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Glanz&Elend

Philosophie & Theorie   Impressum & Datenschutz - Mediadaten - 29.08.20

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Rüdiger Zill
Der absolute Leser - Hans Blumenberg
Eine intellektuelle Biographie

Blumenberg beim jahrzehntelangen Lesen,
Entwerfen und Formulieren über die Schulter
zu sehen heißt auch, etwas über das faszinierende
Handwerk des Denkens selbst zu lernen.

Leseprobe & Infos

Suhrkamp

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Kein Ort nirgends?
Von Lars Hartmann
Text lesen
Von einer sich ins Handgemenge werfenden Philosophie
»Sie will uns ins Offene des Denkens führen, und vor allem will Di Cesare die Philosophie von zweckhaften Einhegungen und Funktionalisierungen bewahren, wo der Philosophie lediglich eine Reparaturfunktion für gesellschaftliche Defekte zukommt.«



Das letzte Einhorn revisited
Von Jürgen Nielsen-Sikora
Text lesen
Über Markus Gabriels »Fiktionen«
»Die Sinnfeldontologie ist insofern nichts anderes als eine Art Meta-Erzählung, von der nicht wirklich klar wird, in welchem Sinnfeld sie selbst existiert und für welches der unendlichen Sinnfelder sie nun Gültigkeit beansprucht.«


Dialektik der Reformer
Von Wolfgang Bock
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Phantastische und digitale Schatten und ihr Echo.
Über Markus Gabriels »Fiktionen«, die keinen geringeren Anspruch haben, als
»unseren bedrohten Sinn für das Wirkliche zu rekalibrieren.«
»Das von Gabriel groß angekündigte Projekt Realismus 2.0 ist mit solchen Voraussetzungen und trotz großen summarischen Wortgeklingels eben kein konsistentes Argument gegen die Dialektik der Aufklärung und auch nicht gegen das postmoderne Denken und seiner Krise des Subjekts.« Leseprobe & Infos


Die absolute Biografie
Von Jürgen Nielsen-Sikora
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Rüdiger Zills stoffreiche Blumenberg-Biographie
»... So gelingt ihm ein sprachlich brillantes und in seiner Fülle kaum zu übertreffendes Portrait Blumenbergs. Die Jugendjahre kommen hierbei ebenso zur Sprache wie fachliche Kontroversen und Konflikte mit Kollegen, hervorgerufen auch durch seine Herausgeberschaft von Fachzeitschriften, und die ausführlichen Kontextualisierungen seiner Bücher.« Leseprobe & Infos

Differenz des Idioms
Von Lars Hartmann
Artikel lesen
Zum 90. Geburtstag von Jacques Derrida
»Feder und Spritze stehen in einem Verhältnis, sie stellen das Innerstes eines Lebens nach außen zur Schau. Insofern ist die Annahme, die von mancher und manchem gehegt wird, ein Text sei körperlos, eine den Charakter der Schrift verkennende Illusion. Auch eines dieser Phantasmen. Der Text hingegen löst sich im Prozeß unwiederbringlich vom Körper ab und wird unbeherrschbar. Niemandes Eigentum. Eine Gabe.«


»Ich überlasse Ihnen das zum Weiterdenken!«
Von Wolfgang Bock
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Adornos gezielte Improvisationen vor dem deutschen Nachkriegspublikum. Zum neuen Band mit Adornos Vorträgen 1949 1968.
»Die Decke der Demokraten schmilzt dagegen so ab, wie das grönländische Festlandeis. Es verdichten sich also die Anzeichen, dass wir uns auch in dieser politischen Hinsicht gerade wieder in einem Rückschwung der Aufklärung, einer Großen Regression, befinden.« Leseprobe

Für die Möglichkeit der Freiheit
Von Jürgen Nielsen-Sikora
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Hannah Arendt und »Die Kunst, politisch zu denken«
»Arendts Haltung zieht ihre Kraft aus den Geschichten und der Literatur, die die Vielfalt der Perspektiven aufnimmt und bewahrt. Hannah Arendt macht uns Mut, die Welt sinnlich zu betrachten, als ein Refugium, eine Schatzkammer für das Selbstbewusstsein des Menschen und für die Möglichkeit der Freiheit.« Leseprobe



»Ist er geistreich oder wirr?«»Er ist schwierig!«
Von Wolfgang Bock
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Hegel im Spiegel seiner Biographie:
Ein Dribbling
»Der Jenenser Philosophieprofessor Klaus Vieweg verfasst eine neue und emphatische Hegelbiographie. Das monumentale über 800 Seiten starke Werk ist so angelegt wie eine Szene des Frankfurter Cartoonisten Friedrich Karl Waechter: Ein Fußballspieler umdribbelt mit dem Ball alle Spieler der gegnerischen Mannschaft und schießt ihn am Ende zum siegreichen Tor ein; anschließend reißt er die Arme zum Jubel hoch.« Leseprobe


»Mach's gut und danke für den Fisch.«
Von Wolfgang Bock
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Lehnstuhl-Philosophen, lebensuntüchtige Melancholiker und sexistische Nilpferdkönige.
Gut kaschierte Vorurteile in Stuart Jeffries launiger Geschichte der kritischen Theorie »Grandhotel Abgrund«
»Von einer umfassenden und kritischen Darstellung hätte man sich mehr und vor allem anderes erwartet als eine alerte Bestätigung dieser gröbsten Vorurteile unter einer diskursfreundlichen Hülle, deren Autor alles gelesen haben will, aber anscheinend nichts verstanden hat.« Leseprobe

»Komm aus deiner linken Ecke, Kleiner.«
Von Wolfgang Bock
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Zu Theodor W. Adorno über »Aspekte des neuen Rechtsradikalismus«, »Bemerkungen zu The Authoritarian Personality« und weitere Texte.
»Womit wir hier konfrontiert sind, ist nicht der alte Judenhass als instinktemotionale Macht. Es ist die Bereitschaft eines bestimmten Typs von Mensch, mechanisch ideologische Muster zu übernehmen, »Tickets«, die antisemitische Slogans zwar beinhalten, aber nicht mehr von antisemitischen Reaktionen per se ausgelöst werden.«


Eine Kritik der Populärphilosophie
Von Jürgen Nielsen-Sikora
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Daniel-Pascal Zorns Essay
»Shooting Stars« zur Lage der Philosophie zwischen Pop und Akademie
»Zorns Essay, angesiedelt zwischen einem wissenschaftlichen und einem populären Ansatz, bringt dies brillant auf den Punkt. In der Rolle des kritischen Mediators im Anschluss an Sokrates nimmt der Autor eine ganz eigene, zutiefst philosophische Haltung ein, die ein Vorbild für künftiges Philosophieren sein kann.«
Leseprobe

Foto by Wolfram Huke creative commons 3.0

Jürgen Habermas 2019 – 90 Jahre jung
Von Peter V. Brinkemper
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Eine Bestandsaufnahme
»Die Interessen einer durch Autonomie und Mündigkeit geleiteten Lebenswelt werden massiv perforiert und transformiert durch die Kolonisation des elektronifizierten Spätkapitalismus, der nach der Weltfinanzkrise 2007/8 keineswegs gezähnt ist, sondern immer weitere Breschen in das politische, soziale und lebensweltliche Terrain der Menschen nicht nur in den ehemaligen Wohlstandsländern, sondern in den globalen Lebensbedingungen schlägt.«

Über das moralische Wesen des Menschen
Von Timotheus Schneidegger
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Michael Tomasellos »Naturgeschichte der menschlichen Moral«
»Vor Ableitungen des heutigen Sollens aus dem spekulierten Sein hütet er sich. Er erzählt nur eine Naturgeschichte »ohne Moral«. Denn in komplexen Gesellschaften mit ebenso komplexen Moralvorstellungen gibt es moralische Konflikte, die vom Individuum selbst entschieden werden müssen, unabhängig davon, wie die Spezies wurde, was sie ist.« Leseprobe

Michel Foucault - Wanted dead or alive
Von Peter V. Brinkemper
Artikel lesen
»Die Strafgesellschaft. Vorlesungen 1972/73«
»Wenn Foucault die Arena betritt, eiligen Schritts vorwärtspreschend, wie jemand, der zu einem Kopfsprung ins Wasser ansetzt, steigt er über die Sitzenden hinweg, um zu seinem Pult zu gelangen, schiebt die Tonbänder beiseite, um seine Papiere abzulegen, zieht sein Jackett aus, schaltet die Lampe an und legt los mit hundert Stundenkilometern.« Leseprobe

Wohin geht unsere offene Gesellschaft?

1968 - Sein Erbe und seine Feinde

Dieses Buch handelt von der 68er-Kulturrevolution, ihren geistigen Vorbildern, ihren Ideen und Akteuren, ihren Fehlern und ihrem emanzipatorischen Erbe sowie von ihren Feinden - und damit vom krisenhaften Zustand, in dem sich heute die offene Gesellschaft befindet. Im Zentrum des Buches steht die kritische Auseinandersetzung mit einer illiberalen Weltanschauung, deren Vertreter politische Gegner diffamieren, die an den Ideen von 1776, 1789, 1848 und 1968 festhalten. Letzteren geht es um die Verteidigung der liberalen Demokratie, der Rechte von Flüchtlingen und anderen Minderheiten wie auch um die ökologische Modernisierung der Gesellschaft. An die Stelle des alten Rechts-links-Dualismus ist heute ein neuer Dualismus getreten: der zwischen einem liberalen, sozial-ökologischen, weltoffenen und einem völkisch-nationalen Lager - ein Dualismus, der auch die Parteienlandschaft neu formiert. Der Autor, Bruno Heidlberger, tritt für eine offene, den Menschenrechten und dem Klimaschutz verpflichtete Gesellschaft ein.
Bruno Heidlberger - Wohin geht unsere offene Gesellschaft? - 1968 - Sein Erbe und seine Feinde - Logos Verlag - 397 Seiten 34,90 € 978-3-8325-4919-0

Eine neue Geschichte des Existenzialismus
Von Klaus Bittermann
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Sarah Bakewells Kollektivbiographie »Das Café der Existenzialisten« begeistert durch ihren Reichtum an Figuren und Geschichten. »... eines der sehr seltenen Bücher, die niemals enden sollten, weil die Autorin nicht einen Aspekt abarbeitet, sondern verschwenderisch und auf hinreißende Weise das Wissen der Welt ausbreitet. Leseprobe


Das »furchtbare Geschoß«, wiedergelesen
Von Jürgen Nielsen-Sikora
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Die von Mathias Greffrath herausgegebenen Radioessays
»RE: Das Kapital«
stellen die Frage:
Ist »Das Kapital« als politische Ökonomie im 21. Jahrhundert noch brauchbar?
»Der Reichtum der Gesellschaften, in welchen kapitalistische Produktionsweise herrscht, erscheint als eine ungeheure Warensammlung, die einzelne Ware als seine Elementarform. Unsere Untersuchung beginnt daher mit der Analyse der Ware.« (MEW Bd. 23, S. 49). Leseprobe


Hornhaut gegen den Kummer
Von Jürgen Nielsen-Sikora
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Eine Debatte über die »Philosophie der Arbeit« mit Texten von der Antike bis zur Gegenwart
»Die klug ausgewählten Texte von Aßländer und Wagner liefern nicht nur ein eindrucksvolles Bild der Jahrhunderte währenden Auseinandersetzung mit dem Thema; sie zeigen auch, dass technologischer und digitaler Wandel dazu geführt haben, dass sich die Philosophie – zum Glück – wieder intensiver mit dem Thema beschäftigt und einen wichtigen Beitrag zur gesellschaftlichen Diskussion über Sinn und Zweck der Arbeit leisten kann.« Leseprobe

Auf dem Weg zur »Kritik der dialogischen Vernunft«
Von Wolfram Schütte
Artikel lesen
Bettina Stangneths fulminanter Essay
»Böses Denken«
»Aufklärung ist die Forderung an jeden Einzelnen, bei genau dem anzufangen, was er selber ändern kann, also tatsächlich vernünftig zu handeln, statt vom Paradies zu träumen: in jeder einzelnen Handlung, immer wieder, Tag für Tag, weil es nur darauf ankommt.« Leseprobe



Moralische Werte - formbar wie Wachs?
Von Bruno Heidlberger
Artikel lesen
Über Andreas Urs Sommers lesenswertes Essay über »
Werte - Warum man sie braucht, obwohl es sie nicht gibt«
»Wenn alles Meinungssache ist, dann wird alles zu einer Machtfrage, wie wir es aktuell mit dem Trumpismus erleben. Denn, wenn die Macht das letzte Wort hat, entscheidet sie auch über Recht und Moral und darüber, was wahr und gut ist.«

