Mitarbeitermotivation: Keine Geldfrage
Mrz13
Mitarbeiter langfristig zu motivieren, gehört zu den wichtigsten und anspruchsvollsten Aufgaben, mit denen Führungskräfte heute konfrontiert sind. Schließlich sollte man möglichst bei jedem wissen, was diesen speziell anspornt. Ist es Herausforderung, Lob oder konstruktive Kritik? Bei so vielen Möglichkeiten verwundert es nicht, dass Führungskräfte gern auf ein Universalmittel zurückgreifen: das Gehalt. Über mehr Gehalt müsste sich doch jeder freuen, so die Annahme. Dies ist allerdings zu kurz gedacht.
Eine Studie zur Arbeitsmotivation, die in Kooperation von Stepstone und der Unternehmensberatung Hay Group entstanden ist, zeigt, dass erst Gehaltserhöhungen ab 20 % einen langfristig motivierenden Effekt erzeugen. Finanzielle Anreize können sogar einen gegenteiligen Effekt auf die Mitarbeitermotivation haben: Mehr als die Hälfte der über 18.000 befragten Fach- und Führungskräfte fühlte sich ab einem variablen Gehaltsanteil von 30 % eher unter Druck gesetzt als motiviert.
Obwohl das Geld für die Motivation keine große Rolle spielt, kann es bei der Mitarbeitergewinnung einen entscheidenden Faktor darstellen: “Das Fixgehalt ist bei Fach- und Führungskräften eher ein Hygienefaktor als ein nachhaltiger Motivator: Unternehmen können Mitarbeiter durch eine gute Bezahlung zwar gewinnen, doch sie lassen sich durch Gehaltssteigerungen und Boni nicht dauerhaft zufriedenstellen und binden”, so Dr. Sebastian Dettmers, Geschäftsführer der StepStone Deutschland GmbH. Dennoch: Sobald die Bewerber einmal zu Mitarbeitern geworden sind, wird das Gehalt schnell in den Hintergrund treten. Wichtige Faktoren für das Wohlfühlen sind dann nette Kollegen und ein Job, der Freude macht. Das zeigt sich auch in der Frage nach den Kündigungsgründen, die in der Studie gestellt wurde: Für 86 % der Befragten würde ein schlechtes Arbeitsklima am ehesten zur Kündigung führen, für nur 29 % hingegen ist ein zu geringes Gehalt ein zwingender Kündigungsgrund.
Die Stepstone-Studie zeigt, dass Geld als Motivator wenig effizient ist. Kleine Gehaltserhöhungen mögen Mitarbeitern zwar gelegen kommen, sie führen jedoch nicht zu mehr Begeisterung im Job. Hier sind noch immer das Arbeitsklima, die Kollegen, die Aufgabenfelder und Aufstiegschancen entscheidend.
Autor: Maja