Zytglogge
Astronomische Uhr und Glockenspiel am Zytglogge Turm in Bern (Quelle: wikipedia)
Heute im tagesanzeiger der Hinweis auf den Rückzug des Verlegers Hugo Ramseyer aus seinem Verlag Zytglogge.
Im Klima des Aufbruchs der 1968er-Jahre verlegte er erste Bücher von Lukas Hartmann, Sam Jaun, Ernst Burren, Katharina Zimmermann, Barbara Traber oder Gerhard Meier. Letzterem hielt Hugo Ramseyer jahrelang die Treue, ohne dass sich ein Erfolg einstellte. Später wechselte Meier zum Suhrkamp-Verlag und machte eine späte Karriere. Die langjährige Zytglogge-Autorin Maja Beutler, die 1976 mit «Flissingen fehlt auf der Karte» bei Zytglogge debütierte, hebt diese Toleranz von Ramseyer hervor: «Hugo Ramseyer und sein Lektor Willi Schmid vertrauten auf ihr Gespür für Qualität, ohne den Zytglogge-Verlag wären die frühen Bücher von Gerhard Meier gar nicht auf den Markt gekommen.» Der Zytglogge-Verlag sei über Jahrzehnte «ein Zufluchtsort für Avantgarde-Autorinnen und ungewöhnliche Bücher»gewesen.
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Jetzt stehen die Zeichen auf Abschied. Mit Hugo Ramseyer gehe ein Verleger und Kulturaktivst, der sehr vieles ermöglicht habe, sagt der Schriftsteller und Zytglogge-Autor Francesco Micieli, «und der lange Zeit auch für eine gewisse Moderne in der Literatur stand». Ramseyer sei einer, der viele literarische Erstlinge unterstützt habe und nicht nachtragend gewesen sei, «wenn die Autoren den Verlag als Sprungbrett nutzten. Schade, dass er geht!»
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