AutorInnen: Dorit
Linke, Heike Trobisch, Thomas
Schröder Beitrag: Der Apfel
( Antworten
von: Was
ist die Spezifik deines Beitrags als ein Beispiel
für digitale Literatur? Wir haben eine
vorhandene Kurzgeschichte digital umgesetzt, was
ein Grund für die Linearität und die nur
am Ende des Beitrags angebotene Interaktivität
ist. Wir nutzten daher bewußt nicht alle
Möglichkeiten des Internets, sondern nur die
für diesen Zweck sinnvollen. Uns war die
Ästhetik des Beitrag besonders wichtig, die
erzählte Geschichte sollte durch die
Animationen visuell erfahrbar sein und
außerdem eine den User beeindruckende
Atmosphäre aufbauen, die ihn gespannt sein
lässt auf den nächsten Klick. Und er
sollte die Geschichte mit dem Gefühl
verlassen, tatsächlich bis zum Ende gekommen
zu sein, wobei er dieses selbst wählen
konnte. Wie
kamst du zum Schreiben digitaler Literatur?
Und wie verhalten sich für dich dabei
dessen verschiedene Sprachen - Wort,
Programmierung, Bild - zueinander? Der Wettbewerb war
der Anlass für uns drei, gemeinsam einen
Beitrag zu erarbeiten. Wir alle verfügen -
privat als auch beruflich - über Erfahrungen
im multimedialen Bereich. Da die Grundlage unseres
Beitrags eine schon vorhandenene Kurzgeschichte
war, hatte für uns das geschriebene Wort
Vorrang und sollte durch die Programmierung
unterstützt, in Szene gesetzt und erlebbar
gemacht werden. Neue Inhalte wurden durch die
Bilder und Animationen nicht geschaffen, das war
aber auch nicht gewollt. Dennoch fanden wir es am
Ende beeindruckend, was für eine Bereicherung
die Geschichte dank dieser Umsetzung erfahren
hat. Welche
Erfahrungen hast du bei der Produktion digitaler
Literatur gemacht? Wo siehst du die
entscheidenden Herausforderungen? Wo lauern
die Gefahren? Bei der Arbeit an
diesem Beitrag waren wir uns darüber einig,
dass auch oder gerade im multimedialen Bereich
weniger oft mehr ist. Natürlich sind die
vielfältigen Möglichkeiten faszinierend
und bereichernd, allerdings bergen diese aber auch
die Gefahr, sich im Medium zu verzetteln und Leere
mit Interaktivität zu tarnen. Mitunter wird
durch das Setzen vieler Links scheinbar Neues
simuliert, oder es werden Inhalte transportiert,
die in keinem erkennbaren Zusammenhang stehen.
Trotz
(bewußt) eingesetzter Zufälligkeiten
sollten die Verfasser digitaler Literatur den roten
Faden nicht verlieren, ansonsten ist der User
schnell frustriert darüber, nirgendwo
anzukommen. Effekte sollten daher bewußt und
sparsam eingesetzt werden und nachvollziehbar
sein. Die
größte Herausforderung besteht wohl
darin, den User durch einen Beitrag zu führen,
ohne dass dieser sich in seiner Kreativität
und Spontanität eingeschränkt sieht. Wie
siehst du die Zukunft der digitalen Literatur und
wie siehst du sie für dich
speziell? Digitale Literatur
wird etwas ganz Selbstverständliches und
ebenso außergewöhnlich sein, da sie dem
User ein aktives Gestalten ermöglichen und ihn
in das Geschehen integrieren kann, wodurch mehr als
bislang die eigene Kreativität gefordert
wird. Auch kann das
Internet für das Präsentieren klassischer
Literatur genutzt werden, was angesichts der
Tatsache, dass heranwachsende Generationen
heute eher mit
Computern als mit Büchern groß werden,
etwas sehr Positives ist. Für mich
persönlich werden klassische als auch digitale
Literatur nebeneinander
bestehen, denn ich bin mir über die
Vorzüge beider bewusst.
Der größte
Vorteil eines Buches ist für mich nach wie vor
der, dass meiner Phantasie
ausschließlich durch die Sprache Grenzen
gesetzt werden, ich Bilder
und Atmosphäre nicht präsentiert bekomme,
sondern selbst bestimme. Unser Team wird
sich weiterhin mit digitaler Literatur
auseinandersetzen, da uns
die Umsetzungsmöglichkeiten faszinieren. Dabei
wird ein Schwerpunkt der
sein, Beiträge zu
erstellen, die für die unterschiedlichsten
User "lesbar" sind:
sowohl die, die aktiv eingreifen möchten, als
auch für jene, die
konsumieren wollen,
ohne selbst schöpferisch sein zu
müssen. Martin
Auer cN+ Messages from
the Past Nils
Ehlert Jetzt Odile
Endres Gleitzeit {Color:
blue} Wolfgang
Flür Neben
mir Carola
Gueldner Billard in
Amsterdam Dorit
Linke Der
Apfel Stefan
Maskiewicz Quadrego Jochen
Metzger Cocktailstories Heiko
Paulheim Die
Galerie Julius
Raabe Knittelverse Andreas Louis
Seyerlein Die Callas
Box Melanie Schön
Chile-Projekt Michael
Kaiser btong Nika Bertram
Der Kahuna
Modus Ursula
Menzer ER/SIE Romana
Brunnauer 2 Tote
Wettbewerb
Literatur.digital 2001
Autoren und
Beiträge
- top
-
Review)
home