www.dichtung-digital.com/2001/11/30-Wettbewerb

Wettbewerb Literatur.digital 2001
Autoren und Beiträge
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AutorInnen:

Dorit Linke, Heike Trobisch, Thomas Schröder

Beitrag:

Der Apfel (Review)

Antworten von:

Dorit Linke



Was ist die Spezifik deines Beitrags als ein Beispiel für digitale Literatur?

Wir haben eine vorhandene Kurzgeschichte digital umgesetzt, was ein Grund für die Linearität und die nur am Ende des Beitrags angebotene Interaktivität ist. Wir nutzten daher bewußt nicht alle Möglichkeiten des Internets, sondern nur die für diesen Zweck sinnvollen.

Uns war die Ästhetik des Beitrag besonders wichtig, die erzählte Geschichte sollte durch die Animationen visuell erfahrbar sein und außerdem eine den User beeindruckende Atmosphäre aufbauen, die ihn gespannt sein lässt auf den nächsten Klick. Und er sollte die Geschichte mit dem Gefühl verlassen, tatsächlich bis zum Ende gekommen zu sein, wobei er dieses selbst wählen konnte.

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Wie kamst du zum Schreiben digitaler Literatur? Und wie verhalten sich für dich dabei dessen verschiedene Sprachen - Wort, Programmierung, Bild - zueinander?

Der Wettbewerb war der Anlass für uns drei, gemeinsam einen Beitrag zu erarbeiten. Wir alle verfügen - privat als auch beruflich - über Erfahrungen im multimedialen Bereich. Da die Grundlage unseres Beitrags eine schon vorhandenene Kurzgeschichte war, hatte für uns das geschriebene Wort Vorrang und sollte durch die Programmierung unterstützt, in Szene gesetzt und erlebbar gemacht werden. Neue Inhalte wurden durch die Bilder und Animationen nicht geschaffen, das war aber auch nicht gewollt. Dennoch fanden wir es am Ende beeindruckend, was für eine Bereicherung die Geschichte dank dieser Umsetzung erfahren hat.

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Welche Erfahrungen hast du bei der Produktion digitaler Literatur gemacht? Wo siehst du die entscheidenden Herausforderungen? Wo lauern die Gefahren?

Bei der Arbeit an diesem Beitrag waren wir uns darüber einig, dass auch oder gerade im multimedialen Bereich weniger oft mehr ist. Natürlich sind die vielfältigen Möglichkeiten faszinierend und bereichernd, allerdings bergen diese aber auch die Gefahr, sich im Medium zu verzetteln und Leere mit Interaktivität zu tarnen. Mitunter wird durch das Setzen vieler Links scheinbar Neues simuliert, oder es werden Inhalte transportiert, die in keinem erkennbaren Zusammenhang stehen.

Trotz (bewußt) eingesetzter Zufälligkeiten sollten die Verfasser digitaler Literatur den roten Faden nicht verlieren, ansonsten ist der User schnell frustriert darüber, nirgendwo anzukommen. Effekte sollten daher bewußt und sparsam eingesetzt werden und nachvollziehbar sein.

Die größte Herausforderung besteht wohl darin, den User durch einen Beitrag zu führen, ohne dass dieser sich in seiner Kreativität und Spontanität eingeschränkt sieht.

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Wie siehst du die Zukunft der digitalen Literatur und wie siehst du sie für dich speziell?

Digitale Literatur wird etwas ganz Selbstverständliches und ebenso außergewöhnlich sein, da sie dem User ein aktives Gestalten ermöglichen und ihn in das Geschehen integrieren kann, wodurch mehr als bislang die eigene Kreativität gefordert wird.

Auch kann das Internet für das Präsentieren klassischer Literatur genutzt werden, was angesichts der Tatsache, dass heranwachsende Generationen heute eher mit Computern als mit Büchern groß werden, etwas sehr Positives ist.

Für mich persönlich werden klassische als auch digitale Literatur nebeneinander bestehen, denn ich bin mir über die Vorzüge beider bewusst. Der größte Vorteil eines Buches ist für mich nach wie vor der, dass meiner Phantasie ausschließlich durch die Sprache Grenzen gesetzt werden, ich Bilder und Atmosphäre nicht präsentiert bekomme, sondern selbst bestimme.

Unser Team wird sich weiterhin mit digitaler Literatur auseinandersetzen, da uns die Umsetzungsmöglichkeiten faszinieren. Dabei wird ein Schwerpunkt der sein, Beiträge zu erstellen, die für die unterschiedlichsten User "lesbar" sind: sowohl die, die aktiv eingreifen möchten, als auch für jene, die konsumieren wollen, ohne selbst schöpferisch sein zu müssen.

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Die AutorInnen/Beiträge 

Martin Auer

cN+ Messages from the Past

go

Nils Ehlert

Jetzt

go

Odile Endres

Gleitzeit {Color: blue}

go

Wolfgang Flür

Neben mir

go

Carola Gueldner

Billard in Amsterdam

go

Dorit Linke

Der Apfel

go

Stefan Maskiewicz

Quadrego

go

Jochen Metzger

Cocktailstories

go

Heiko Paulheim

Die Galerie

go

Julius Raabe

Knittelverse

go

Andreas Louis Seyerlein

Die Callas Box

go

Melanie Schön

Chile-Projekt

go

Michael Kaiser

btong

go

Nika Bertram

Der Kahuna Modus

go

Ursula Menzer

ER/SIE

go

Romana Brunnauer

2 Tote

go

   


Screenshot vom Beitrag

 


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