Schreckgespenst Fachkräftemangel Teil 3: Agieren oder reagieren?

Dez14

Dass es eine Veränderung innerhalb der Altersstruktur der deutschen Gesellschaft gibt, ist klar – der demografische Wandel war schon vor 20 Jahren absehbar. Nun wird immer deutlicher: Wir müssen etwas tun, um die Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen zu sichern.

In den vorherigen Artikeln zum Fachkräftemangel [Teil 1 und Teil 2] wurde bereits deutlich, dass die Anzahl qualifizierter Nachwuchskräfte stetig zurückgeht, Erwerbspotenziale nicht völlig ausgeschöpft werden und wertvolle Arbeitskraft derzeit noch ungenutzt bleibt.

Im Zuge des demografischen Wandels ist die Nutzung des bestehenden Erwerbspotenzials daher überlegt und zukunftsorientiert zu planen und einzusetzen.

Vier Maßnahmen erscheinen besonders geeignet, die Deckung des Personalbedarfs in der Zukunft zu sichern und einem Fachkräftemangel entgegenzuwirken:

 1) Frauen den (Wieder-)Einstieg erleichtern: Die Verbesserung der Kinderbetreuung und die Erleichterung des Wiedereinstiegs in den Beruf für junge Mütter durch Einarbeitungsprogramme und gezielte Förderung könnten es deutlich mehr Frauen ermöglichen, in die Berufstätigkeit zurückzukehren.

2) Erfahrene Arbeitnehmer halten: Was die Generation 50+ betrifft, so muss vor allem ein Umdenken in den Unternehmen stattfinden. Gerade im Sinne einer proaktiven Personalentwicklung sollte der Erhalt von Know-how im Unternehmen wieder oberste Priorität annehmen. Die Unvermittelbarkeit der über 50-jährigen Arbeitslosen ist geradezu skandalös und sollte vor allem mit Blick auf den Nachwuchsmangel dringend überdacht werden.

3) Nachwuchs stärken: Das Potenzial der bis jetzt unausgebildeten Nachwuchskräfte kann nicht hoch genug geschätzt werden. Durch eine Verbesserung der Ausbildungsmöglichkeiten in den Unternehmen selbst könnten, auch abseits von klassischen Karrierepfaden (wie Studium o. ä.), junge Menschen an Berufe herangeführt werden.

4) Ausländische Fachkräfte gewinnen: Weiterhin könnte auch Zuwanderung von Fachkräften aus dem Ausland dem Bevölkerungsrückgang entgegenwirken. Hier ist allerdings vor allem der Bund gefragt, der die Einwanderung von hoch qualifizierten Fachkräften immer noch durch eine teilweise mehr als fragwürdige Immigrationspolitik unterbindet (man denke nur an die Hürden, die hier genommen werden müssen, um ausländische Hochschulabschlüsse anerkennen zu lassen).

Die Lösung ist also: Erst mal Ruhe bewahren, tief durchatmen – und dann in ein viel zu häufig vernachlässigtes Thema investieren: Personalentwicklung.

 

Autor: Maja



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