Émergences – Résurgences
Henri Michaux (Quelle: wikipedia)
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Henri Michaux (1899–1984) ist einer der bedeutendsten Dichter des französischen 20. Jahrhunderts, er gilt aber auch – durch ein zartes, stilles, halluzinatorisch feines OEuvre – als einer der bedeutendsten bildenden Künstler der europäischen Nachkriegszeit. Wie kommt das? Echte Doppelbegabungen – Dichter, die malen, Künstler, die schreiben – sind selten. Michaux war unbestritten eine solche Begabung. Sein Werk wird bis heute gelesen – und in Museen bewundert oder gesammelt.
Noch seltener ist, dass ein solcher Dichter sich zu seiner bildkünstlerischen Arbeit äußert. Genau dies geschieht hier. Michaux erklärt, wie und weshalb er mit dem Zeichnen begonnen hat, was dabei geschieht, und er hat seinem Buch eigene Bilder beigegeben. Diese sind nicht als Illustrationen zum Gesagten zu sehen, sondern gleichen eher farbgestischen Setzungen, welche den Textkörper punktuieren. Den Rhythmus, mit dem sie dies tun, hat der Schriftsteller während der Arbeit an seinem Buch definiert. Letzteres trägt im Original den Titel Émergences – Résurgences; es erschien 1972 im Hause von Albert Skira, dem bedeutenden Kunstbuchverleger in Paris und Genf.
Dieses sozusagen doppelt poetische Werk liegt hier erstmalig in deutscher Übersetzung vor – die ursprüngliche Bild-Text-Rhythmik beibehaltend: Gelegenheit, Henri Michaux kennenzulernen oder wieder neu zu entdecken.
Zum Übersetzer und Nachwortautor: Helmut Mayer (geb. 1961) hat mehrfach zu Henri Michaux publiziert, u. a. Kontra! Zu Henri Michaux im Literaturverlag Droschl (Reihe Essay, 65), Graz/Wien 2012. Er lebt in Frankfurt am Main und ist Feuilletonredakteur bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
Henri Michaux: Zeichen. Köpfe. Gesten. Piet Meyer Verlag 2014.
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