Poetik der Übersetzung
Zwischen Wissenschaft und Kunst: Elisabeth Edl, die siebte Schlegel-Gastprofessorin für Poetik der Übersetzung an der Freien Universität in Berlin, entwickelt in ihrer Antrittsvorlesung eine Theorie des Übersetzens. Gregor Dotzauer schreibt im Tagesspiegel über ihre Antrittvorlesung: „Die gelungene Übersetzung, so Edl, sei der denkbar genaueste Kommentar zu einem Text. Mit George Steiner: eine exakte Kunst. Insofern existieren Neuübersetzungen für sie nur in einem trivialen Verständnis: Entweder besitzen sie Gültigkeit unter den weiten Himmeln des Menschengeschlechts – oder sie taugen gar nichts … Überzeugend ist dies jedoch nur bei einem grenzenlosem Vertrauen in die Sinnerfülltheit eines literarischen Texts, die davon ungefährdet bleibt, dass ihn ein Autor irgendwann verlassen und ein Leser irgendwann vorgefunden hat. Man muss diese Art von Präsenz oder Beseeltheit nicht leugnen, man darf sie sogar vehement verteidigen, aber sie gegen die Stürme des Dekonstruktivismus gar nicht erst wetterfest zu machen, ist Leichtsinn.“
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