Der Autor als Trickster – In seinem Roman „Solomon Gursky war hier“ verschränkt Mordecai Richler die Geschichte jüdischer Immigranten mit der indigenen Tradition Kanadas und zeichnet ein multidimensionales Bild der kanadischen Gesellschaft. Von Jörg Auberg Im Alter von neunzehn Jahren verließ Mordecai Richler sein Heimatland Kanada, weil er es als literarisches Ödland wahrnahm. Sein erster Roman („The Acrobats“, 1954) handelte von einem jungen kanadischen Maler in Spanien inmitten einer Gruppe desillusionierter Expatriates und Revolutionäre und war nicht mehr als ein Pastiche von André Malraux, Jean-Paul Sartre und Ernest Hemingway –
Read More Ansichten eines Expropriateurs – In seinen Erinnerungen „Baustelle Revolution“ erzählt der spanische Anarchist Lucio Urtubia aus seinem zuweilen abenteuerlichen Leben als „Expropriateur“ und Dokumentenfälscher im Dienste der Revolution. Leider werden die Memoiren am Ende von einem Wust von Bekenntnissen überwuchert. Von Jörg Auberg „Spanien ist die klassische Heimat des Anarchisten“, konstatierte John Dos Passos in seinem Spanien-Buch „Rosinante to the Road Again“ (1922). Aus New York kommend, der „märchenhaft prosaischen Stadt des kapitalistischen Automatismus“ (wie Leo Trotzki die Metropole an der amerikanischen Ostküste nach seinem Aufenthalt im Winter 1917 genannt
Read More Rasende Mitläufer aus der Vorstadt – In seinem zu Lebzeiten unveröffentlichten Roman „Stimmen der Straße“ versucht sich der Science-Fiction-Autor Philip K. Dick an der realistischen Beschreibung des von Paranoia und Bedrohung gezeichneten Lebensgefühls der 1950er-Jahre, scheitert aber an seinen zu hohen Ambitionen. Von Jörg Auberg Als Philip K. Dick 1982 mit 53 Jahren an den Folgen eines Schlag- und Herzanfalls starb, galt er als Geheimtipp für Eingeweihte, der einem Mainstream-Publikum weitgehend unbekannt war. Erst als seine Science-Fiction-Romane von Regisseuren wie Ridley Scott oder Steven Spielberg als Vorlagen für Filme wie
Read More Quellen- und Faktenanalyse zum Nachhören: Im Hörbuch „Natürlich kann geschossen werden“ lässt Michael Sontheimer in prägnanter Form die kurze Geschichte der Roten Armee Fraktion erzählen. Den selbst erhobenen Anspruch, neue Erkenntnisse mit der Beantwortung alter Fragen zu verbinden, kann er dabei nicht einlösen. Von Jörg Auberg
Read More In zwei neuen Cut-up-Romanen knüpft Carl Weissner an die literarischen Experimente der amerikanischen Underground-Kultur der sechziger und siebziger Jahre an, wobei die einstige Avantgarde ihre Altersspuren nicht verbergen kann. Von Jörg Auberg
Read More In einer beeindruckenden Sammlung von Tondokumenten aus den Jahren zwischen 1989 und 1997 reflektiert Jurek Becker über das eigene Leben und den Stellenwert der Literatur in der Welt des Home-Entertainments. Von Jörg Auberg
Read More Urban Priol legt mit der „Box“ seine Soloprogramme aus den Jahren zwischen 1997 und 2005 vor - eine kurze persönliche Geschichte des politischen Kabaretts. Von Jörg Auberg
Read More Mit achtjähriger Verspätung präsentiert der Verlag Nagel & Kimche die Übersetzung der „Originalversion“ von William S. Burroughs’ Naked Lunch und muss sich die Frage gefallen lassen, inwieweit man bei Burroughs’ Textproduktionen überhaupt von einer „ursprünglichen Fassung“ geschweige denn von „unterdrückten Textpassagen“ sprechen kann. Jörg Auberg über marktschreierische Transparente eines ignoranten Verlagsmarketings.
Read More Der Diogenes-Verlag ehrt Raymond Chandler zu seinem 50. Todestag mit einer extensiven Hörbuchfassung des Romans Der lange Abschied, die jedoch weder dem Verlag noch dem Vorleser Gert Heidenreich zur Ehre gereicht. Jörg Auberg ist verärgert
Read More In seinem autobiografisch geprägten und posthum veröffentlichten Roman Ein Todesfall in der Familie schildert James Agee die alltägliche Erfahrung von Tod, Verlust und Einsamkeit aus den unterschiedlichen Perspektiven der Familienmitglieder. Jörg Auberg hat die Neuauflage dieses wichtigen amerikanischen Romans gelesen.