Ist Gott eine Maschine?
Von Jürgen Nielsen-Sikora
Artikel lesen
Nick Bostroms Szenarien einer kommenden Revolution.
»Wir befinden uns inmitten eines Dickichts aus strategischer Komplexität, das von einem dichten Nebel der Ungewissheit umgeben ist. Obwohl wir zahlreiche Betrachtungen angestellt haben, bleiben die Einzelheiten und Zusammenhänge unklar und zweifelhaft.« Leseprobe



Ein wohlformuliertes Bekenntnis
Von Gregor Keuschnig
Artikel lesen
Carlo Strengers »Anleitung zur Verteidigung unserer Freiheit - Zivilisierte Verachtung«
Die Neigung Überzeugungen oder überlieferte Narrative als satisfaktionsfähige »Argumente« gegen Tatsachenbehaup-tungen zuzulassen, findet sich, wie Strenger richtig herausstellt, in allen Lagern – links wie rechts. Der Appell dieses Essays geht dahin, diese »kognitiven Verzerrungen« nicht mehr zu akzeptieren. Er hält den Relativismus, der wissenschaftliche Erkenntnisse und sozio-kulturelle Errungenschaften leichtfertig hergibt für eine Bedrohung der freiheitlichen Gesellschaft. Leseprobe

Probier's mal mit Gelassenheit
Von Peter V. Brinkemper
Artikel lesen
In Wilhelm Schmids neuestem philosophischen Ratgeber geht es um »Sex«, zwischen Wunsch und Wirklichkeit, Manie und Burnout, akzeptierter Routine und sozialem Outing.
Gefordert wird die freundschaftliche Differenz, mit sich selbst und anderen in einen seriösen und zugleich amüsanten Dialog über Möglichkeiten der erotischen Inszenierung zu kommen und dabei auch ein Stück so oft verloren gegangener Privatheit und Verbundenheit neu zu konstituieren. Leseprobe
  

Goethe und Proust Hand in Hand
Peter V. Brinkemper
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Byung-Chul Han »Die Errettung des Schönen«
Han greift das Unangreifbare an: die Ästhetik des Glatten, des Polierten als vorprogrammierte Aussage über eine scheinbar bereits perfekt, jederzeit überall hin versendbare Einheits-Welt, die, mit den Gesten von Like und Share, im chic blinkenden Design der weltweit verbreiteten Smartphones eingerahmt wird. Leseprobe


Verirrt im finstren Tal

Von Timotheus Schneidegger
Artikel lesen
Der Herausgeber von Heideggers »Schwarzen Heften«, Peter Trawny, ringt in seinem Essay »Irrnisfuge« mit den menschlichen Abgründen, in die ein radikales Denken nicht nur im Dritten Reich stürzen kann. Leseprobe




Auf der Suche nach dem Schwung des Lebens
Von Peter V. Brinkemper
Artikel lesen
Žižek fragt: »Was ist ein Ereignis?«
Žižeks Buch stellt eine Fundgrube der polychronologischen und polypolitischen Anschauung dar, die sich nicht auf die üblichen Schienenwege und Einbahnstraßen automatischer Revolutionen, die keine sind, festlegen lässt. Nur die durchgeschmuggelten Ereignisse sprengen das heutige System im Kopf und in der Wirklichkeit auf. Leseprobe


Täglich ein anderer Untergang
Von Peter V. Brinkemper
Artikel lesen
Eva Horn analysiert »Zukunft als Katastrophe«
Sie geht davon aus, dass die Zeitdimension Zukunft immer stärker die positiv-utopische Bedeutung verliert und Gegenwart, gerade im digitalisierten Heute, zum heiß umkämpften Tummelplatz von alternativen Szenarien der dystopisch-negativen Vorwarnung und Prävention wird. Leseprobe


Essay:
Was vom gekränkten Nationalontologen bleibt
Eine Nachlese zur Feuilleton-Debatte um Martin Heideggers »Schwarze Hefte« (GA Bd. 94-96), 1. Teil
V
on Timotheus Schneidegger
Artikel lesen
»Die Notizen in den Schwarzen Heften werden schon aufgrund des Ranges, den ihnen ihre Position in der Gesamtausgabe verschafft, Heidegger-Doktoranden noch auf Jahrzehnte als winkendste Winke (inkl. Publikumsbeschimpfung) beschäftigt halten. Alle anderen Menschen werden nicht in die Verlegenheit kommen, sich für das zu interessieren, worüber der Feuilleton so deutliche Urteile gefällt hat. Falls Sie zu der schwindenden Minderheit gehören, die es trotzdem gern genauer wüsste, setzen Sie mal einen Kaffee oder Tee auf oder stellen Sie noch besser ein Sixpack kühl – denn diese Nachlese verlangt Ihnen nicht nur eine Menge Zeit ab.«

2. Teil:
Vom Privatnationalsozialismus zur Privatopposition
Von Timotheus Schneidegger
Artikel lesen
Heidegger und die Nazis, Russen und Juden – Die falsche Debatte
Der gesamte Text als pdf

Die Kunst, die Regression als Therapie zu denken
Von Peter V. Brinkemper
Artikel lesen
Über politische Möglichkeiten im Postkapitalismus.
Es ist klar, dass Žižek mit dieser zwischen Kant, Hegel, Marx, Adorno, Sartre, Lacan sowie Hardt und Negri (Empire) herumschlängelnden Zickzacklinie eine schlaue Leerformel eines Undergrounds gegenüber einer Theorie der globalen Kolonisation zurechtgebastelt hat... Leseprobe


Witzlose Witze und Hegel Endlos
Von Peter Brinkemper
Artikel lesen
»Žižek’s Jokes, Treffen sich zwei Hegelianer« und sein Hegel-Opus »Weniger als nichts«
Mit »Žižek’s Jokes« exponiert ein schmales Suhrkamp-Bändchen eine Auslese bedenklicher, bestenfalls amüsanter und alberner, vor allem törichter und geschmackloser Texte als logische Wiederholungsübungen, Rätselaufgaben und Narreteien für seltsame Experten. Aber Vorsicht! Nichts wäre unbedachter, als den Band gleich wieder aus der Hand zu legen. Leseprobe


Vertrackte Testamentsvollstreckung
Von Lothar Struck
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Lutz Hachmeister möchte hochambitioniert eine Biographie von Martin Heideggers »Spiegel«-Interview von 1966 abliefern - und dabei den Philosophen gleich mit erledigen.
Besser als dies
gelingt es ihm, den Mythos des Nachrichtenmagazins zu dekonstruieren. 


Foto: S. Fischer Verlag
»Wir sind zu lebendig, um zu sterben und zu tot, um zu leben.«


Mit seinen Statements provoziert
Byung-Chul Han Systemdenker und Positivisten.

