Fix Zone

Kratzungen

Redaktion: 

Friederike Mayröcker. Foto & © Marko Lipuš

Mit seinem Fotoprojekt »Kratzungen – Verfotografierungen« schafft der österreichische Künstler Marko Lipuš eine visuelle Dokumentation des Wortes von Autor*innen. Im Literaturhaus Salzburg werden 33 Kratzungen gezeigt: von Paul Auster über Peter Handke und Friederike Mayröcker bis Feridun Zaimoglu.

»Ich trete für eine spezifischere Auseinandersetzung mit der künstlerischen Fotografie ein und denke, die Foto-Kunst soll sich ganz einfach mit der Ästhetik beschäftigen. Das Visuelle ist der Ursprung des Bildes. Das Visuelle alleine soll ausdrücken, bewegen, ansprechen, gefallen oder auch nicht. Das Werk des Künstlers muss sprechen, sprechen können. Das Werk soll ohne Erklärungen, ohne Beipackszettel des Kunstschaffenden funktionieren.« (Marko Lipuš)

Wie Romane verfilmt werden können, so hat Lipuš Texte der portraitierten Personen im Portrait selbst verfotografiert, inhaltlich, thematisch, interpretatorisch oder wortwörtlich ins Fotografisch-Visuelle übertragen. So schildert und charakterisiert das Foto sowohl die portraitierte Person als auch deren literarisches Schaffen. Durch den vielschichtigen und langzeitigen fotografischen Arbeitsprozess verdichtet sich das Bild und geht über eine Momentaufnahme hinaus. Diese Verfahrenstechnik schafft es, gezielt zu beschreiben, anzudeuten und zu interpretieren – und übernimmt somit ein literarisches Merkmal.

Marko Lipuš, geboren 1974 in Eisenkappel/Železna Kapla, lebt in Wien. Er besuchte die Schule für künstlerische Fotografie in Wien, das Kolleg für Fotografie an der »Graphischen« und die Akademie für Film und Fotografie in Prag. Zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland. Arbeiten aus seinem Projekt »Kratzungen« stellte er bereits 2007 im Literaturhaus Salzburg aus.
 

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