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15.09.17

IF#666 - das Magazin für angewandte Fantastik


IF Magazin #666 Horror: Fünfzehn Erzählungen schlagen einen Bogen von der klassischen Geistergeschichte hin zum Horror des Realen, ohne dabei den Boden des Fantastischen zu verlassen. Mit Stories von: Adam Nevill, Bernhard Reicher, Christian Weis, Erik R. Andara, Holger Vos, Ina Elbracht, Jörg Kleudgen, Markus Korb, Michael Buttler, Michael Perkampus, Philipp Schaab, Tobias Bachmann, Tobias Reckermann, Ulf R. Berlin und Uwe Durst. Artikel: Adam Nevill, Albera Anders, Björn Bischoff, Erik R. Andara, Frank Duwald, Karin Reddemann, Michael Perkampus und Tobias Reckermann. Illustrationen: Daniel Bechthold, Erik R. Andara, Jonathan Myers, Jürgen Höreth, Peter Davey, Serhiy Krykun, Thomas Hofmann und Ulf R. Berlin.

Philosophisch in den Herbst hinein geht es mit der Sondernummer des IF-Magazins, das just ab heute zu beziehen ist. Tobias R. hat sehr viel Mühe investiert, und ich kann noch nicht beurteilen, wie die anderen Beiträge sind, da es mir noch nicht vorliegt, aber über Alberas Essay: Die Erotik im literarischen Horror, oder das Zwiegespräch zwischen mir und Tobias: Horror denken, lässt sich sagen: Es sind Statements. Darüberhinaus gibt es neben vielen anderen und stilistisch abwechselnden Stories meine Dorothea zum ersten Mal in der Endfassung. Daß ich zudem das Vorwort beitragen durfte, ist mir eine besondere Ehre.

23.08.17

Rumor alle Jahre wieder

bundesfuckwahl

 Hier geht es um anerkennung
 Was ist das für eine wahl
Wenn ich wählen muss
 Warum wählen müssen
Anstatt wählen zu wollen
 Warum arbeiten müssen
Anstatt arbeiten zu wollen
 (für) etwas wofür es sich lohnt
 Warum sprechen wir nicht mehr von obrigkeit
Als ob es sie nicht mehr gäbe
 Warum sprechen wir nicht mehr über untertanen
Als ob es sie nicht mehr gäbe
 Warum nennen wir es recht und nicht gewalt
Was es eigentlich ist
 Jeder freie ist ein f9ind des staates
 Spongebob lebt die wahre anarchie vor
Weil er einfach gerne arbeitet
 So würde unser system nicht funktionieren
 Was muss geschehen
Damit wir gerne teil haben
 Ohne andere auszubeuten
Und ohne manipuliert zu werden
 Was ist da für ein unterschied zwischen eurem realismus und opportunismus
 Natürlich kann man in einem einzelnen ein bedürfnis wecken
 Natürlich kann man einzelne inhaftieren
 Man kann das auch mit vielen einzelnen tun
 Aber kontrollieren im großen kann keiner
Warum also weiter so tun
 Geben wir doch einfach zu dass die gesellschaft
Ein einziges großes experimentierfeld ist
 Und kümmern uns nicht weiter
So verbissen
Um die erhaltung des status quo
 Warum also
Nicht einmal utopie
 Einzelne wollen einzelnen helfen
 Die gesellschaft will der gesellschaft helfen
 Alles ist zwang
 Freiheit darf nicht sein
 Denn solange du nur das innere des käfigs siehst
Kannst du dir keine alternative denken
 Die limitierung des menschen
 Was heißt es denn
Etwas zu akzeptieren
 Heißt das keinen gedanken mehr daran zu verschwenden
Es als selbstverständlich hinzunehmen
 Das bewusstsein entscheidet

 (c) aes/rumor

22.08.17

Rumor: Poetik

eine etwas ältere poetik - immer noch gültig


 Brevitas: keine silbe zu viel aber auch keine zu wenig

 Rhythmus: prosa wie lyrik immer entlang der bassline

 Metapher: tropen nicht nur herum stehen lassen sondern in bewegung setzen - das literarische kommt zum eigenen sein 

 Wendung: worte wenden - ausloten wozu die worte noch gut sein können

 Performanz: in den text stürzen - ihn durch mich sprechen lassen

 Obskuranz: es muss nicht alles verständlich sein - das verständliche soll aus sich selbst verstanden werden


schwarzaufweißmagie

Phantastische elemente sollen kein zeichenhaftes werkzeug eines textwesentlichen literarischen willens sein. Literarizität soll, um der verflachung zu entgehen, mit phantastischen elementen amalgamieren zu einem hyperwesen, darin keine gerichtete absicht, sondern eine traum- und schicksalhafte folgerichtigkeit den takt der ereignisse schlagen  (c)meta4/rumor/venom&claw/...

Originalpost auf >schwarzweißliteratur<

12.08.17

Rumor XVI

Es wird sich jetzt erweisen müssen, ob das Wachstum meines Kreativums während günstiger Phase weit genug vorangeschritten war, um nun die Dürre zu überstehen. Ein Baum braucht eine gewisse Stärke und dafür einige Jahre und zuletzt eine feste Struktur um (vorübergehende?)
Wüste zu überleben.


10.08.17

Rumor XV

Um eine Poetik des Schweigens zu entwickeln, wäre ein Vorrat an Stille nötig, den wir nicht besitzen. Ich selbst würde nicht lange schweigen können. Aber die Taktung stiller Sekunden wie den Regen lieben. Die silberne Zunge wiegt den Wert der Stille nicht auf.

06.08.17

Rumor XIII

das hier als Nymphenspende, gewissermaßen, denn ein Beweis dafür, dass ich derzeit nicht schreiben kann - ein verrecktes Stück Idee mit Brocken schwarzer Erde (oder getrockneten Bluts?) - ein Gespinst aus Wurzeln (oder Haar?) - ein im Raum trudelndes Fragment von Fiktion

(Text auf Wunsch des Autors gelöscht)

03.08.17

Rumor XII




Charlie Byrne's, mit 100.000 Büchern, neu und 2nd Hand, einer der größten und sicherlich besten Buchläden Irlands. Einerseits paradiesisch, andererseits auch ernüchternd. Entmythifizierend, denn wie in den etwa einem Dutzend weiteren Buchläden, die ich hier besucht habe, ist die fantastische Literatur hier ebenso in Nischen gedrängt und unterrepräsentiert, wie wir es aus Deutschland gewohnt sind. Wenig, allzuwenig für unsere speziellen Bedürfnisse. Horror, Sf und Fantasy nur mit Klassikern und dem derzeitigen Hubbub vertreten und im Fiction General-Segment nur einzelne Perlen des Irregulären. Im Irish Mythology-Regal habe ich, genau wie bei Amazon, auch nichts zum Fenian Cycle gefunden ... Hatte mir mehr erhofft und denke mir, vielleicht ist der angelsächsische Leser auch nicht soviel anders als unsereiner.

02.08.17

Rumor XI


Rocks, Wind & Waves

Nach Westen hin ist nichts mehr, nur die alte Graurunzel, bis Jenseits. Wahnsinnig hoher Tidenstand. Könnte hier sicher schreiben, weil mir schon der Wind Worte durchs Haar fegt. Nicht aber versuchen, sie festhalten, ist noch viel lyrischer.

Der Fischerkönig des Claddagh nebenan hat hier noch seine Leute am Morgen hinaus geführt und jedem die Netze zerschneiden, das Boot zerschlagen lassen, der nicht zu seinem Tribe gehörte. Das alles außerhalb der Mauern der Stadt.


Und weiter die Steinküste hinauf, wo hohe Berge fast auf den Atlantik loszustürzen drohen, liegen zahllose Knochen halb zermahlen am Strand, dazwischen Felsen. Das scheint mir mein Wesen aus der Tiefe emporzuziehen.


Der Himmel ist ständig in Bewegung, genau wie die See, und beide gehen irgendwo dort draußen ineinander über.

Es brennt immer noch Torf.

25.07.17

Rumor X

Ein Straßenkünstler,
an jener Ecke, wo solche gerne stehen,
trug einen flachen Hut
und dazu weites Hemd und Hose,
hampelte entsetzlich fuchtelnd
und griff sich in den aufgesperrten Mund,
zog etwas, das sich zunächst wehrte,
mit viel Kraft daraus hervor
und es war, mit sieben Beinen,
voll von schwarzem Haar und spitzen Dornen,
eher ein Insekt als eine Katze,
die selbst jetzt furchtbar zappelte.
Er zeigte sie im Triumph umher
und verschlang sie dann am Stück
mit Haut und Haaren.

Rumor IX

Klopf, Opfer, doch
an die Kellertür aus Eiche.
Wenn tatsächlich irgendwer
dich hört und öffnet,
bist du bleich wie ein Gespenst
und er erschrickt und schließt zu,
noch bevor du entweichst.
Das war dann für dich das Ende
deiner armseligen Geschichte.

24.07.17

Rumor VIII

Was ich sehe ist ein kumulus. Albera wabert wallend wogend willend kraftvoll schlagend mit ihren Flügeln, Michael sucht und findet zwischen tausend stücken tausend sätze die tausend totempfahle auf die felder der kunst stellen und martert kritiker daran bis ins kleinhirn ihrer echsenschädel, Erik taucht holt luft taucht findet sich am strand und sandumtost kommt und geht mit einfällen aus seiner westentasche, Markus lässt über das meer hin die wellen für sich sprechen, Rumor läuft amok und findet wenig zeit und geduld für den digitalen griffel aber hinterlässt wild hingepeitschte pinselstriche. Ein peristaltisch strömendes Wolkengebilde. Blitze und donner in der ferne. Waagerechter regen auf der scheibe, weil ich mich immernoch sehr schnell bewege

23.07.17

Rumor VII

Ephedrin, Benzedrin, Coffein, selenotropes Metalin
ich renn mal um den Block ...

Bomben, Beat und Benzin
sind alles was wir brauchen
wenn wir um die Häuser ziehn

Blue Brid, Black Train, White Train, Blue Train, Black Bird
Coltrane - Trane!!!

Miles ahead, styles for miles, miles with boots on, made for rocking
am Ende der Straße umdrehn oder im Kreis weitergehn
komme immer wieder zurück wie eine Hookline
auf der Basslinie mit dem weißen Zug angefahren

ein Panzerzug, stahlgepanzert, raketentragend, abgefahren
durch das Sonnensystem, bis zum Kuiper Gürtel, umgedreht
und in die Sonne gestürzt mit einem BANG

weißer Lichtblitz
rote Augen
schwarzes Loch inmitten der Iris

unendliche Schwerkraft
tiefgeistig
bis zum letzten Grund

abstoßen, auftauchen, nach Luft schnappen, Schnaps trinken, von einem Bernhardiner geliehen
der mit einem Fässchen um den Hals ...
und wie der sabbert, bu ha!

Schnee schieben, bis zur Mitte der Straße, ein Iglu bauen
drin sitzen, Wasser auf den heißen Stein gießen, Schwitzhütte machen
mit Kräutern einreiben

abheben, losleben, den Vögeln im Vorbeiflug an den Flügeln zupfen
mit den Krähen krächzen

and I rattle with the snakes
and I howl with the wolves

like a dead man talking
riding on his coffin

I'm back again

aujourdhuimonsieurmonamie - la vida loca esta bieno
Wäsche muss aber auch noch gewaschen werden ...

