiten der tausend Kanäle und der
einander heftig ausgrenzenden Teilgruppen fühlt man sich nirgends zu Hause.«
Leseprobe
Die
Erhabenheit des Alltäglichen
Von Jürgen Nielsen-Sikora
Artikel lesen
Fank Ankersmits Essay über die Möglichkeiten einer »historischen
Erfahrung«
Für die Frage nach der historischen
Gebundenheit des eigenen Standortes sowie jene nach der Reflexionskompetenz
historischer Bildungs- und Selbstbildungsprozesse liefert Ankersmits Essay
einen überaus wichtigen Beitrag, auch wenn er in seiner Argumentation den
ein oder anderen Umweg über die klassische Hermeneutik von Dilthey bis
Gadamer verständlicherweise nicht vermeiden kann.
Leseprobe
Kulturgeschichte
der Scham
Von Franz Siepe
Artikel lesen
Zum Sonderheft 9 des Archivs für Begriffsgeschichte.
»Scham
reagiert auf den unhintergehbaren Antagonismus von Leben und Geist, Animalität
und Personalität.«
Die
Exkulturation des Religiösen
Von Gregor
Keuschnig
Artikel
lesen
Olivier Roys grundlegende Arbeit über die politischen Gefahren entwurzelter
Religionen
»'Heilige
Einfalt' ist als fundamentale, aktuelle Religionskritik ein hochinteressantes
und enorm lehrreiches Buch. Fast en passant ordnet Roy Problemfelder, zu denen
andere ermüdende Essays schreiben. Roys Buch müsste Demagogen wie Dawkins und
dessen Papageien als Pflichtlektüre verordnet werden.«
Leseprobe
Eine
Einladung zum Tanz
Am
3. Mai starb
der marokkanische Philosoph und Autor Mohammed
Abed Al-Jabri in Casablanca im Alter von 75 Jahren.
Durch seinen Tod
hat die arabische Welt eine ihrer einflussreichsten und kritischsten
Stimmen im innerarabischen Diskurs über Identität, Geschichte und
Politik verloren.
Sein Hauptwerk
»Kritik der arabischen Vernunft« gilt als Meilenstein der
zeitgenössischen arabischen Philosophie. Mit dieser
Fundamentalanalyse des Niedergangs der arabischen Kultur versuchte
Al-Jabri nichts Geringeres, als die Neubegründung eines arabischen
Rationalismus.
Es wird spannend sein zu
sehen, ob und wie sich deutsche Denker und Schreiber darauf
einlassen, und welche Figur sie auf dem glatten Parkett abgeben
werden, beim Tanz der Kulturen.
Leseprobe
Kann
man GOTT übersetzen?
Von Karim Akerma
Hartmut Bobzins Neuübertragung des Koran
»Die durchgängige Übersetzung des Wortes Allah ist nicht nur ein der
Völkerverständigung dienendes Politikum, sie ist auch ein Pädagogikum, weil sie
geeignet ist, als Textgrundlage für einen übergreifenden Religionsunterricht an
deutschsprachigen Schulen zu dienen. Wo in früheren Übersetzungen das arabische
Wort Allah trennend im Wege steht – was dem Schreckenszenario einer
Aufteilung von Schulklassen zwecks religiöser Sonderunterweisung förderlich ist
–, ist jetzt mit Gott der gemeinsame sprachliche Nenner gegeben, der
Jugendlichen die Ähnlichkeit in der Verschiedenheit vor Augen führt.«
Leseprobe
 Negative
Aufklärung
Von Rudolf Maresch
Der britische Philosoph John
Gray macht in seinem Buch
»Politik der Apokalypse« der
Politischen Theologie der Menschenrechte den Prozess. Er vergisst dabei aber zu
erwähnen, woher sie kommen.