Du sollst Dein Leben ausbeuten!
Von Peter V. Brinkemper
Artikel lesen
»Psychopolitik« als soziale Apokalypse des Neoliberalismus.
»Freiheit wird degradiert zur Leerstelle eines entfremdeten, diffusen intrapsychischen Produktionsverhältnisses, als asoziale Pufferzone und turbinenhafter Beschleunigungs-Antrieb, als ein Arrangement und Arsenal durchkalkulierter, subjektiv gefühlter Befindlichkeiten, in einem Modus der Selbstunterwerfung und Selbstausbeutung des Ich,...«

Spiel den Idioten!
Von Jürgen Nielsen-Sikora
Artikel lesen
Psychopolitik, Neoliberalismus und die neuen Machttechniken.
»Einmal mehr legt Byung-Chul Han den Finger in die Wunde der modernen Gesellschaft, die bloß noch aus einer Masse vereinzelter Subjekte besteht, von denen jedes einzelne glaubt, sich von äußeren Zwängen befreit zu haben. Han zeigt, dass dies ein folgenschwerer Trugschluss ist.« Leseprobe

Fragmente der Verzweiflung
Von Jürgen Nielsen-Sikora
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Apotheose der Grundlosigkeit. Die Mikroessayistische Anti-Philosophie des Lew Schestow.
»Treffend ist Schestows Kritik an einigen Ritualen der akademischen Philosophie. Niemand braucht einen Kommentar zum Kommentar des Kommentars zu Kant.«


Balsam auf die Leserseele
Von Gregor Keuschnig
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Lose Gedanken
aus dem »Handschriftlichen Nachlass« des Immanuel Kant
»Wer glaubt, die knapp einhundert Seiten schnell konsumieren zu können, irrt. Das Tempo gibt weiterhin Kant vor. Manche Notate beschäftigen den Leser und lassen ihn für lange Zeit nicht mehr in Ruhe, so verwickelt sind sie. Es gibt dann eine solide 50:50 Chance, dem Gedankengang Kants auf die Spur zu kommen. Bei anderen Aussprüchen nickt man hingegen sofort; gelegentlich zu früh.«

Neues von Fido
Von Jürgen Nielsen-Sikora
Artikel lesen
Maurizio
Ferraris' »Manifest des neuen Realismus«.
Ferraris Grundmotiv ist die Rehabilitierung der ersten Philosophie, sprich: der Ontologie, die er gegen die aktuellen Strömungen der Philosophie verteidigt.

Ein klassenbewusster Bourgeois und moderner Klassiker
Von Dieter Kaltwasser
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Neuerscheinungen zum 150. Geburtstag des Soziologen, Juristen und  Nationalökonomen Max Weber.
»Wir verabschieden uns von der Vorstellung, es gebe eine sichere Wahrheit über ihn und sein Leben«.

Hehrer Anspruch
Von Jürgen Nielsen-Sikora
Artikel lesen
Eli Friedlanders Versuch eines philosophischen Porträts von Walter Benjamin.
Entlang einiger Schlüsselbegriffe wie Sprache, Mythos, Rettung und Eingedenken entfaltet Friedländer Benjamins philosophische Position. Leseprobe
 

Ein melancholisches Feuerwerk
Von Timotheus Schneidegger
Artikel lesen
Über Andreas Steffens »Ontoanthropologie« auf den Spuren des Unverfügbaren.
»Die Welt ist die Erfindung des Wesens, das sie entbehrt.«
Wir alle waren Kinder von Atlantis-Überlebenden, und das legt fest, was wir sein können: Unzugehörig an fremden Ufern gestrandet, sind wir frei von Heimat. »Sein oder Nichtsein« ist da – ob mit Shakespeare oder Camus – vor allem eine metaphysische Frage.

40 Grad über dem Nullpunkt der Philosophie

Von Jürgen Nielsen-Sikora
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»Warum es die Welt nicht gibt«
Mit Hilfe von sogenannten Sinnfeldern versucht Markus Gabriel die Metaphysik und den Konstruktivismus zu überwinden und einen neuen Realismus zu etablieren.
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Eine Art Spiel mit Etiketten?
Von Gregor Keuschnig
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Über Peter Sloterdijks »Reflexionen eines nicht mehr Unpolitischen«.
»Man muss ihn nicht mögen, um diese Beobachtungen über die »Einspritzung mentaler Infektionen« durch zum »Verzerrer« mutierter Journalistendarsteller als ziemlich gelungenen medienphänomenologischen aber auch gesellschaftspolitischen Befund zu empfinden.

Kein Christ mehr
Von Georg Patzer
Artikel lesen
Kurt Flasch erklärt , warum er kein mehr Christ ist.

»Meine Arbeit besteht darin, seine verschiedenen Ausprägungen historisch genau aufzufassen, sie begrifflich präzis zu unterscheiden und das Ganze abzutrennen von bloßen Wunschvorstellungen über das Christentum.«



Glückliche Entfremdung
Von Dieter Kaltwasser
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»Mein Frankreich« heißt das neue Buch des Karlsruher Philosophen Peter Sloterdijk, dem am 16. Juni in der Frankfurter Paulskirche der mit 20.000 Euro dotierte Ludwig-Börne-Preis verliehen wird.
Philosophieren im literarischen Modus hat für Sloterdijk seinen Grund in der frühen Hinwendung zur französischen Kultur: »Frankreich war kulturell gesehen meine erste Liebe.« Der französische Typus des Philosophierens hat eine Form von öffentlichem Vernunftgebrauch geprägt, die eine »tiefe Liaison mit der Literatur« eingegangen ist.
Die Welt nach den Maximen des Buchhalters
Von Jürgen Nielsen-Sikora
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Byung-Chul Hans Essay »Agonie des Eros«
»Der Andere wird in dieser Hölle des Gleichen von uns bloß als konsumierbare Differenz wahrgenommen. Bestenfalls leiten uns die Maximen des Buchhalters: Datensteuerung und Repetition, Vergleich und Kalkulation. Das sei tödlich für alles Zwischenmenschliche. Die Fähigkeit zu lieben schwindet.« <



Solide und Seriös von Pythagoras bis Žižek
Von Timotheus Schneidegger

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... erzählt Christoph Helferich seine »Geschichte der Philosophie« von den Anfängen bis zur Gegenwart.
»Zwei Dinge rauben jedem Historiker den Schlaf: Quellenlage und zeitliche Nähe. Die Philosophie nach 1945 erschwert ihre historische Darstellung durch die Fülle an widersprüchlichen Quellen ebenso wie durch ihre Gegenwartsnähe.«

Philosophie als Kultur der Nachdenklichkeit
Von Dieter Kaltwasser
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Zwei Neuerscheinungen zur Grundlegung und Einführung in die Philosophie und ihre Geschichte.



