AutorInnen: Bernd
Gersdorfer, Stefanie Huber, Katharina
Pallas, Melanie Schön Beitrag: Chile-Projekt
( Antworten
von: Melanie
Schön Was
ist die Spezifik eures Beitrags als ein Beispiel
für digitale Literatur? Es ging uns darum,
das durchaus verbreitete Sujet des Reiseberichtes
und -tagebuches für das digitale Medium
entsprechend zu adaptieren und dem Leser einen
Mehrwert zu bieten, den er in den traditionellen
Medien nicht hat. Der Leser ist nicht mehr
gezwungen, dem Autor "hinterherzureisen", sondern
kann sich seine persönliche Reiseroute
entweder geografisch über die Landkarte, in
Zeitsprüngen über den Kalender oder
durchaus linear dem Bericht folgend
zusammenstellen. Um eine höchstmögliche
Motivation des Leser zu erzielen, waren
ausgezeichnetes Bildmaterial und eine
innovativ-überraschende Benutzerführung
ebenfalls von größter Bedeutung bei der
gestalterischen Umsetzung des Beitrags. Wie
kamt ihr zum Schreiben digitaler Literatur?
Und wie verhalten sich für euch dabei
dessen verschiedene Sprachen - Wort,
Programmierung, Bild - zueinander? Katharina Pallas
hatte bereits vor einiger Zeit einen sehr
interessanten Reisebericht über Neuseeland
für das Literatur-Café im Internet
geschrieben (http://www.literaturcafe.de/kiwi).
Dieser Beitrag war eher traditionell linear
aufbereitet. Als der Wettbewerb ausgeschrieben
wurde, begann Katharina Pallas gerade an einem
neuen Reisetagebuch über Chile zu schreiben.
So entstand die Idee, den Beitrag mit erweiterten
Möglichkeiten zu versehen, um das digitale
Medium besser auszunützen und den Beitrag
interaktiver zu gestalten. Auf Vermittlung des
Cafés wurde so eine professionelle
Webdesignerin (Stefanie Huber) und ein erfahrener
Web-Programmierer (Bernd Gersdorfer) hinzugezogen,
die das Kernteam für die Umsetzung bildeten
und eng zusammenarbeiteten. Grafik, Text und
Programmierung entstanden so parallel und konnten
direkt aufeinander abgestimmt werden. Welche
Erfahrungen habt ihr bei der Produktion digitaler
Literatur gemacht? Wo seht ihr die
entscheidenden Herausforderungen? Wo lauern
die Gefahren? Es war von
größter Bedeutung, dass alle
Projektbeteiligten auch den Blickwinkel des
jeweilig anderen nachvollziehen können. Es
galt nicht, einen fertigen Text umzusetzen, den die
Autorin abzuliefern hatte, sondern alle Elemente
entstanden parallel, um Text, Bilder und
Programmierung zu einer funktionellen Einheit
verschmelzen zu lassen. Dies bedeutet
natürlich, dass der Dichter seinen Text nicht
als absolut ansehen, aber auch der Programmierer
sich nicht in technischen Spielereien verlieren
darf, die keinen Bezug zum Inhalt des Beitrags mehr
haben. Wie
seht ihr die Zukunft der digitalen Literatur und
wie siehst du sie für dich
speziell? Wenn es der
digitale Literatur nicht gelingt, aus ihrem
Nischendasein herauszutreten, wird sie weiterhin
keine große Rolle spielen und Spielwiese
einiger weniger Autoren, Programmierer und
Theoretiker bleiben. Hierzu ist es notwendig, dass
sich der traditionelle Literaturbetrieb diesen
neuen Formen der Literatur öffnet und diese
aktiv fördert. Für die
Kritiker gilt es, neue Bewertungskritiken zu
entwickeln, um - wie schon jetzt in den
traditionellen Medien - das breite Publikum an die
Werke heranzuführen und die Perlen des Genres
auszuwählen. Gerade auch die "digitalen
Autoren" dürfen nicht auf das neue Medium und
seine eher technischen Aspekte reduziert werden. Es
gilt, die Inhalte in ihrer Wirkung und Gesamtheit
zu betrachten. Digitale Literatur
darf nicht nur auf den Computerseiten der Zeitungen
zu finden sein, sondern sollte ihren Platz im
Feuilleton haben. Die Werke müssen als
"Literatur" und nicht in erster Linie als "digital"
wahrgenommen werden. Martin
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