Floating – Isabel Bogdan begibt sich für CULTurMAG ins Handgemenge mit den Dingen und probiert skurrile, abseitige und ganz normale Sachen aus. Diesmal ist sie baden gegangen. „Die versteckte Wellnessoase auf der Reeperbahn“, das klingt wie, nun ja, irgendwas, wo ich normalerweise nicht hingehen würde. Ich will aber Floaten. Die „Oase“ ist tatsächlich etwas versteckt, man muss sie schon gezielt ansteuern. Zufällig finden geht nicht. Man steigt eine schmale Treppe hinauf in den ersten Stock und steht in einer Art Höhle, vollgestopft mit Massagestühlen, Massageliegen, Sonnenbänken, Raumteilern, Klimpervorhängen, Plastikblumen, Plastikbuddhas
Read More Straelen – Isabel Bogdan begibt sich für CULTurMAG ins Handgemenge mit den Dingen und probiert skurrile, abseitige und ganz normale Sachen aus. Manchmal hat sie allerdings gar keine Zeit zum Sachenmachen, sondern muss arbeiten. Straelen ist eine Kleinstadt am Niederrhein, kurz vor der niederländischen Grenze. Straelen hat rund 15.000 Einwohner, ein großes, grünes Sofa, eine der höchsten Geburtenraten der Republik und irgendwie anrührende Brunnen. Wenn man einmal durch alle Straßen der Innenstadt geht, ist man nach zehn Minuten überall gewesen. Über Mittag sind die Geschäfte geschlossen, mit ein bisschen Pech
Read More Wine education – Isabel Bogdan begibt sich für CULTurMAG ins Handgemenge mit den Dingen und probiert skurrile, abseitige und ganz normale Sachen aus. Diesmal war sie Wein trinken. Internet ist super. Ohne Twitter wäre ich im Leben nicht darauf gekommen, in Rom eine Weinprobe zu besuchen. Aber aus verschlungenen Gründen lese ich schon seit geraumer Zeit die Tweets von vinoroma. Hinter vinoroma steht Hande Leimer, eine Deutsch-Türkin, die jetzt in Rom lebt. Sie twittert mal deutsch, mal englisch, mal italienisch, gelegentlich auch türkisch. Wenn man sie fragt, woher sie stammt,
Read More DOM – Isabel Bogdan begibt sich für CULTurMAG ins Handgemenge mit den Dingen und probiert skurrile, abseitige und ganz normale Sachen aus. Diesmal war sie auf dem Rummelplatz. Ich habe alles gegeben. Ich bin vor nichts zurückgeschreckt, oder vor fast nichts, und habe alles gemacht. Ich bin beschaulich und gemütlich Riesenrad gefahren und habe bei strahlend blauem Himmel von oben auf die Stadt geguckt. Ich habe mich im „Shaker“ durch die Luft schleudern lassen, über mindestens drei Achsen gedreht, genau konnte ich es nicht nachzählen, weil ich damit beschäftigt war,
Read More Faszination Darm – Isabel Bogdan begibt sich für CULTurMAG ins Handgemenge mit den Dingen und probiert skurrile, abseitige und ganz normale Sachen aus. Manchmal macht sie richtig was durch. Faszination Darm. FASZINATION DARM! Das muss man sich mal, Verzeihung: auf der Zunge zergehen lassen. Fas-zi-na-tion Darm. FASZINATION DARM (jawohl, in Großbuchstaben) ist, so ist es auf der Webseite zu lesen, Europas größtes Darmmodell. Schon mal ein spitzenmäßiger Superlativ, die Burdastiftung hat also den längsten, dann wäre das auch geklärt. Tatsächlich handelt es sich bei FASZINATION DARM um eine hüpfburgartige, aufblasbare,
Read More Casino – Isabel Bogdan begibt sich für CULTurMAG ins Handgemenge mit den Dingen und probiert skurrile, abseitige und ganz normale Sachen aus. Diesmal war sie spielen. Wenn ich erzähle, was ich vorhabe, fragen alle als Erstes, was ich anziehe, ob ich überhaupt was anzuziehen habe, ob ich ein Ballkleid besitze. Ich besitze kein Ballkleid, das braucht man aber auch gar nicht. Es ist vielmehr vollkommen egal, was man anhat, vorausgesetzt, man ist eine Frau. Als Mann muss man ein Jackett tragen, notfalls kann man für fünf Euro eins ausleihen. Als
