Tomaž Šalamun gestorben
Tomaž Šalamun (Quelle: avantgarde-museum.com)
Ilma Rakusa gestern in der NZZ zum Tod des slowenischen Dichters Tomaž Šalamun:
„Er war der international bekannteste slowenische Lyriker und von einer so verblüffenden Schaffenskraft, dass man sie ewig wähnen mochte: Nun ist Tomaž Šalamun, wie verspätet bekannt wurde, am 27. Dezember in Ljubljana einem Krebsleiden erlegen. Geboren wurde er 1941 in Zagreb, aufgewachsen ist er an den Ufern der Adria, in Koper, in der Nähe von Triest, das Studium der Kunstgeschichte absolvierte er in der Hauptstadt Ljubljana, die fortan seinen Lebensmittelpunkt bildete. Seinen ersten Gedichtband, «Poker», veröffentlichte Šalamun 1966, ihm sollten über vierzig weitere folgen.
In seinen Anfängen verschrieb sich Tomaž Šalamun einem Neoavantgardismus halb dadaistischer Spielart; als Mitglied der Künstlergruppe «Oho» experimentierte er mit konzeptueller Lyrik, die es auf Provokation abgesehen hatte. Wegen eines politisch anstössigen Gedichts verbrachte er fünf Tage im Gefängnis. Später vermied er latente oder offene Konfrontationen, ohne seine Lyrik künstlerisch «salonfähig» zu machen und dem Ruf eines Enfant terrible untreu zu werden. …“
Bücher von Tomaž Šalamun erschienen in der edition korrespondenzen.
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