Es stand Eine hinter mir. Ich saß auf einem Stuhl, mit nacktem Oberkörper, vor einem Spiegel und schaute, wie sie meine Brüste formte. Bis zu ihren Schultern sah ich sie. Empfand sie schön. Tat sie einen Schritt zurück, verschwand sie in samtiger Schwärze. Tat sie einen vor, war mein Gesicht für mich im Spiegel nicht erkennbar. Ich stand auf, tat einen Schritt nach vorn und drehte sie um.
2
Er (unbekannt) hat meinen Oberkörper abgetastet. Hielt am Rücken, auf Höhe der rechten Niere, und sagte: Teichbestandteile.
Warum ihr ein Mann an seinem Pferd (braun) erklärt hat, wie sie es küssen soll, hat sie nicht verstanden. Dafür aber, warum sie die versammelte Gesellschaft in der Kirche sitzen ließ. Nicht zum ersten Mal. Dabei ist sie nie eingetreten. Atemnot, Herzrasen und körperlicher Widerwille im schnörkellos weißen, hochgeschlossenem Pompsteifkleid, mit auslaufenden Ärmeln. Das Haar unterm Schleier, der zu einem Dutt gebunden. Nur ihr Gesicht, starkfarben geschminkt, war, außer ihren Händen, einzig sichtbarer Teil ihres Körpers. Dir Davongeflogene.
Und ich fand sie schön.
Du hast mir Sauerstoffblasen unter Wasser gegeben. Ich wollte eine von ihnen in meinen Mund nehmen. Doch das Wasser drang immer zuerst hinein. Verdrängte sie. Ich versuchte es wieder und wieder. Es gelang mir nicht. So schaute ich ihnen nach. Sah sie aufsteigen: Scheuschnell, um an der Oberfläche aufzugehen. Silberringe. Wunderschön und nicht von Dauer.
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Schmales Weibchen stand blaustrümpfig im gleißenden Sonnenfall: Die Mimik der Seele kann nur durch eine andere sichtbar gemacht und wahrgenommen werden: Ebenso schön, wie sich vorzustellen, was im klitzekleinen Hirn eines Schmetterlings vor sich geht, wenn er hört und sieht, dass Rahm in einem Kelch geschlagen wird.
Sein Gesicht war nass. War zu einem geworden, das in Erde fiel, während sie ihn nahm, eines, das sich ihm wieder und wieder löste. Wurde und wurde. Das fiel und fiel in dieses nasse Bewusstsein zu sickern.
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