Anatomie der Worte
Eugen Gomringer bespricht aktuell auf Literatur & Kunst den neuen Band von Ingrid Isermann im Wolfsberg Verlag:
„Mit ihrer neuen Gedichtsammlung «Die Anatomie der Worte» bekennt sich Ingrid Isermann zur Konkreten Poesie in deren authentischster Form. Das bedeutet, dass es daneben noch eine zweite Form der Konkreten Poesie gibt, der jedoch statt der eindeutigen Zugehörigkeit die Rolle eines Zweiges zukommt, dem Mehrdeutigkeit zugeschrieben werden kann.
In der Tat weist Ingrid Isermann bereits ein Werk auf, das in seiner Abweichung von systembildenden Buchstabenbildern, das heisst durch eine bestimmte syntaktische Semantik Bekanntheitsgrad besitzt, aber ebenfalls zur Konkreten Poesie zählen darf.
Es scheinen die beiden unterschiedlichen Zugänge zur Poetik, Alphabetismus, Anagrammatik und «Anatomie» einerseits und Prosaverhaftung andererseits tatsächlich vereinbar in ein und demselben kreativen Ursprung. …“
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