Selbstvergewisserung des philosophischen Denkens
Von Dieter Kaltwasser
Artikel lesen
Jürgen Habermas veröffentlicht nach einem Vierteljahrhundert den zweiten Band »Nachmetaphysisches Denken«.
»Die bewusstmachende Kritik geht einher mit einer rettenden Erinnerung.«



Verflüchtigung ist das Schicksal unseres Selbst in der Gegenwart.
Von Jürgen Nielsen Sikora zur Ekstase des Sozialen

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»... das Soziale ist bestenfalls noch Lockmittel, Hypothese und zu verwaltender Rest; der Mensch dessen Abfallprodukt, gehalten in einem „zufälligen Gravitationsfeld" – seinem „sozialen" Netzwerk, nicht gewillt, anzuerkennen, dass eben das Soziale dieses Netzwerks im Raum der totalen Simulation wegstirbt.«  Baudrillard Leseprobe

Über sein Jahrhundert hinaus
Von Dieter Kaltwasser
Artikel lesen
Ein Rückblick auf die Neuerscheinungen zu Jean-Jacques Rousseau im Jubiläumsjahr 2012.
Kant stellte für sich fest: »Rousseau hat mich zurechtgebracht«. Der enorme Einfluss des französischen Denkers und dessen Bedeutung für den deutschen Philosophen veranschaulicht sich auch darin, dass ein Porträt des französischen Philosophen das einzige Bildnis in Kants Haus war und über dem Schreibtisch des ansonsten bilderarmen und beispiellosen Königsbergers hing.

Alter Homo occidentalis – was nun?
Von Goedart Palm
Artikel lesen
Von der Anschauung zur Bemächtigung der Welt - 
Zäsuren abendländischer Epistemologie. Arno Bammés sozioepistemologische Reise um die Welt in knapp tausend Seiten. Artikel als pdf-Datei zum Download



Am Ende verschwindet Gott in einer Kalkablagerung
Von Timotheus Schneidegger
Artikel lesen
Dass es hier und da in den Marschen und Mooren eine katholische Minderheit gab, ist zum einen belegt durch die Tradition norddeutscher Bauern, an Fronleichnam Gülle auszufahren, was keinen Sinn machen würde, gäbe es damit niemanden zu ärgern. Zum anderen durch das kleine Büchlein »Kindheitsvergiftung«, in dem Ludger Lütkehaus die kurios-katholische Diaspora Cloppenburgs schildert, in der er aufwuchs.

Im Zeitalter der Drohne
Von Jürgen Nielsen-Sikora
Artikel lesen
Armin Krishnans militärstrategischer und philosophischer Essay »Gezielte Tötung« über die Individualisierung der Kriegsführung durch die technischen Möglichkeiten der Drohnentechnologie. Leseprobe



Philosophie heißt gegen Windmühlen kämpfen
von Timotheus Schneidegger
Artikel lesen
Der Ritter von der traurigen Gestalt in seinem Kampf gegen Windmühlen –
treffender als Jürgen Beetz hat noch keiner die Bewusstseinsstörung namens Philosophie und die von ihr Betroffenen versinnbildlicht. Konsequenterweise bleibt sein Vorhaben hinter den Erwartungen zurück. Leseprobe

Die Geburt der Aufklärung aus dem Geist des Salons
Von Goedart Palm
Artikel lesen

Über Philipp Bloms lesenswerte Ehrenrettung der »Bösen Philosophen« und die Frage: Gibt es ein uneingelöstes Erbe der Aufklärung, das heute noch relevant ist?
Leseprobe




Furien im Schlachthaus der Projekte
Von Jürgen Nielsen-Sikora
Artikel lesen
Über Byung-Chul Hans postimmunologisches Panoptikum der »Müdigkeitsgesellschaft«.
»
Der Entwurf eines Zeitalters der Postimmunologie, in dem nicht länger im Bild der Infektionen, sondern in dem der Infarkte gedacht werden müsse. Nicht das Virus, sondern der Kollaps ist ausschlaggebend für die Störung des Systems. Ein Zeitalter, das, so Han, sowohl durch ein Übermaß an Positivität als auch durch das Verschwinden der Andersheit gekennzeichnet sei.« Leseprobe


Keine Rolltreppen im Himalaya
V
on Timotheus Schneidegger
Artikel lesen
Adorno für Gymnasiasten (für wen sonst?)

Philosophie-Einsteiger kommen sich nicht selten vor, als seien sie in die erste Klasse zurückversetzt worden, aber umzingelt von Abiturienten, die sich aufführen, als seien sie immer schon in der Abschlussklasse gewesen. Ein dickes Fell sei jedem Interessierten angeraten; es lohnt sich – nicht zuletzt, weil die Denker meist ja nichts für ihre Anhänger können.

Die Geburt des Aphorismus aus dem Geist der Pyrotechnik
V
on Goedart Palm
Artikel lesen
Antoine de Rivarol - der monarchistische Aufsteiger
als aufgeklärter Reaktionär.
Eine opulent ausgestattete Schatzkiste mit »Gedanken und Maximen, Porträts und Bonmots« Rivarols
»Vom Menschen« die diesen alerten Geist in umtriebigen Zeiten wieder erstrahlen lassen. Leseprobe Hörprobe

Gefährtenlese
Von Peter V. Brinkemper
Artikel lesen
Maurice Blanchots Essa
ysammlung »Die Freundschaft«.