Read More Kochen lernen – Isabel Bogdan begibt sich für CULTurMAG ins Handgemenge mit den Dingen und probiert skurrile, abseitige, abenteuerliche und ganz normale Sachen aus. Diesmal hat sie den Kochlöffel geschwungen. Die Köchin sagt, es gibt drei Gruppen von Leuten, die Kochkurse besuchen: erstens solche, die den Kurs geschenkt bekommen haben, zweitens die Schenker, die mitgehen (oft sind das diejenigen, die den Kurs eigentlich besuchen wollen), und die dritte Gruppe sind nur ein paar seltene Ausnahmen. Tatsächlich sind drei Paare da, bei denen einer dem anderen den Kurs geschenkt hat. Wir
Read More Aqua Bouncing – Isabel Bogdan begibt sich für CULTurMAG ins Handgemenge mit den Dingen und probiert skurrile, abseitige und abenteuerliche Sachen aus. Diesmal ist sie herumgehüpft. Soundtrack: Kirmesmucke, Konsens-Discopop. Uuuund marschieren! (mz-mz-mz-mz) Eins-zwei-drei-vier, und die Knie hochziehen! Hoch, hoch, hoch, hoch, höher! (mz-mz-mz-mz) Schneller! Noch vier! Noch drei! Noch zwei! Noch eins! Und Kick nach vorn! Mit rechts! Und links! Und rechts! Und links! (mz-mz-mz-mz) Noch vier! Noch drei! Noch zwei! Noch eins! Und Kicks zur Seite! Mit rechts! Und links! Und rechts! Und links! (mz-mz-mz-mz) Noch vier! Noch drei!
Read More Im Musical – Isabel Bogdan begibt sich für CULTurMAG ins Handgemenge mit den Dingen – diesmal wagt sie sich ins Musicalzelt. Also, Ihr coolen Musikchecker, macht Euch locker und seid nicht so arrogant: Isabel war bei CATS – und ihr hat’s sogar gefallen … Zu den vielen Dingen auf der Welt, die mir egal sind, gehören Katzen. Und Musicals. Da liegt es natürlich nahe, mir „Cats“ anzusehen. Zumal das eine der ersten Schallplatten war, die ich mir selbst gekauft habe, irgendwann Mitte der Achtziger. Sie lief damals dauernd, ich kann
Read More Sau tot – Isabel Bogdan begibt sich für CULTurMAG ins Handgemenge mit den Dingen und probiert skurrile, abseitige und abenteuerliche Sachen aus. Diesmal hat sie einem Schlachter beim Arbeiten zugesehen. Tapfer und mutig bin ich nämlich, jawohl, und habe keine Angst, mich den Realitäten zu stellen! Ich rufe beim Schlachter an und mache einen Termin aus. Was ich denn wolle, fragt er. Zugucken. Warum? Um drüber zu schreiben. Neinnein, keine Sorge, es geht nicht um eine kritische Berichterstattung über die Unmöglichkeiten der Fleischproduktion, sondern eher ums „was macht das mit
Read More Heute: Hand und Fuß – Die Wahrheit ist: Ich bin keine Dame. Meine Füße sind auch keine Dame, ich war noch nie bei einer Fußpflege. Gehen andere Frauen da regelmäßig hin? Und wenn ja, warum? Gehört sich das, für eine Dame? Für einen Herrn auch? Jaja, dachte ich mir. Am Abend vorher betrachte ich meine Füße eingehend. Schön ist anders. Aber sauber sind sie. Zehennägel natürlich selbst geschnitten, nicht lackiert, hier und da ein bisschen Hornhaut. Hoffentlich findet die Fußpflegerin meine Füße nicht schlimm, denke ich. Mein Mann sagt, ach
Read More Jonathan Safran Foer, Karen Duve und ich – Letzten Donnerstag, 20. Januar, lasen Jonathan Safran Foer und Karen Duve gemeinsam im Berliner Postbahnhof, Isabel Bogdan war dabei und berichtet für CULTurMAG. Ich habe ein Drittel von Foers „Tiere essen“ übersetzt, und die Teile, die Brigitte Jakobeit und Ingo Herzke übersetzt haben, damals nur überflogen. Seitdem hatte ich nicht mehr reingeguckt, jetzt habe ich also das ganze Buch noch einmal gründlich gelesen. Und Karen Duves kürzlich erschienenes „Anständig essen“ auch gleich angefangen, denn wir Übersetzer waren eingeladen, nach der Lesung mit
Read More Heute: In der Unsicht-Bar – Unser Kellner holt uns an der Tür ab und geht mit uns in die Lichtschleuse. Er stellt sich vor, Rohit heißt er, fragt uns nach unseren Namen, fragt, ob er uns duzen darf, sehr nett. Dann geht das Licht aus, und es ist verdammt dunkel. Schwarz. Wir machen eine Polonaise durch das Restaurant, meine Hände liegen auf Rohits Schultern, die meines Mannes auf meinen. Rohit marschiert voran, man hört Stimmen, Leute reden und lachen, erstaunlich viele Leute, scheint es, Rohit macht hier eine Kurve und
Read More Was braucht man vor allem fürs Übersetzen? Neben Sprachgefühl und Fachkenntnis? Neugier! Denn ohne die Fähigkeit, sich in fremde Personen und Situationen hineinzuversetzen, bleibt jede Übersetzung schal. Isabel Bogdan ist neugierig – aber ob sie deswegen Übersetzerin geworden ist, oder ob sie vom Übersetzerinsein so neugierig wurde, das wissen wir nicht. Jedenfalls wird sie für unsere neue Kolumne „Sachen machen – Isabel Bogdan probiert’s aus“ in den nächsten Monaten viel Skurriles, Abseitiges und Abenteuerliches ausprobieren, was gar nichts mit dem Übersetzen zu tun hat. In der ersten Folge wagt sich
Read More Zum Übersetzen braucht man Talent und Handwerkszeug. Talent hat man, oder man hat es nicht, Handwerkszeug kann man lernen. Zum Beispiel auf der Jahrestagung des Literaturübersetzerverbands VdÜ. Isabel Bogdan war letztes Wochenende dort und hat mitgeschrieben.
Read More Normalerweise werden Texte von einer Sprache in die andere übersetzt, aber es geht auch anders: Isabel Bogdan mit einer deutsch-deutschen Übersetzung eines Rilke-Klassikers.
Read More Wahrscheinlich gibt es so viele Übersetzungsansätze wie Übersetzer. Jeder hat seine eigenen Theorien, Vorlieben und Vorgehensweisen; viele – Übersetzer, Lektoren, Kritiker, Leser – haben sogar eigene Wahrheiten, die sie für die allein gültigen halten. Die Wahrheiten des einen müssen aber nicht die Wahrheiten des anderen sein. Nur bei einem Thema sind sich scheinbar alle einig: wir alle wissen, was Das Böse™ ist
Read More Wer zu Hause arbeitet, kann jeden Morgen ausschlafen. Und überhaupt den ganzen Tag tun und lassen, was er will. Streng genommen arbeitet ein Freiberufler eigentlich gar nicht. Isabel Bogdan führt ein Lotterleben.
Read More „Der XYZ-Verlag bringt den Roman ABC nun auf Deutsch heraus.“ – „Jetzt in neuer Übersetzung.“ – „Den deutschen Text liest B. Kannter-Schauspieler.“ – „Endlich auf Deutsch erschienen.“ Immer diese Erscheinungen! Isabel Bogdan regt sich auf. Und zwar fürchterlich.
Read More Man wirft Übersetzern ja gerne vor, was sie Schlimmes mit einem Buch gemacht hätten. Oder man bejubelt sie für das, was sie mit einem Buch gemacht haben. Natürlich machen Übersetzer etwas mit Büchern. Aber Bücher machen auch etwas mit Übersetzern. Von Isabel Bogdan
Read More „Du bist doch Übersetzerin, was heißt denn 'refrigerator'?“ – Keine Ahnung. Ich bin Übersetzerin, ich kann keine Wörter übersetzen. Fast nie. Nicht mal so vermeintlich eindeutige Wörter wie "refrigerator". Von Isabel Bogdan
Read More Es ist eine sehr unterschätzte Kunst: das Übersetzen. Oft lesen wir ein gutes Buch und freuen uns über die Sprache des Autors, selten wird uns bewusst, dass ein geschickter Vermittler die Strippen zieht, dass ein talentiertes Medium mit seinem ganzen Kopf- und Persönlichkeitseinsatz aus einem Original ein neues Original schafft. Weil das nicht deutlich genug gesagt werden kann, wird uns Isabel Bogdan von nun an immer wieder beiläufig oder auch hartnäckig daran erinnern. Zum Auftakt was Grundsätzliches: Der Übersetzer als Schauspieler.
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