Generationenkonflikt am Arbeitsplatz: Diversität richtig nutzen

Jun13

Der demografisch bedingte Fachkräftemangel einerseits und der wirtschaftliche Aufschwung in Deutschland andererseits führen in vielen Unternehmen zu einem Umdenken: Es wird immer schwieriger, qualifiziertes Personal zu werben. Daher gilt: Hat man früher noch gerne alteingesessene und erfahrene Mitarbeiter gegen jüngere, „dynamischere“ Kollegen ausgetauscht, so wird heute in den Personalabteilungen immer mehr Wert auf die sogenannten „Silver Surfers“ gelegt, die Generation der über 50-Jährigen. Deren reicher Erfahrungsschatz macht Sie zu wertvollen Arbeitnehmern.

Diese Entwicklung führt dazu, dass in Unternehmen die unterschiedlichsten Altersgruppen aufeinandertreffen, die einander häufig mit gemischten Gefühlen begegnen. Mag es sich auch bei dem einen oder anderen Konfliktpunkt um reine Klischees handeln, so stimmt doch z.B., dass bei jüngeren Arbeitnehmern eine Aufweichung der starren Bürostrukturen zu beobachten ist. Ältere Arbeitnehmer sind durchaus an feste Bürozeiten gewöhnt, aber auch daran, dass nach Feierabend keine Mails mehr beantwortet und keine Anrufe vom Chef mehr entgegengenommen werden. Viele jüngere Kollegen hingegen haben ihr Smartphone stets dabei, beantworten Mails auch in der Bahn oder kommunizieren mit den Teammitgliedern nach Feierabend per SMS. Das Verständnis von Arbeitszeit ist schlichtweg ein anderes.

Wo viel Konfliktpotenzial herrscht, gibt es aber auch die Gelegenheit, voneinander zu lernen und seinen Horizont zu erweitern. Aus der Unterschiedlichkeit resultiert ja auch eine Vielfalt der Zugänge zur Arbeitsgestaltung. Diese lässt sich zum Wohl des Teams und des Unternehmens nutzen.

Hier finden Sie ein paar Tipps, wie Sie mit einem breit gefächerten Team das Beste aus Ihrem Unternehmen herausholen können.

- Besprechen Sie mit Ihrem Team, welche Werte Ihnen allen wichtig sind. Offenheit, Ehrlichkeit, Wertschätzung – das sind Punkte, auf die sich alle werden einigen können und die so manchen Unterschied ausgleichen. So legen Sie die Basis für eine erfolgreiche und respektvolle Zusammenarbeit.

- Das Senioritätsprinzip hat ausgedient: Nicht selten werden alteingesessenen Mitarbeitern junge Abteilungsleiter vorgesetzt. Hier ist besonders darauf zu achten, dass im Dialog Ängste ausgeräumt und Veränderungen behutsam umgesetzt werden. Ältere und erfahrene Kollegen sollten in die neuen Prozesse eingebunden werden, sodass sie sich nicht übergangen fühlen.

- Führen Sie Einzelgespräche mit Ihren Teammitgliedern und finden Sie heraus, wo die Stärken des Einzelnen liegen. Je präziser Sie die einzelnen Qualifikationen nutzen können, desto mehr profitiert nicht nur das Team selbst, sondern auch das ganze Unternehmen.

Diversity Management wird in der heutigen Arbeitswelt immer wichtiger. Nicht nur die Generation 50+, auch Frauen und ausländische Fachkräfte gewinnen für den Arbeitsmarkt stetig an Bedeutung. Personalabteilungen tun daher gut daran, jetzt schon ihr Augenmerk auf die Angestelltengruppen von morgen zu legen.



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