Was Bewerber wirklich wollen: Respektvolle und transparente Kommunikation

Jun27

Es ist kein Geheimnis, dass Social Media die Gesellschaft immer mehr durchdringen. Im Zuge dieser Entwicklung wächst auch die Bedeutung von Bewertungsportalen wie qype (für Restaurants, Ärzte etc.) und kununu (für Arbeitgeber). Hat man sich früher maximal im engeren Freundeskreis über Negativ-Erfahrungen ausgetauscht, so kann man dies heutzutage sehr leicht in einem viel größeren Rahmen tun (z.B. bei seinen durchschnittlich 130 Facebook-Freunden) und ganze sog. „Shitstorms“ heraufbeschwören.

Es ist daher im Interesse von Unternehmen, jede Interaktion, sei es mit Kunden, Mitarbeitern oder Bewerbern, sehr ernst zu nehmen und sich um eine gute Außenwirkung zu bemühen.

Die von Careerbuilder kürzlich veröffentlichte Studie zur Bewerbererfahrung zeigt: 78% der Bewerber sprechen mit Freunden und Familie über eine negative Erfahrung mit einem potenziellen Arbeitgeber und immerhin 17% geben an, auch in Social Media darüber zu posten. Behandelt ein Unternehmen also seine Bewerber weniger als respektvoll, kann es wertvolle zukünftige Bewerbungen verlieren und den Talentpool künstlich einschränken.

Was macht eine solche Negativ-Erfahrung für Bewerber aus?

1) Keine Rückmeldung erhalten: 44% der Befragten gaben an, dass sich ihr Eindruck von einem Arbeitgeber verschlechtert, wenn sie nach der Bewerbung keinerlei Rückmeldung erhalten. Ein Drittel der Arbeitssuchenden gab zudem an, dass nach einer solchen Erfahrung auch der Anreiz sinkt, ein Produkt des entsprechenden Unternehmens zu nutzen.

2) Unmotivierte Personaler: Der erste Eindruck zählt sowohl für Bewerber als auch Personaler. 17% der Befragten gaben an, schon einmal in einem schlecht vorbereiteten Bewerbungsgespräch gewesen zu sein, 15% beklagten die mangelnde Professionalität bei Recruitern.

Die Studie gibt auch darüber Aufschluss, was Kandidaten davon abhält, sich zunächst mal auf eine Stelle zu bewerben:

1) Technische Probleme: Fehlerhafte Links und Homepages gehören zu den wichtigsten Faktoren, die Kandidaten davon abhalten, eine Bewerbung abzuschicken. Auch umständliche Bewerbermanagementsysteme fallen Unternehmen zur Last.

2) Textintensive Anzeigen: Anzeigen, in denen zu viele Anforderungen formuliert werden bzw. die generell sehr lang sind, sind ebenfalls ein Grund, von der Bewerbung abzusehen. Dabei geht es nicht so sehr um den Inhalt als das offensichtliche Unvermögen eines Unternehmens, klar und präzise zu formulieren, was es benötigt.

Im Zuge einer Umstrukturierung des Arbeitsmarktes wird es für Unternehmen immer wichtiger, sich einen steten Strom an Bewerbern und jungen Talenten zu sichern. Nicht nur die Etablierung als „Employer of Choice“ spielt dabei eine Rolle – die Basis erfolgreichen Personalmarketings ist eine respektvolle, transparente Kommunikation mit allen Bewerbern, auch solchen, gegen die man sich letztendlich entscheidet.



Schreiben Sie einen Kommentar: