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Käte Steinitz Nachlass

Redaktion: 

Die Neue Presse meldet interessanten Zuwachs für das Sprengel-Museum in Hannover. Der Käte Steinitz-Nachlass findet aus den USA zurück nach Deutschland:

Theo van Doesburg & Käte Steinitz, Umschlag für das Märchen "Die Scheuche", 1925. Text by Kurt Schwitters.

„Kurt Schwitters hatte einen besonderen Humor und hatte eines seiner heute Millionen teuren Bilder geschrumpft. Ein Merz-Bild, ein echter Schwitters für die Puppenstube für die Tochter von Hannovers Avantgarde-Frau Käte Steinitz. Das verblüffende Mini-Werk gehört in den überwältigenden Nachlass der Künstlerin, den das Sprengel Museum von den Erben aus Los Angeles bekommen hat – und zur Zeit sichtet.

Drei riesige Kisten wurden aus dem Nachlass der Familie nach Hannover geschickt – mit 1579 Positionen. Wozu Kunstwerke, Fotos, Schriften, Zeichnungen und Briefe von in erster Linie Käte Steinitz gehören (etwa zwei Drittel). Aber auch von namhaften Künstlern wie Schwitters, El Lissitzky oder auch Alfred Renger-Patzsch. Oder auch solche echten Fundstücke wie eine Zeichnung von George Grosz, die noch in keinem Werkverzeichnis aufgeführt ist.“

Und der ndr berichtet: Der Direktor des Sprengel Museums, Reinhard Spieler: "Das ist Käte Steinitz' großer Verdienst: Künstlerinnen und Künstler zusammengebracht zu haben, und ihnen die Möglichkeit gegeben zu haben, sich auszutauschen, immer an Ideen zu arbeiten. Also, sie ist vor allen Dingen eine ganz wichtige Figur der Moderne, der Avantgarde in den 20er-Jahren hier in Hannover, wo Hannover wirklich zu einem der Zentren der modernen Bewegung wurde."

 

Theo van Doesburg & Käte Steinitz, artwork for Merz 14/15 Die Scheuche, 1925. Text by Kurt Schwitters.

Gabi Stief in der Hannoverschen Zeitung:
„Käte Steinitz und Schwitters werden ein Team; sie gründen einen Verlag. Steinitz arbeitet an Büchern wie „Hahnepeter“ und „Märchen vom Paradies“ mit, verfasst für Schwitters ein Opernlibretto und organisiert „mit der Besessenheit einer praktischen Hausfrau“ Avantgarde-Abende und Kostümfeste wie das Zinnoberfest im Januar 1928 im Konzerthaus an der Goethe-Brücke. Dabei trägt sie eine Seidenbluse, auf der das Festprogramm abgedruckt ist. Mäzene wie Pelikan-Chef Fritz Beindorff und Keksfabrikant Hermann Bahlsen sind begeistert. „Kabarettbomben platzten wohlgezielt in den geheiligten Bestand der hannoverschen Selbstgefälligkeit“, erinnert sich Käte Steinitz später.“

Wie Isabel Schulz, Leiterin des Kurt Schwitters Archivs im Sprengel-Museum dort verrät: „die Malerei war nicht alles. Sie hat hat Gedichte geschrieben, wunderschöne Bilderbücher verfasst und zum Beispiel mit dem Fotografen Hein Gorny gearbeitet – er machte die Fotos, sie schrieb dazu Texte. Dieses unveröffentlichte Projekt ist kaum bekannt.“

Es gilt sie neu zu entdecken!

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