Mächtig gelogen
Vera Linß bespricht aktuell im Deutschlandradio Kultur das neue Buch von Andrew Keen:
„Er entlarvt die Behauptung der Firmen des Silicon Valley als Lüge. Nein, die vernetzte Welt fördert nicht Transparenz, Wohlstand und Demokratie. In "Das digitale Debakel" zertrümmert der einstige IT-Start-up-Gründer Andrew Keen die Mythen der Digitalisierung. Die Profiteure seien einige wenige Player wie Google, Facebook oder Airbnb.
Andrew Keen ist der Antichrist des Internets. Die Schattenseiten der Digitalisierung wortstark zu bekämpfen, hat er sich zur Lebensaufgabe gemacht. Schon "Die Stunde der Stümper" – hierzulande 2008 erschienen – polarisierte wegen seiner Pauschalkritik. Die Kostenloskultur des Web 2.0 zerstöre die Kreativindustrie, weswegen nun Heerscharen von Amateuren unsere Kultur trivialisierten, polterte er damals. In seinem neuen Buch ist Keen nicht minder zimperlich. Inzwischen sieht der ehemalige IT-Pionier die gesamte Gesellschaft im Niedergang. Wer, wie etwa die Herren des Silicon Valley, behaupte, die vernetzte Welt fördere Transparenz, Wohlstand und Demokratie, sei schlicht ein Lügner.“
Andrew Keen: Das digitale Debakel. Warum das Internet gescheitert ist – und wie wir es retten können. Aus dem Englischen von Jürgen Neubauer. Deutsche Verlags-Anstalt, München 2015.
Das Buch wird am Montag, den 19.01. in München im Amerikahaus präsentiert.
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