Destruktionskunst
Raphael Montanez Ortiz: Duncan Terrace Piano Destruction Concert London 1966. Quelle: BR 2
Vor 50 Jahren stieg das "Destruction in Art Symposium (DIAS)" am 10. September 1966 in London. Bayern 2 erinnert mit raren Downloads daran und schreibt mit an der Geschichte:
Am Anfang stand eine jahrzehntelang unbeachtet gebliebene Tonbandaufnahme, die Herbert Kapfer zufällig im Nachlass des Dadaisten Richard Huelsenbeck im Deutschen Literaturarchiv in Marbach am Neckar entdeckte: zu hören ist, wie der Künstler Raphael Montañez Ortiz beim Destruction in Art Symposium (DIAS) am 10. September 1966 in London ein Piano mit einer Axt zertrümmert. Es ist das rare Dokument eines kunstgeschichtlich wichtigen Symposiums, das die Destruktionskunst erstmals als internationale Zeitströmung sichtbar machte.
"Ich begab mich auf die Suche nach Raphael Montañez Ortiz, kam in Kontakt, schickte ihm eine Kopie der Aufnahme, erhielt von ihm detaillierte Angaben zur Entstehung und das Einverständnis, sie in der Reihe intermedium records zu veröffentlichen."
Herbert Kapfer, Redaktionsleiter BR Hörspiel und Medienkunst
Initiator des Destruction in Art Symposium war der in Nürnberg geborene Künstler Gustav Metzger - Sohn jüdischer Eltern, die Opfer des Holocaust wurden. Pete Townshends Gitarrenzerstörungen gehen auf Metzgers Konzept der Destruktionskunst zurück. Und Yoko Ono präsentierte bei Metzgers Symposium eine ihrer ersten Performances in Europa.
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