22.07.17

Rumor VI

Nachtangst Es ist nur ein böser Traum, sagen sie. Nichts wovor man sich fürchten muss. Ich ging an einem Sonnentag Durch die Straßen meiner Stadt Ging auf den Plätzen über Kopfstein, Zwischen Menschen und in Parks, Unter Bäumen voll mit Laub Und überall war weißes Licht, Doch auch noch etwas anderes. Ich erinnere mich wie ich als Kind in einem Wald in der alten Heimat an einen tief gelegenen Ort geriet. Tief in Wäldern ist ein dunkler Ort, Eng umstanden von uralten Bäumen, Ein Ort den jeder Träumer kennt, Das Herz der ersten Finsternis, Durch dessen Tor wir niemals treten, Bis wir letzten Endes davor stehen Und in des Todes kalte Leere gehen. Nur ein Ort des Traums. Hier gibt es keine Realität. Und doch war ich dort, so tief in diesem Wald, dass kein Licht mehr mit mir ging. Einst waren alle Wälder tief genug, um diesen Ort zu bergen. Heute nicht mehr. Die Gesichter glänzten hell, Die Worte um mich ließen hoffen, Dass alles heil und lebend sei, Die Gespinste aus den Träumen Nur Nebel aus dem Geiste seien, Dass Leben wirklich Leben sei Und stark wie grüne Triebe. Doch der Schein der Sonne trügt. Die Stadt verrottet unter dem Putz, ihre Menschen verfaulen unter der Haut und das Blau des Himmels ist nur … Ich kann jetzt die Maske sehen, Nacht hat sich in den Tag gekleidet, Wie ein Wolf im Schafspelz steckt. Nur ist der Tag der Nacht zu klein, Die im Innern ungebunden wächst, Darum bricht sie aus den Nähten, Du kannst sie in den Schatten sehen. Sie bricht heraus wie schwarze Tiger aus Karton mit Schwefelaugen. Die Nacht kleidet sich in alle Dinge, Wenn auch form- und lichtlos schwarz, So hat sie doch Gestalt und Macht Im blauen Lichtgewand des Tages, Das nur ein Tuch aus Träumen ist, Vor Schatten und bösen Gesichtern, Aus nichts als trügerischem Licht. Wie kam ich aus dem Wald? Wie aus der Stadt heraus? Auch Städte haben tiefe Orte. Städte sind die großen Wälder geworden. Noch einmal wiederhole ich: In allen Dingen steckt die Nacht, Aus allem Hellen bricht die Macht, Die auch zwischen Sternen kauert, Zum Sprung bereit wie Panther Schwarz und schwarz und schwarz, So tief und schwarz wie der Tod. Es ist der Tod. Er ist es wirklich, jener Ort, der so finster in den Träumen liegt und wacht. Drohung sickert durch die Ritzen, Wie dunkles Blut aus toten Körpern, Reichert meine kalten Träume an Und bei Licht mein wildes Denken. Hier ein Gesicht voll dunkler Gruben, Dort ein Dickicht voll von Pein, Ein hässlicher Gedanke am Himmel. Die Stadt, der Wald, mein Traum, der Tag. Alles nur in meinem Kopf. Ein Hier in dem es keine Realität gibt. Es gibt nichts Schlimmeres als das!

Rumor V

Drei türen Du kommst da an einen punkt, wo es nicht weitergeht. Du musst zwischen zwei türen wählen, die eine ist der versuch, dein altes weltverständnis beizubehalten, die andere ist wahnsinn. Und dann, wenn du nicht einfach kopflos losgerannt bist, bemerkst du die dritte tür, die in den hyperwahnsinn führt, oder in eine geistige gesundheit höherer art  

esomania Eine universität der besonderen art Alle professoren sind wahnsinnig Die universität ist also ein irrenhaus Und um hier zu studieren Muss man erst mal eingewiesen werden

am anfang sagte ich ein wort und dieses wort war werde am anfang schuf ich gott dann den himmel und die erde und die erde machte ich zur wüste und fegte sie leer und mein schatten lag finster auf der tiefe und mein geist schwebte auf dem wasser und gott sagte „es werde licht“ ich aber sagte „tu das besser nicht“ und gott sah ein, dass das gut war  

Herr meiner selbst der ich bin am leben ich spreche meinen namen auf das ich zu mir komme mein wille geschehe wie im geiste so auch auf erden mein tägliches brot verdiene ich heute und vergebe mir meine schuld auf das ich auch anderen vergeben kann und ergebe mich nicht der versuchung sondern erlöse mich von meinem übel denn mein ist das leben und die kraft und die verantwortung in wirklichkeit so soll es sein  

Im heim des grünen drachen Zu asche zerfallen Das gute leben Hinterm horizont Dem heim des grünen drachen Erwachen erwachen Die augen gelichtet Lege hand an stab und schwert Und Richte den blick Leere die schale Nimm sicheren stand Und Tue den flammenschritt  

Kehraus Der Rückbau der Weltbühne schreitet voran. Die Wälder und die Tiere sind längst heimgekehrt, Jetzt verschwinden die Meere, Lassen uns an sinnlosen Stränden zurück. Die Städte und Häuser, Straßen und Lichter, Die Menschen schließlich gehen zuletzt Und hinterlassen nur Wind und Leere und Stein, Bis dann am Ende noch der letzte Fels zu Sand zermahlen, Mit dem Wind sich aufmacht und verfliegt.  

dédié à C.baudelaire der dichter sagt’s – schon lange her und ich der tropf so lange suche sehr nach worten die dies sagen in meinen sinnlosen tagen sollt ich lesen anstatt schreiben nur um zu folgen meiner seele dunklen spur was licht aus andrer worten auf mein leben fällt mich fortweg im verwundern hält

Rumor IV

Rumor ist eine Bassline

und so ritze ich
mit einer Feder aus Stahl
mit scharfer Spitze
dir Worte hinter die Stirn
und mit Saiten aus Stahl
Basslinien in dein Gebein

21.07.17

Rumor III

hatte ein Springmesser aufgeschnappt im Bauch mitgetragen, dass sich jetzt schließen darf.
Scharfe Gedanken, die sich doch an der Spitze abstumpfen.
Müsste jetzt mal aus dem Kratzen ein Rollen machen, um heil über den Kanal zu segeln, nicht an der Kontrolle davor zu scheitern, weil Benzin im Gepäck vergessen und Feuer in der Hosentasche, was in Verbindung mit Flasche und Handtuch zum Stirnabtrocknen aussieht, wie ...
Da ist eine Tiefe dazwischen, wo es zweihundert Meter weit unter das Wasser geht. Ich bin schon einmal mit dem Schiff darüber gewesen. Und auf der anderen Seite, kurz vor Hy Brazil, auf Grund getreten, wo sich nichts als Steine aus dem Grün nach oben drängt und man so notgedrungen Mäuerchen baut in den Torf.
An der Westgrenze zum Graurunzel, dem alten Ozean und seinen Sharkwaves, die am Land herumbeißen, liegt eine Stadt. Da sind damals fast verhungerte Menschen gen Amerika ausgewandert, als das mit den Kartoffeln war.
So weit an der Oberfläche liegt die Steinzeit sonst nur im Odenwald. Danaans Völker kamen hier etwas nödlich an und setzten ihre Schiffe in Brand, hauten sich erst mit den Fir Bolg und dann mit Fomoren. Man kann davon Spuren sehen und eine Menge Hügel- und Hünengräber, wo die Wolken ganz niedrig drüberziehen und die Seeluft so nach Salz schmeckt, dass man den Fisch ungewürzt genießen kann. Torf, Steine, Grün - mehr gibt es nicht und das ist genau die Menge, die ich jetzt brauche, nämlich weniger, weniger, weniger und das Springmesser sich mal hinlegen lassen, von mir aus wegrosten, sich zu dem alten KRam gesellen.
Ein kleines Boot besteigen, zur noch kleineren Insel fahren, Wind blasen lassen.
In dem Buchladen am Hafen nach - natürlich - Büchern schauen und euch durch diese hindurch aus der lieben Ferne zuwinken.

Bis jetzt nur ein Rumoren, aber bald ...

15.07.17

Rumor II

Was aber auch Rumor ist:
Ein halbseidenes Versprechen.
Immer weiter zu gehen,
werde an ein Ziel führen,
das zu erreichen sich lohne.
Und man geht los,
als Teil einer die gesamte
Menschheitsgeschichte
durchziehenden Völkerwanderung.
Um das Ankommen
geht es dabei nicht.

Rumor

Man kann ja wirklich alles sagen.
Weil nichts wirklich gefährlich werden kann.
Wirklich gefährlich ist nicht das Wort,
sondern der Nachhall.
Die Resonanz.
In einem Watteball
kann man wirklich alles sagen.
Weil er keine Resonanz hergibt.
Ich mag das nicht.
Wirklich nicht.
Das fühlt sich an,
wie in einem Gummihandschuh
festzustecken.
Je mehr man sich streckt,
desto weiter dehnt er sich.
Darin kann man sich unmöglich Gestalt verschaffen.
Man bleibt unwirklich.
Bleibt nur Gerücht.
Man rumort.

11.07.17

Check in, Rumor

er kam
eine sturmfront im rücken
über die berge
und trieb die sonne
vor sich her
wie einen stachelball

sommer kam
mit schwerem wasser
harter strahlung
staubwind vor sich
summer has gone
with my people

(c) venom&claw