Leseprobe John Gray
Hörprobe JacobTaubes
Zur
Philosophie der Erschütterung
Erdbeben als Euthanasie und Kostenseite
künftigen Nutzens im Denken Rousseaus und Kants
Ein Essay von Karim Akerma
»Eine Frage schreit nach einer Antwort: Wer hat diese Welt
eingerichtet? Im Vorwort zu seinem „Gedicht über die Katastrophe von Lissabon“
schreibt Voltaire (1694-1778): „Das Axiom ‚Alles ist gut’ erscheint denen, die
Zeugen dieser Katastrophen sind, ein wenig befremdlich. Alles ist eingerichtet,
alles ist geordnet, ohne Zweifel, durch die Vorsehung, aber es ist nur allzu
spürbar, dass längst nicht alles für unser gegenwärtiges Wohlbefinden
eingerichtet ist.«
Die
Leere des Guten
Klaus-Jürgen Bremm über
Michael Schmidt-Salomons Thesen
»Jenseits von Gut und Böse«
Haben die Kultur tragenden und Identität stiftenden moralischen Kategorien von
Gut und Böse ausgedient? Welche Alternativen ethischer Handlungsgrundlagen gäbe
es?
Der
anthropotechnoartistischsannyasketologische Wunschpunsch
Goedart Palm zu den neuen
Trainingseinheiten unseres Senior Drill Instructors Peter Sloterdijk
Du mußt dein Leben ändern
»Wir alle besitzen Heimtrainer. Einer von ihnen ist Peter
Sloterdijk. In seiner neuen Frohbotschaft entwirft er
eine mehrtausendjährige Geschichte der Übungen des Selbst, um in dieser Welt der
tausendundeins Zumutungen besser mit diesem widerspenstigen Selbst klar zu
kommen.
(Mehr lesen)
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Des
Menschen Glaube ...
Charles Taylors opus magnum
»Ein
säkulares Zeitalter«
Eine profunde christliche Mentalitäts- und Glaubensgeschichte, deren Redundanzen
dem Leser einiges an Nächstenliebe abverlangen.
Wiederholt spricht er von der
Dominanz der »Peggy-Lee-Achse«:
Eingeschlossen in die kalte, fensterlose Zelle des gegen alles Jenseitige und
»Höhere«
abgedichteten säkularen Daseins fragen wir uns nolens volens ständig mit der
amerikanischen Sängerin:
»Is
that all there is?«
Leseprobe
Wahrheit
und Geld
Alte Wege aus neuen
Katastrophen?
Goedart Palm über Marcel Hénaffs verdienstvolle Untersuchung
»Der Preis der Wahrheit -
Gabe, Geld und Philosophie«
»Hénaff provoziert die Frage, ob nicht erst die digitale Imprägnierung der
Verhältnisse wirtschaftliche Beziehungen zulässt, die uns Glanz und Elend des
Altmediums 'Geld' vergessen lassen.«
Leseprobe
Gegen
die Mechanismen der Selbsttäuschung
Cass R. Sunsteins Plädoyer
»Infotopia« für eine kollektive
und arbeitsteilige Aneignung von Wissen
»Viele Symptome sprechen dafür, dass die Freiheit der Information und Aufklärung
im Netz einer zunehmenden Kanalisierung, Vermarktung und Vermachtung unterworfen
wird, durch politische und ökonomische Interessen der Politik und der
Medien- und Technologie-Konzerne.« Von Peter V. Brinkemper
Leseprobe
Heideggers
'Nubbelisierung' als exegetische Schwäche
Eine Entgegnung von Goedart Palm
zu Emmanuel Fayes Versuch der Austreibung Martin Heideggers
»Die
Einführung des Nationalsozialismus in die Philosophie«
»Heidegger schaffte es scheinbar
mühelos, sich punktgenau mit dem Auftakt des Dritten Reichs aus der tiefsten
Lektüre der Vorsokratiker umstandslos in die unheilvollen Gefilde der
politischen Machthaber zu begeben und hier wenigstens für kurze Zeit der
Autosuggestion zu erliegen, er könnte der Führer des Führers sein. War das ein
persönlicher Irrtum des in den zwanziger Jahren avancierten Philosophiestars,
ein schicksalhafte Verstrickung, die überschätzte Episode einer epochalen
Philosophie oder begründet das ein fundamentales Verdikt gegenüber dem gesamten
Denken Heideggers bis in die letzten Kapillaren seiner Philosophie?«
Beitrag als pdf-Datei
Mögen
alle Wesen glücklich sein
Gregor Keuschnig
betrachtet
die
»spirituelle Autobiographie« seiner
Heiligkeit des Dalai Lama (Tenzin Gyatso)
»... So erscheint dieser Mann mit seiner natürlich wirkenden Fröhlichkeit und
der im Kern einfachen Botschaft gepaart mit einer Nuance Exotismus wie ein
ferner Onkel, dem man ab und zu gerne zuhört und dessen (mediale)
Anwesenheit ein wohliges Gefühl des Verständnisses erzeugt. Zumal er sich auf
die Erstellung von Diagnosen beschränkt und keine Imperative aufstellt.«
»Opium
für die Intellektuellen«
Michail Ryklins
Kommunismus als Religion.