»Blanchots Werk, in der deutschsprachigen Publikationspolitik oft bis zur Unkenntlichkeit zerstreut und ausgedünnt, nimmt hier die Gestalt eines wuchtigen, zugleich historischen wie zeitlos erratischen Kompendiums des französischen Geisteslebens an.« Hörprobe

Das Böse - ein wildes Konzert der Gefühle
Von Peter V. Brinkemper
Artikel lesen
Peter-André Alts »Ästhetik des Bösen« Leseprobe
»Eine vielstimmige, philosophie- und kulturhistorische Quellen-Geschichte und Auslegung, eine komplexe und doch verständlich angelegte Mythen- und Inhaltsanalyse. Fachkundige und erstmalig interessierte Leser ziehen gleichermaßen Gewinn aus diesem Werk, nicht zuletzt anhand der instruktiv dargelegten Beispiele und dem hohen Niveau ihrer kondensierten Interpretationen.«

Zum erträglichen Elend der Philosophie
Von Goedart Palm
Artikel lesen
Michail Bachtins literarische »Philosophie der Handlung«.
»Mit dem Postulat der Einzigartigkeit verabschiedet der Antitheoretiker Bachtin keinen geringen Teil der Philosophie, auch zahlreiche spätere Ansätze, die je das Allgemeine und das Besondere in immer neue Vermittlungsoptionen schickten.«
Leseprobe



Verräterische Haltung
Von Thomas Hummitzsch
Artikel lesen
Gehen wir aufrecht, weil wir Menschen sind oder sind wir Menschen, weil wir aufrecht gehen? Leseprobe
Der Philosoph Kurt Bayertz präsentiert den aufrechten Gang als philosophischen Topos, das die Reflektion über den Menschen und seine Position in der Welt von der Antike bis in die Neuzeit prägt.


Hannahs Lachen
Von Jürgen Nielsen-Sikora
Artikel lesen
Hannah Arendts Methoden
des Verlernens bieten uns heute dringend notwendige Anstöße zu einem vorurteilsfreien politischen Handeln und Urteilen.
Marie Luise Knott, deren Buch für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert ist, hat diese Denkwege souverän und fast spielerisch, anschaulich und ungewohnt leicht nachgezeichnet. (...) ein ganz besonderes Buch, das Hannah Arendt gewiss gefallen hätte.

Philosophie der Hoffnung
Von Jürgen Nielsen-Sikora
Artikel lesen
Schöpferische Hoffnung als Gegenpart der Verzweiflung. Über die Neuausgabe des lange vergriffenen Textes »Die Erfahrung des Todes« von Paul-Ludwig Landsberg.
Leseprobe




Der allzu lebendige Gott
Jürgen Nielsen-Sikora
warnt vor der Lektüre von Paul Lafargues wundervoller Persiflage

»Die Religion des Kapitals«
»Das Kapital stellt sich selbst als unendliches Rätsel vor. Denn es ist ewige Substanz und vergängliches Fleisch in einem. Es ist Gewinn und Verlust, da und fort, nicht hier, sondern nur woanders. Die Allmacht des Kapitals ist die Schwäche des Menschen.«
Leseprobe



Die Tugend des selbsterfundenen Widerstandes
Von Peter V. Brinkemper
Artikel lesen
Neuere Überlegungen zu Foucaults Frage: »Was ist Kritik?«
»Es ist schockierend: In diesen medial-hysterischen Zeiten der tausend Kanäle und der einander heftig ausgrenzenden Teilgruppen fühlt man sich nirgends zu Hause.«
Leseprobe



Die Erhabenheit des Alltäglichen
Von Jürgen Nielsen-Sikora
Artikel lesen
Fank Ankersmits Essay über die Möglichkeiten einer »historischen Erfahrung«
Für die Frage nach der historischen Gebundenheit des eigenen Standortes sowie jene nach der Reflexionskompetenz historischer Bildungs- und Selbstbildungsprozesse liefert Ankersmits Essay einen überaus wichtigen Beitrag, auch wenn er in seiner Argumentation den ein oder anderen Umweg über die klassische Hermeneutik von Dilthey bis Gadamer verständlicherweise nicht vermeiden kann. Leseprobe

Kulturgeschichte der Scham
Von Franz Siepe
Artikel lesen
Zum Sonderheft 9 des Archivs für Begriffsgeschichte.

»Scham
reagiert auf den unhintergehbaren Antagonismus von Leben und Geist, Animalität und Personalität.«



Die Exkulturation des Religiösen
Von Gregor Keuschnig
Artikel lesen
Olivier Roys grundlegende Arbeit über die politischen Gefahren entwurzelter Religionen
»'Heilige Einfalt' ist als fundamentale, aktuelle Religionskritik ein hochinteressantes und enorm lehrreiches Buch. Fast en passant ordnet Roy Problemfelder, zu denen andere ermüdende Essays schreiben. Roys Buch müsste Demagogen wie Dawkins und dessen Papageien als Pflichtlektüre verordnet werden.« Leseprobe

Eine Einladung zum Tanz
Am 3. Mai starb der marokkanische Philosoph und Autor Mohammed Abed Al-Jabri in Casablanca im Alter von 75 Jahren. Durch seinen Tod hat die arabische Welt eine ihrer einflussreichsten und kritischsten Stimmen im innerarabischen Diskurs über Identität, Geschichte und Politik verloren.
Sein Hauptwerk »Kritik der arabischen Vernunft« gilt als Meilenstein der zeitgenössischen arabischen Philosophie. Mit dieser Fundamentalanalyse des Niedergangs der arabischen Kultur versuchte  Al-Jabri nichts Geringeres, als die Neubegründung eines arabischen Rationalismus.
Es wird spannend sein zu sehen, ob und wie sich deutsche Denker und Schreiber darauf einlassen, und welche Figur sie auf dem glatten Parkett abgeben werden, beim Tanz der Kulturen. Leseprobe

Kann man GOTT übersetzen?

Von Karim Akerma
Hartmut Bobzins Neuübertragung des Koran
»Die durchgängige Übersetzung des Wortes Allah ist nicht nur ein der Völkerverständigung dienendes Politikum, sie ist auch ein Pädagogikum, weil sie geeignet ist, als Textgrundlage für einen übergreifenden Religionsunterricht an deutschsprachigen Schulen zu dienen. Wo in früheren Übersetzungen das arabische Wort Allah trennend im Wege steht – was dem Schreckenszenario einer Aufteilung von Schulklassen zwecks religiöser Sonderunterweisung förderlich ist –, ist jetzt mit Gott der gemeinsame sprachliche Nenner gegeben, der Jugendlichen die Ähnlichkeit in der Verschiedenheit vor Augen führt.
« Leseprobe

Negative Aufklärung
Von Rudolf Maresch
Der britische Philosoph John Gray macht in seinem Buch »Politik der Apokalypse« der Politischen Theologie der Menschenrechte den Prozess. Er vergisst dabei aber zu erwähnen, woher sie kommen. Leseprobe John Gray
Hörprobe JacobTaubes


Zur Philosophie der Erschütterung
Erdbeben als Euthanasie und Kostenseite künftigen Nutzens im Denken Rousseaus und Kants
Ein Essay von Karim Akerma
»Eine Frage schreit nach einer Antwort: Wer hat diese Welt eingerichtet? Im Vorwort zu seinem „Gedicht über die Katastrophe von Lissabon“ schreibt Voltaire (1694-1778): „Das Axiom ‚Alles ist gut’ erscheint denen, die Zeugen dieser Katastrophen sind, ein wenig befremdlich. Alles ist eingerichtet, alles ist geordnet, ohne Zweifel, durch die Vorsehung, aber es ist nur allzu spürbar, dass längst nicht alles für unser gegenwärtiges Wohlbefinden eingerichtet ist.«

Die Leere des Guten
Klaus-Jürgen Bremm über Michael Schmidt-Salomons Thesen
»Jenseits von Gut und Böse«

Haben die Kultur tragenden und Identität stiftenden moralischen Kategorien von Gut und Böse ausgedient? Welche Alternativen ethischer Handlungsgrundlagen gäbe es?




