Paperworks
Martin Sexl bespricht für das Literaturhaus Wien das Buch „Paperworks - Literarische und kulturelle Praktiken mit Schere, Leim, Papier“ – herausgegeben von Irmgard M. Wirtz und Magnus Wieland bei Wallstein & Chronos:
„Dass der Sammelband nur eine kleine Auswahl von »Paperworks« vorstellen kann, kann man ihm also ebenso wenig zum Vorwurf machen wie die Tatsache, dass er eine schlüssige Definition des Begriffs schuldig bleibt. Weil es erstens keine schlüssige Definition geben kann, weil es zweitens neben der sehr erhellenden und schon genannten Einleitung von Magnus Wieland (S. 11-40) auch eine ebenso erhellende theoretische Vorbereitung durch Uwe Wirth gibt (»Poetisches Paperwork«, S. 41-63), weil drittens die vorgestellten Beispiele/Phänomene es alle durchwegs wert sind, ans Licht geholt und besprochen zu werden, weil viertens auch die Qualität der Beiträge selbst überzeugt, weil fünftens klar und deutlich herausgearbeitet wird, »wie Papier oft nicht als neutrale Schreibfläche fungiert, sondern bestimmte Interaktionen hervorrufen, stimulieren oder auch behindern kann« (wie es im Klappentext zu lesen steht), und weil es sechstens drei wunderbar unwissenschaftliche Beiträge in diesem Band gibt: ein Beispiel für konkrete Poesie des ›Altmeisters‹ dieser Gattung Eugen Gomringer (S. 123-128), einen eigens für diesen Band angefertigten Collagenzyklus von Birgit Kempker (S. 183-207) und Felix Philipp Ingolds »Schlussbericht aus der Papierwelt« (S. 265-278), der einen guten Einblick in die Praktiken und Arbeitsmethoden eines Schriftstellers bietet.“
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