[sic] im Blick
[SIC] ist Nummer 15 der Literaturzeitschriften im Gespräch auf dem suhrkamp blog:
„Moralische, inhaltliche, formale Grenzen?Nein, höchstens bzgl. der Seiten, und ja, doch, moralische. Wir grenzen uns jedenfalls gegenüber jedem Rechtsraunen ab. Ich persönlich mag auch keinen Elitarismus, schätze Büchner, Brecht und Döblin vor Benn und Jünger. Literatur ist ja immer auch ein politischer Akt. Fast hätte ich einmal Thor Kunkel um Texte angefragt, zum Glück hielt mich ein weiser Kollege davon ab. Der Herr Kunkel schmutzt ja nun die Plakate für die AfD voll mit seiner rechtspopulistischen Poesie, übrigens zusammen mit meiner alten Schulkollegin und heutigen AfD-Vorsitzenden Alice Weidel. Die war damals absurderweise auch lose mit unserer alten Schülerzeitungsgang assoziiert. Von der Schülerzeitung [SIC] – daher der Name –, damals noch programmatisch rot und mit Kaffeeflecken, gab es allerdings, bis zum Abi, nur eine Ausgabe. Also ja, Moral, das ist uns wichtig, und scheint gerade aktuell immer wichtiger. Vielleicht auch im Sinne der »alten« Suhrkamp-Kultur. Nicht moralinsauer, sondern liberal und demokratisch. Provokation, Kontroverse – das gerne auch – eindeutig ja, aber immer im Rahmen der Menschlichkeit und im Rahmen eines empathischen Grund-Engagements, würde ich sagen.“
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