Der anthropotechnoartistischsannyasketologische Wunschpunsch
Goedart Palm zu den neuen Trainingseinheiten unseres Senior Drill Instructors Peter Sloterdijk
Du mußt dein Leben ändern
»Wir alle besitzen Heimtrainer. Einer von ihnen ist Peter Sloterdijk. In seiner neuen Frohbotschaft entwirft er eine mehrtausendjährige Geschichte der Übungen des Selbst, um in dieser Welt der tausendundeins Zumutungen besser mit diesem widerspenstigen Selbst klar zu kommen. (Mehr lesen)  Der Beitrag als PDF-Datei



Des Menschen Glaube ...
Charles Taylors opus magnum »Ein säkulares Zeitalter«
Eine profunde christliche Mentalitäts- und Glaubensgeschichte, deren Redundanzen dem Leser einiges an Nächstenliebe abverlangen.
Wiederholt spricht er von der Dominanz der »Peggy-Lee-Achse«: Eingeschlossen in die kalte, fensterlose Zelle des gegen alles Jenseitige und »Höhere« abgedichteten säkularen Daseins fragen wir uns nolens volens ständig mit der amerikanischen Sängerin: »Is that all there is?« Leseprobe


Wahrheit und Geld
Alte Wege aus neuen Katastrophen?
Goedart Palm über Marcel Hénaffs verdienstvolle Untersuchung
»Der Preis der Wahrheit - Gabe, Geld und Philosophie«
»Hénaff provoziert die Frage, ob nicht erst die digitale Imprägnierung der Verhältnisse wirtschaftliche Beziehungen zulässt, die uns Glanz und Elend des Altmediums 'Geld' vergessen lassen.« Leseprobe



Gegen die Mechanismen der Selbsttäuschung
Cass R. Sunsteins Plädoyer »Infotopia« für eine kollektive und arbeitsteilige Aneignung von Wissen
»Viele Symptome sprechen dafür, dass die Freiheit der Information und Aufklärung im Netz einer zunehmenden Kanalisierung, Vermarktung und Vermachtung unterworfen wird, durch politische und ökonomische Interessen der Politik und der Medien- und Technologie-Konzerne.« Von Peter V. Brinkemper
Leseprobe



Heideggers 'Nubbelisierung' als exegetische Schwäche
Eine Entgegnung von Goedart Palm zu Emmanuel Fayes Versuch der Austreibung Martin Heideggers
»
Die Einführung des Nationalsozialismus in die Philosophie«

»Heidegger schaffte es scheinbar mühelos, sich punktgenau mit dem Auftakt des Dritten Reichs aus der tiefsten Lektüre der Vorsokratiker umstandslos in die unheilvollen Gefilde der politischen Machthaber zu begeben und hier wenigstens für kurze Zeit der Autosuggestion zu erliegen, er könnte der Führer des Führers sein. War das ein persönlicher Irrtum des in den zwanziger Jahren avancierten Philosophiestars, ein schicksalhafte Verstrickung, die überschätzte Episode einer epochalen Philosophie oder begründet das ein fundamentales Verdikt gegenüber dem gesamten Denken Heideggers bis in die letzten Kapillaren seiner Philosophie?« Beitrag als pdf-Datei


Mögen alle Wesen glücklich sein
Gregor Keuschnig betrachtet die »spirituelle Autobiographie« seiner Heiligkeit des Dalai Lama (Tenzin Gyatso)
»... So erscheint dieser Mann mit seiner natürlich wirkenden Fröhlichkeit und der im Kern einfachen Botschaft gepaart mit einer Nuance Exotismus wie ein ferner Onkel, dem man ab und zu gerne zuhört und dessen (m
ediale) Anwesenheit ein wohliges Gefühl des Verständnisses erzeugt. Zumal er sich auf die Erstellung von Diagnosen beschränkt und keine Imperative aufstellt


»Opium für die Intellektuellen«
Michail Ryklins Kommunismus als Religion.
»Die Religion der Immanenz bekämpft zwar die Religion der Transzendenz, setzt aber alle ihre Kunstgriffe und Winkelzüge selber ein: Aus den Evangelien und Hirtenbriefen werden die heiligen Texte der marxistischen Klassiker und die vergötterten Schriften der jeweiligen Partei- und Staatsführer, aus dem Katechismus wird die Lehrmeinung der Partei ...« Leseprobe


Essay
Was weiß ein Wissen über sich?
Zum Umgang mit unserem Denken
Ein Aufsatz von Oliver Eller
»Wer Willensfreiheit leugnet, unterstellt damit, daß wir nach nichts suchten, während alles Erkennen und Erfahren uns nur heimsuchte.«


Die Dinge des Lebens
Guido Rohm über Antonin Artauds legendären Einfühlungsversuch
»Van Gogh, der Selbstmörder durch die Gesellschaft«
»In jedem Wahnsinnigen steckt ein unverstandenes Genie, dessen Idee, die in seinem Kopf leuchtete, Furcht einjagte und das nur im Delirium einen Ausweg vor den Erdrosselungen finden konnte, die das Leben ihm bereitet hatte.«



Initialzünder
Thomas Hummitzsch über 8 kleine Bücher mit beachtlichem Inhalt
»Wie weiter mit …?« (Adorno, Arendt, Durkheim, Foucault, Freud, Luhmann, Marx & Weber)
»Wer wie Faust zu erkennen sucht, »was die Welt im Innersten zusammenhält«, greife zu diesen Bändchen, nicht weil er darin die Antworten finden wird, sondern weil sie neue und anregende Fragen zu einer Lösung des Faustischen Rätsels bieten, die im postmodernen Zeitalter relevant sein könnten.«

