AutorInnen: Michael
Kaiser Beitrag: btong Antworten
von: Was
ist die Spezifik deines Beitrags als ein Beispiel
für digitale Literatur? "btong" benutzt die
ästhetischen und technischen Mittel digitaler
Umsetzung von Literatur (Bilder, Hyperlinks und
Verknüpfungen, Zufallstexte etc.), um den
Inhalt der Erzählung selbst für die
Betrachter/Nutzer nachempfindbar und -erlebbar zu
machen; die dargestellten Prozesse u.a. auf der
Ebene des frei zu gestaltenden Lesens/Benutzens
sichtbar werden zu lassen. Wie
kamst du zum Schreiben digitaler Literatur?
Und wie verhalten sich für dich dabei
dessen verschiedene Sprachen - Wort,
Programmierung, Bild - zueinander? Als das Internet
noch hauptsächlich aus Hypertext und
Hyperlinks (blau auf grau) bestand, war es bereits
eine spannende Möglichkeit, Texte zu
"vernetzen"; also einen zweidimensionalen
Textkorpus durch HTLM quasi plastisch zu machen und
Dinge zu verbinden, die man auf dem Papier niemals
so aufeinander beziehen hätte können. Das
Wort führte schon bald zum Bild und das Bild
dann wiederum zum Text, während die
technischen Möglichkeiten im Laufe der Zeit
immer neue Wege offerierten und dadurch Bewegung in
beide Komponenten brachten. Mein erstes
öffentliches Experiment war ein Beitrag zum
"Pegasus 98", der damals unter dem Motto
"eGeneration" erstmals auch für Personen bis
20 Jahren ausgeschrieben wurde. "steril", so der
Name des Beitrags, wurde von der Jury zum Gewinner
der Generation "e" - wer immer das auch gewesen
sein mag - gewählt. Welche
Erfahrungen hast du bei der Produktion digitaler
Literatur gemacht? Wo siehst du die
entscheidenden Herausforderungen? Wo lauern
die Gefahren? Die Herausforderung
beim Herstellen digitaler Literatur besteht
für mich in immer komplexeren
Erzählungen, die sich im Rechner neu
kombinieren, ausbauen, auflösen oder komplett
anders schichten lassen: Ein Schreiben der
Geschichte nach dem Schreiben der
Geschichte. Bei "btong" war der
Ausgangspunkt, die Erzählung um die Ereignisse
in einer Hochhaussiedlung am Stadtrand und die
damit verbundenen Kommunikationvorgänge und
fatalen Verhaltensweisen der Bewohner mit Hilfe von
HTML sicht- und insbesondere auch erlebbar zu
machen. Die Gefahr
digitaler Literatur besteht sicherlich darin, dass
der eigentliche Textkern häufig unter dem
technischen Apparat zu ersticken droht. Immer
kürzere Texte bei immer längeren
Ladezeiten quasi. Wie
siehst du die Zukunft der digitalen Literatur und
wie siehst du sie für dich
speziell? Literatur am
Bildschirm ist interessant, spannend, bisweilen
aufregend. Sicherlich wird sie nicht das gedruckten
Wort in Buchform ersetzen, was sie jedoch letzten
Endes gar nicht möchte und sollte. Der Wechsel
des Mediums vom Buch hin zum Monitor ist meiner
Meinung nach nicht wirklich zu befürchten;
vielmehr stellt die "digitale Literatur" eine ganz
eigene Form des Lesens/"Erlesens" dar. Für mich
speziell sind die beiden Prozesse (Verfassen eines
Textes und Installation seiner digitalen Version)
immer noch und weiterhin zwei verschiedene Dinge,
die beinahe nichts miteinander gemein haben, beide
jedoch vollkommen andere Herausforderungen
bedeuten: Beim Schreiben einer Erzählung
suchst du nach dem passenden Wort, beim Umsetzen am
Rechner nach dem geeigneten Javascript. Das
"Digitalisieren" des analogen Textes, der bei mir
immer noch am Anfang steht, jedoch bietet für
mich auch in Zukunft viel Freiraum für neue
Ideen und Experimente - Dinge eben, die man mit
einem Blatt Papier niemals tun könnte (- oder
würde?). Martin
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