PPA’s Reisegedichte
Neuerscheinung im Aisthesis Verlag:
»Wir lebten vom Malen, vom Bildhauern, vom Musizieren und vom Dichten. Davon zu leben ist eine Kunst. Und schon deswegen durften wir uns Künstler nennen.« Mit diesen Worten blickte Peter Paul Althaus (1892-1965) auf seine erfolgreiche Zeit als Kabarettist und »Inkarnation« des München-Schwabinger Bohème-Lebens zurück.
Zu diesem Künstlertum gehörte eine ausgesprochene Reiselust, die den in Münster geborenen Autor in viele europäische, bevorzugt südliche Länder führte. »PPA« brachte für diese Reisen drei spezifische Tugenden mit: Neugierde, Unerschrockenheit und den Sinn für die Schönheit der Künste. Seine Erlebnisse fasste er in Verse, die ihn als Virtuosen der Innerlichkeit zeigen. »PPAs« Reisegedichte legten in dieser Hinsicht die Grundlagen für seine späteren »Traumstadt«-Gedichte, die noch heute viele Verehrerinnen und Verehrer finden.
»PPAs« Reisegedichte werden hier erstmals geschlossen publiziert. Sie werden ergänzt durch eine in London spielende Bildergeschichte, in der sich der Autor augenzwinkernd-satirisch mit der Krimiszene der Stadt auseinandersetzt.
Peter Paul Althaus: Reisegedichte und ein London-Bilderbogen. Aisthesis Verlag.
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Zur Einstimmung ein Dr. Enzian Gedicht von der Peter Paul Althaus Website:
Dr. Enzian traf einen Andersgläubigen.
Dieser stellte sich ihm vor: “Gestatten Sie. mein Name ist Niels Randers.”
Dr. Enzian verbeugte sich und sagte: “Dr. Enzian.”
Und dann fragte er: “Sie sind ein Andersgläubiger? Sie glauben anders?”
Der Gefragte nickte. Dr. Enzian fuhr fort zu fragen:
“Bitte sagen Sie mir doch, auf welche Weise und mit welchen Mittel
Sie als Andersgläubiger, Herr Randers, anders glauben?
Glauben Sie vielleicht durch Denken oder Leugnen oder Zweifeln oder Kritteln?
Oder glauben Sie bloß mit den Ohren oder Ihrer Nase
oder – irgendwie – ich weiß es auch nicht – – – eben anders?
Denn als Andersgläubiger, da m ü s s e n Sie doch anders glauben!
Oder glauben Sie das nicht, Herr Randers?
Der Gefragte meinte zwar, man solle nicht mit Worten klauben,
doch seit diesem Tage zweifelt er an seinem Andersglauben.
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