Versuch über eine Ethik der Arbeit
Richard Sennetts opulente Sozialgeschichte des Handwerks gelesen von Gregor Keuschnig
»Bei jedem guten Handwerker stehen praktisches Handeln und Denken in einem ständigen Dialog. Durch diesen Dialog entwickeln sich dauerhafte Gewohnheiten, und diese Gewohnheiten führen zu einem ständigen Wechsel zwischen dem Lösen und dem Finden von Problemen.«

 

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James Lovelock
Novozän

Das kommende Zeitalter der Hyperintelligenz

James Lovelock, der einflussreichste Ökodenker unserer Zeit, hat mit 100 Jahren eine staunenswerte Theorie über das zukünftige Leben auf dem Planeten Erde vorgelegt. Er begründet darin, warum wie an der Schwelle eines ganz neuen Zeitalters stehen. Vor uns liegt das Novozän: das Zeitalter der Hyperintelligenz.
 Leseprobe

C. H. Beck

 

Lichtwolf
Die erste Dekade


1 Kilogramm vom Allerbesten Best-of-Wälzer
mit 364 Seiten, DIN A4.
220 lichtwölfischste Beiträge aus zehn Jahrgängen.





Der bacchantische Taumel
Von Lars Hartmann
Artikel lesen
Hegel zum 250. Geburtstag
»Das Bekannte überhaupt ist darum, weil es bekannt ist, nicht erkannt. Es ist die gewöhnlichste Selbsttäuschung wie Täuschung anderer, beim Erkennen etwas als bekannt vorauszusetzen und es sich ebenso gefallen zu lassen; mit allem Hin- und Herreden kommt solches Wissen, ohne zu wissen wie ihm geschieht, nicht von der Stelle.«


Alles lärmt
von Søren Kierkegaard
Text lesen

Zur Selbstprüfung der Gegenwart anbefohlen
»... Die Mitteilung ist bald auf das niedrigste Niveau an Bedeutung gebracht, gleichzeitig haben die Mitteilungsmittel wohl das höchste Niveau an Schnelligkeit und alles überschwemmender Verbreitung erreicht; denn was hat wohl solche Eile herauszukommen, und auf der anderen Seite, was hat denn eine größere Verbreitung als: Gequatsche!
O, schafft Stille!«


Der Passagen Verlag
Es besteht ein Bedarf an Denken!
Der
in Wien ansäßige Passagen Verlag feierte 2012 sein 25-jähriges Bestehen. Anlaß für Bernd Leukert zu einem ausführlichen Gespräch mit dem Verleger Dr. Peter Engelmann. Artikel lesen
Die schlanken, grauen und weißen Bände kennt jeder, der in den Regalen der Buchhandlungen nach anspruchsvollem Lesefutter gesucht hat.

Dimensionen des Täuschens
Von Lothar Struck
Artikel lesen
Martin Dolls Untersuchung
»Fälschung und Fake«.
Schon das Cover von Martin Dolls Buch "Fälschung und Fake" führt in die Materie ein: Was zunächst wie ein Suhrkamp-Titelbild von Willy Fleckhaus aussieht, entpuppt sich beim genauen Hinsehen als das, was der Autor als Fake bezeichnet. Beim genauen Schauen und Lesen wird jeder Zweifel zerstreut: Das Buch ist nicht in der Reihe Suhrkamp Taschenbuch Wissenschaft erschienen, sondern im Kunstverlag Kadmos.

Sprachspiel und ideale Kommunikationsgemeinschaft
Von Peter V. Brinkemper
Artikel lesen
Karl-Otto Apel
zum 90. Geburtstag
»Zusammen mit Jürgen Habermas hat Karl-Otto Apel die deutsche Nachkriegs-Philosophie in den 80ern Jahren aus dem historistischen Dornröschenschlaf der Seins- und Politikvergessenheit, des geistigen Elfenbeinturms und der positivistischen Lähmung befreit und zu einem breiten Spektrum interdisziplinärer und dabei stringenter Diskurse beispielhafter Analyse zwischen Engagement und Legitimation inspiriert.«

Begriffe in Bewegung

Abécédaire. Gilles Deleuze von A bis Z
»
Allein das Interieur, die arrangierte Szenerie ist très léger. Mit welcher charmanten Nonchalance Gilles Deleuze in einem ausgeleierten, mauvefarbenen Pullover vor einer halbhohen Kommode sitzt, über der ein alter Spiegel hängt, in dessen linken unteren Ecke man das Spiegelbild seiner ketterauchenden Gesprächspartnerin, Claire Parnet, erkennt, das ist grandios.«

»Schönheit. Wahrheit. Eros. Tod. Krieg. Macht.
Gerechtigkeit. Freiheit. Arbeit. Glück.«

Passen die zehn wichtigsten Wörter unserer Kultur in einen Schuber?
Grundbegriffe der europäischen Geistesgeschichte
Franz Siepe über ein ambitioniertes Projekt als kulturpolitisches Pflichtprogramm und ein essayistisches Schaulaufen.

«Die Barberei kommt wieder, trotz Eisenbahnen, elektrischen Drähten und Luftballons.«

Arthur Schopenhauer
(*22.02.1788 in Danzig, † 21.09.1860 in Frankfurt am Main)

Kleine Zitatensammlung zum 222. Geburtstag des Philosophen

»Lest gefälligst Schopenhauer!«
»
Nicht was die Dinge objektiv und wirklich sind, sondern was sie für uns, in unserer Auffassung, sind, macht uns glücklich oder unglücklich: Dies eben besagt Epiktets: Nicht die Dinge, sondern die Meinungen über die Dinge erregen die Menschen.«

Das Gespenst lebt
Karl Marx ist wieder da und in aller Munde
Die Moral des Kapitals ...
»Wir ziehen die Nebelkappe tief über Aug’ und Ohr, um die Existenz der Ungeheuer wegleugnen zu können.«


Marx ist Marx ist Marx
Francis Wheen erklärt das unbekannte Meisterwerk »Das Kapital«
»Marx' Irrtümer und unerfüllte Prophezeiungen in Sachen Kapitalismus verblassen zur Bedeutungslosigkeit gegenüber der chirurgischen Präzision, mit der er die Natur der Bestie bloßgelegt hat. (...) Weit davon entfernt, unter den Trümmern der Berliner Mauer begraben zu sein, tritt Marx vielleicht erst jetzt in seiner wahren Bedeutung ins Licht. Er könnte durchaus noch zum einflussreichsten Denker des 21. Jahrhunderts werden.«



 


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