AutorInnen: Heiko
Paulheim Beitrag: Die
Galerie ( Antworten
von: Was
ist die Spezifik deines Beitrags als ein Beispiel
für digitale Literatur? Die Galerie
bedient sich verschiedener Kanäle, um eine
Geschichte zu erzählen die Texte, die
Bilder, die Musik, die sich gegenseitig in ihrer
Wirkung unterstützen. Außerdem wird die
Interaktivität des Users in
Gegenüberstellung zum Buch angehoben
nicht mehr passives Umblättern, sondern
aktiveres Ansteuern einzelner Abschnitte, auch wenn
diese vorher nicht bekannt sind, bestimmen die
Rezeption der Erzählung. Wie
kamst du zum Schreiben digitaler Literatur?
Und wie verhalten sich für dich dabei
dessen verschiedene Sprachen - Wort,
Programmierung, Bild - zueinander? Vor dem Ausrufen
des Wettbewerbs hatte ich mir über neue Formen
der Literatur, wie ich gestehen muß, herzlich
wenige Gedanken gemacht. Ein paar Texte mit Bildern
angereichert in HTML gepackt, das war schon der
Gipfel. Erst der Wettbewerbsaufruf von dem
ich mich als Hobby-Programmierer und -Schreiber
angesprochen fühlte ließ mich
intensiver über neue Formen des Erzählens
nachdenken. Welche
Erfahrungen hast du bei der Produktion digitaler
Literatur gemacht? Wo siehst du die
entscheidenden Herausforderungen? Wo lauern
die Gefahren? Der Programmierer
neigt oft dazu, die Grenzen des technisch Machbaren
auszuloten und auch auszunutzen Programme
voller überflüssiger Zusatzfunktionen,
die kein Mensch braucht, sind der beste Zeuge.
Damit besteht leicht die Gefahr der Versuchung,
digitale Kunstwerke mit technischen Spielereien zu
überladen, zu einer Leistungsschau der
Programmierfähigkeit herabzuwürdigen.
Auch die Multimedialität birgt die Gefahr, den
Leser zu stark zu lenken präsentiert
man parallel zum Text Bilder und Klänge,
erreicht man schnell den Punkt, wo man den Leser
der Möglichkeit eigener Assoziationen, des
eigenen "Filmes im Kopf", beraubt. Literatur hingegen
braucht Freiräume, in denen der Leser seine
Bilder selbst malen, seine Assoziationen selbst
finden kann. Und da wirkt ein schwarzer Bildschirm
manchmal stärker als die wildeste
Flash-Animation. Der Autor digitaler
Literatur muß letztlich die Technik als
Werkzeug verstehen, nicht als Selbstzweck. Wie
siehst du die Zukunft der digitalen Literatur und
wie siehst du sie für dich
speziell? Literatur kann auf
dem Papier stattfinden, aber sie muß nicht.
Umgekehrt muß nicht alle Literatur auf Biegen
und Brechen versuchen, digital zu werden
auch lange nach Erfindung des Farbfilmes werden
noch wundervolle Schwarz-Weiß-Filme gedreht,
und auch im Zeitalter des Synthesizers wird noch
ansprechende Orchester-Musik produziert. Die neuen Medien
bieten neue Möglichkeiten, Literatur zu
produzieren, und wir sollten diese
Möglichkeiten auch wahrnehmen, unter einer
Bedingung: es entsteht dadurch eine
künstlerische oder ästhetische
Bereicherung. Besteht die Produktion digitaler
Literatur hingegen lediglich darin,
althergebrachtes in neue Medien zu konvertieren,
ist man mit dem Schreiben eines Buches besser
bedient. Dieser Wettbewerb
hat mich angeregt, intensiver über neue Formen
des Erzählens und der Literatur nachzudenken.
Mein Wettbewerbsbeitrag war mein erster Versuch in
dieser Richtung, aber sicherlich nicht mein
letzter. Martin
Auer cN+ Messages from
the Past Nils
Ehlert Jetzt Odile
Endres Gleitzeit {Color:
blue} Wolfgang
Flür Neben
mir Carola
Gueldner Billard in
Amsterdam Dorit
Linke Der
Apfel Stefan
Maskiewicz Quadrego Jochen
Metzger Cocktailstories Heiko
Paulheim Die
Galerie Julius
Raabe Knittelverse Andreas Louis
Seyerlein Die Callas
Box Melanie Schön
Chile-Projekt Michael
Kaiser btong Nika Bertram
Der Kahuna
Modus Ursula
Menzer ER/SIE Romana
Brunnauer 2 Tote
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