»Die Religion der Immanenz
bekämpft zwar die Religion der Transzendenz, setzt aber alle ihre Kunstgriffe
und Winkelzüge selber ein: Aus den Evangelien und Hirtenbriefen werden die
heiligen Texte der marxistischen Klassiker und die vergötterten Schriften der
jeweiligen Partei- und Staatsführer, aus dem Katechismus wird die Lehrmeinung
der Partei ...«
Leseprobe
Essay
Was
weiß ein Wissen über sich?
Zum Umgang mit unserem Denken
Ein Aufsatz von Oliver Eller
»Wer Willensfreiheit leugnet, unterstellt damit, daß wir nach nichts suchten,
während alles Erkennen und Erfahren uns nur heimsuchte.«
Die
Dinge des Lebens
Guido Rohm über Antonin
Artauds legendären Einfühlungsversuch
»Van Gogh, der Selbstmörder durch die
Gesellschaft«
»In jedem Wahnsinnigen steckt
ein unverstandenes Genie, dessen Idee, die in seinem Kopf leuchtete, Furcht
einjagte und das nur im Delirium einen Ausweg vor den Erdrosselungen finden
konnte, die das Leben ihm bereitet hatte.«
Initialzünder
Thomas Hummitzsch
über 8 kleine Bücher mit beachtlichem Inhalt
»Wie weiter mit …?«
(Adorno, Arendt, Durkheim, Foucault, Freud, Luhmann, Marx & Weber)
»Wer wie
Faust zu erkennen sucht,
»was
die Welt im Innersten zusammenhält«,
greife zu diesen Bändchen, nicht weil er darin die Antworten finden
wird, sondern weil sie neue und anregende Fragen zu einer Lösung des
Faustischen Rätsels bieten, die im postmodernen Zeitalter relevant
sein könnten.«
Versuch
über eine Ethik der Arbeit
Richard Sennetts opulente
Sozialgeschichte des Handwerks
gelesen von Gregor Keuschnig
»Bei
jedem guten Handwerker stehen praktisches Handeln und Denken in einem ständigen
Dialog. Durch diesen Dialog entwickeln sich dauerhafte Gewohnheiten, und diese
Gewohnheiten führen zu einem ständigen Wechsel zwischen dem Lösen und dem Finden
von Problemen.«
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James
Lovelock
Novozän
Das kommende Zeitalter der Hyperintelligenz
James Lovelock, der einflussreichste Ökodenker unserer Zeit, hat mit
100 Jahren eine staunenswerte Theorie über das zukünftige Leben auf
dem Planeten Erde vorgelegt. Er begründet darin, warum wie an der
Schwelle eines ganz neuen Zeitalters stehen. Vor uns liegt das
Novozän: das Zeitalter der Hyperintelligenz. Leseprobe
C. H. Beck |