Recruiting-Trends 2012 – Recruitainment
Jan11
Eines der Schlagwörter des E-Recruitings schon im Jahr 2011, das Recruitainment, schafft es 2012 endgültig aus der Nische heraus: Auch kleine und mittelständische Unternehmen entdecken, dass mithilfe von Recruitainment Arbeitgeber-Attraktivität und damit die Qualität und Quantität von Bewerbern gesteigert werden kann.
Als Recruitainment bezeichnet man die spielerische Aufarbeitung von Personalgewinnungs- und Personalauswahlverfahren. Im Prinzip geht es darum, durch sympathische, unterhaltsame Elemente im Auswahlprozess von Anfang an Mitarbeiterbindung herzustellen. Der Fokus liegt darauf, alle Abläufe so zu gestalten, dass nicht nur das Kopf-, sondern auch das Bauchgefühl stimmt. Gleichzeitig wird die Eignung der Bewerber abgeklopft.
Recruitainment findet häufig online statt, beispielsweise als eingebettete Applikationen in Social-Media-Auftritten oder auf der Unternehmenskarriereseite. Es kann sich dabei aber auch um reale Events handeln, wie zum Beispiel bei Hochschulkarrieretagen.
Self-Assessment ist ein wichtiger Bestandteil des Recruitainments. Das geht zum Beispiel als Quiz, mit dem potenzielle Bewerber evaluieren können, ob sie zu einem Unternehmen passen (siehe die „Could it be U?“-Kampagne von Unilever), mithilfe eines virtuellen Rundgangs durchs Büro oder der Simulation von Arbeitsvorgängen. Ziel von Self-Assessment-Applikationen ist es, den Stress und Druck von Vorauswahlverfahren abzumildern und durch ernsthafte Beschäftigung mit dem Unternehmen zu ersetzen: Passe ich hier hin? Kann ich mir vorstellen, diese Aufgaben zu übernehmen?
Gleichzeitig vereinfachen Recruitainment-Tools den Recruiting-Prozess – durch die Vorselektion verkleinert sich der Pool der Bewerber. Die Folge: eine enorme Zeit- und Kostenersparnis bei der Bewerbungsdurchsicht und dem weiteren Assessment-Prozess.
Außerdem kann Recruitainment als Ergänzung zum Employer Branding verstanden werden. Viele Recruitainment-Applikationen ermöglichen direkte Einblicke in die tatsächlichen Arbeitsabläufe: So wirken Unternehmen transparent und nahbar. Je kreativer und vielseitiger die Recruitainment-Anwendungen gestaltet sind, desto positiver auch der Gesamteindruck beim Bewerber, vor allem bei Absolventen und Young Professionals. Recruitainment kann also helfen, eine Arbeitgebermarke zu etablieren und Unternehmen attraktiver und nahbarer erscheinen zu lassen. Genau wie Employer Branding darf aber auch Recruitainment nicht als reines Instrument verstanden werden, sondern muss gelebt werden, d. h. zur Unternehmenskultur passen und authentisch wirken.
Die Zielgruppe von Recruitainment ist ganz klar die junge Generation, die jetzt auf den Arbeitsmarkt drängt: Young Professionals, Absolventen, Berufsanfänger, die ihren Arbeitgeber mit Hinblick auf den Wohlfühlfaktor auswählen. Das Unternehmen soll von Anfang an zu ihnen passen. Gerade kleine und mittelständische Unternehmen können durch Recruitainment-Maßnahmen zu den großen aufschließen und an ihrer Arbeitgebermarke arbeiten. Es ist daher anzunehmen, dass 2012 ganz im Zeichen des Recruitainments stehen wird.
Autor: Maja
[...] Auch die immer mehr an Boden gewinnende Idee des „Recruitainment“ könnte hier eine Rolle spielen: Mithilfe von interaktiven Plug-Ins können Bewerber selbst [...]
[...] Ob man es „Game Mechanics“, „Social Rewards“, „Gamification“ oder auch „Gamifizierung” nennt – es ist ein neuer Trend im Recruiting. All diese Namen bezeichnen die Verwendung von Spielmechaniken in Nicht-Spielanwendungen (mehr dazu in unserem Artikel Recruiting-Trends 2012: Recrutainment). [...]