Wir reden über die Longlist Deutscher Buchpreis 2016
Liebe Leserinnen und Leser,
die Longlist zum Deutschen Buchpreis 2016 ist veröffentlicht. Die nominierten Romane finden Sie hier. Am 20. September folgt dann die Shortlist und die Preisträger_in wird am 17. Oktober zur Eröffnung der Buchmesse in Frankfurt gekürt.
Einige der Bücher haben wir bereits besprochen, viele sind jedoch noch nicht erschienen. Wir stellen Ihnen an dieser Stelle eine Auswahl von Besprechungen aus der Longlist vor. Diese Liste wird je nach Erscheinen der Beiträge laufend aktualisiert.
Katja Lange-Müller
Drehtür
In Astas Kopf
Fixpoetry, 18. Sept. 2016// Marina Büttner
Katja Lange-Müller schickt den Leser in Astas Kopf und geleitet ihn durch ihre Gedankengänge. Das ist faszinierend und fühlt sich an wie im Kino zu sitzen: Lauter Shortcuts – ein Blitzgewitter – das Wort, das Asta auch gleich im ersten Satz des Buches denkt und zerlegt und deutet. Asta seziert die Worte, die ihr gerade durch den Kopf gehen, sie hinterfragt den Sinn der ursprünglichen Bedeutung, bemerkt plötzlich alle Zweideutigkeiten. So denkt sie sich ... Rezension lesen
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Michelle Steinbeck
Mein Vater war ein Mann an Land und im Wasser ein Walfisch
"Das Karussell knarrt."
Michelle Steinbecks Traum(a)logik
Fixpoetry, 11. September 2016 // Stefan Schmitzer
Inhaltlich wird, je nachdem, was da nun Traum und was Wirklichkeit ist, eine Vater-Kind-Kiste entweder halluzinatorisch 'aufgearbeitet' oder tatsächlich auf neue Beine gestellt ... Nein. Stopp. Ich werde hier nicht versuchen, zu heucheln, ich hätte sicher verstanden, was in dem Band tatsächlich vor sich geht. Nach zweimaligem Lesen erscheint mir die plausibelste Lesart, der Vater sei tot, sein Schreibtisch müsse nun aufgeräumt werden, ... Rezension lesen
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Thomas von Steinaecker
DIE VERTEIDIGUNG DES PARADIESES
Johann Wolfgang von Rockatansky?
Fixpoetry, 07.09.2016//Martin A. Hainz
Therapie, Utopie, … alles gegen die „XXL-Katastrophe”, die nicht das letzte Wort haben möge. 150% verwirrt, 115% erleichtert, 110% optimistisch, mit den Prozenten wird schon mal jongliert. Kultur möge entstehen, Johann Wolfgang von Rockatansky sozusagen. Wozu aber? – „Niemand wird lesen, was ich hier schreibe.”... Rezension lesen
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Hans Platzgumer
AM RAND
Hitotsu: Es gibt kein Zweitens
Fixpoetry, 20. April 2016//Barbara Zeizinger
Hans Platzgumer hat einen vielschichtigen Roman geschrieben. Obwohl ich durch Vorausblicke um all das Unglück in Gerolds Leben weiß, habe ich die Handlung ähnlich wie den youtube-Trailer mit Spannung verfolgt. Gerold selbst ist mir mal fremd, mal nah. Vielleicht war sein Schicksal, dass er Elena, Guido, seine Mutter zu sehr liebte. Aber urteilen Sie selbst, würde er sagen. Rezension lesen
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Peter Stamm
WEIT ÜBER DAS LAND
Flucht in die Allgegenwärtigkeit
Fixpoetry, 26. Februar 2016//Barbara Zeizinger
Obwohl eigentlich nicht viel passiert, ist man gefesselt von dieser Odyssee durch die Schweizer Landschaft. Nicht nur, weil doch manchmal etwas Unvorhergesehenes geschieht, Thomas beispielsweise in eine Felsspalte stürzt, aus der er sich allerdings wieder befreien kann, sondern auch weil der Autor die Landschaft sehr bildhaft und sinnlich beschreibt. Da ziehen sich Felsbänder durch den Hang, im diffusen Licht wirkt der Karst fast weiß und als er immer höher klettert, ...
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Joachim Meyerhoff
ACH, DIESE LÜCKE, DIESE ENTSETZLICHE LÜCKE
Skurriles Surrogat eines mondänen Alltags
Fixpoetry, 06.Februar 2016//Simone Trieder
Meyerhoff schont sich nicht, seine Offenheit, mit der er sein Versagen und seinen Kampf dagegen schildert, ist stets eine Mischung aus Komik und Trotz, hinter der eine lähmende Einsamkeit liegt. Für die es einen Grund gibt: Sein Bruder verstarb während seines Amerikaaufenthaltes. Auch bei den Großeltern ist der tote Enkel kein Gesprächsthema. Sie genügen sich selbst. Im Haus der Großeltern tritt auch der dort lebende Enkel in den Hintergrund. So gelingt Meyerhoff das Porträt eines bürgerlichen Paars, das über ein ... Rezension lesen
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