Psychische Erkrankungen nehmen als Ursache von Krankschreibungen seit Jahren kontinuierlich zu. Stress im Job, wenig Freizeit, Druck von der Chefetage, aber auch die eigenen Ansprüche setzen Arbeitnehmern zu und führen in letzter Konsequenz zu einem Anstieg von krankheitsbedingten Ausfällen. Ein tragbarer Lösungsansatz: die Verbesserung der Work-Life-Balance des Arbeitnehmers durch betriebliche Maßnahmen.

1) Flexible Arbeitszeiten
Die Vorstellung vom Arbeitnehmer, der seine Leistungsbereitschaft dadurch beweist, dass er bis lange nach offiziellem Feierabend im Büro bleibt, erscheint heute eher antiquiert. Das sklavische Festhalten an festen Bürozeiten verhindert vor allem Flexibilität. Die Einrichtung von Gleitzeit- und Teilzeit-Modellen kommt Arbeitnehmern entgegen, ohne an der Gesamtarbeitszeit zu rütteln. Auch das Prinzip „Wer fertig ist, kann gehen“, das Mitarbeitern ermöglicht, nach Erledigung eines Tagespensums die Arbeit zu beenden, kann Flexibilität und Motivation erhöhen.

2) Flexible Arbeitsplätze
Der klassische Arbeitsplatz im Büro ist längst nicht mehr Standard. Viele Unternehmen setzen verstärkt auf Mitarbeiter, die von zu Hause aus arbeiten: Sie haben keinen Arbeitsweg, können ihre Zeit frei einteilen und sind über Internet und Telefon jederzeit erreichbar und in der Lage, an der Teamkommunikation teilzunehmen. Gleichzeitig spart das Unternehmen Bürokosten.

3) Verbesserung der Kinderbetreuung
Arbeitnehmer wollen ihre Freizeit natürlich am liebsten mit der Familie verbringen. Hier kann das Unternehmen durch eine Unterstützung der Kinderbetreuung die Mitarbeiter entlasten. In größeren Unternehmen kann das Einrichten eines Betriebskindergartens sinnvoll sein, für kleinere Betriebe hingegen lohnt es sich eher, bei der Suche nach einer Tagesmutter zu assistieren und diesen Posten durch Zuwendungen zu unterstützen. Um Arbeitnehmer zu entlasten, deren Kinderbetreuung unerwartet ausfällt, könnten Eltern-Kind-Räume eingerichtet werden, sodass ein Kind notfalls auch mal mit zur Arbeit genommen werden kann.

Die angebliche Unvereinbarkeit von professionellem und privatem Leben, die bei vielen zu einer Konzentration auf die Arbeit führt, weicht einem Lebensmodell, das den Arbeitnehmer als Person mit sozialen Bedürfnissen erkennt. Diesen entgegenzukommen steigert langfristig Motivation, Leistungsbereitschaft und somit auch Produktivität in den Unternehmen, die sich aktiv für eine bessere Work-Life-Balance ihrer Mitarbeiter einsetzen.

Autor: Maja