Read More In seinem vierten Soloprogramm „Es war nicht alles schlecht“ wirft Wilfried Schmickler einen Blick zurück auf seine dreißigjährige Bühnenkarriere, ohne die aktuelle Situation aus den Augen zu verlieren. Von Jörg Auberg
Read More In ihrem Roman Eat the Document versucht Dana Spiotta, den Widerstand der Sechziger mit dem Aufbegehren der Globalisierungskritiker zu verschränken, bleibt aber in einem glatten Oberflächenrealismus stecken, der kein widerständiges Bewusstsein zu entwickeln vermag. Von Jörg Auberg
Read More In seiner eigenwilligen Lebensbeschreibung reflektiert Dario Fo über das eigene Leben und den Zustand der Welt. Von Jörg Auberg
Read More In seiner exzellenten Studie über den „Deutschen Herbst“ 1977 beleuchtet Hanno Balz die konformistische Rolle der Medien im Zeitalter der terroristischen Bedrohung. Von Jörg Auberg
Read More In seinem Buch Zero Comments gelingt es dem Medienwissenschaftler Geert Lovink nur bedingt, Elemente einer kritischen Internetkultur nachhaltig zu begründen. Von Jörg Auberg
Read More In ihrem Roman Reue erzählt Susan Choi mit beklemmender Intensität die Geschichte eines zu Unrecht beschuldigten Mathematik-Professors, der in die Schuld seiner Vergangenheit verstrickt ist. Von Jörg Auberg
Read More Christian Brückner legt mit seiner Interpretation der hierzulande relativ unbekannten Erzählung „Ich und mein Kamin“ eine verborgene Bedeutung Herman Melvilles für die moderne Literatur frei. Von Jörg Auberg
Read More Carolin Emcke möchte in ihrem Buch Stumme Gewalt die Sprachlosigkeit der terroristischen RAF-Täter durchbrechen und unterläuft in ihrem von Selbstgerechtigkeit durchtränkten Text eine Reflexion über die Ursachen des RAF-Terrorismus. Von Jörg Auberg
Read More In seinem biografischen Roman Alabama Song über das Künstlerehepaar Francis Scott und Zelda Fitzgerald assembliert Gilles Leroy altbekannte Materialien zu einem Oberflächenporträt, das in seiner kunstgewerblichen Drapierung zumindest den literarischen Marktwert des Autors erheblich steigerte. Von Jörg Auberg
Read More Eine Anthologie der New Yorker Zeitschrift n+1 zeugt von der Lebendigkeit der intellektuellen Kritik der herrschenden Zustände jenseits des stromlinienförmigen Kulturmarktes. Jörg Auberg
Read More Die Anthologie „Amerikanisches Erzählen nach 2000“ möchte eine Bestandsaufnahme der amerikanischen Gegenwartsliteratur liefern, scheitert jedoch an ihrem Anspruch, da sie mehr mit dem Aufspüren vorgeblich neuer Trends als mit einer kritischen Analyse der realen amerikanischen Literaturproduktion in all ihren widersprüchlichen Facetten beschäftigt ist. Von Jörg Auberg
Read More Thomas Pynchon will in seinem Roman Gegen den Tag die Vorgeschichte der Katastrophe des zwanzigsten Jahrhunderts erzählen und verliert den Blick für die historische Realität.
Von Jörg Auberg
Read More In einer fünfzigteiligen CD-Edition von hundert Hör-Features stellt der renom-mierte Filmkritiker Peter W. Jansen ausgewählte Meisterwerke der Filmgeschichte vor. Neue Perspektiven und Ansätze sind dort jedoch nicht zu finden. Von Jörg Auberg
Read More In seinem Buch „Mediapolis“ versucht der 2006 verstorbene englische Medienwissenschaftler Roger Silverstone eine ökologische Philosophie der „zivilen Weltöffentlichkeit“ zu entwickeln, der es jedoch an einer politischen Dimension mangelt.
Von Jörg Auberg
Read More In Budd Schulbergs Hollywood-Roman Was treibt Sammy an? verharrt die Kritik der Filmindustrie an der Oberfläche. Von Jörg Auberg
Read More In seinem satirischen Roman Cocksure nimmt Mordecai Richler den Konformismus der Swinging Sixties ins Visier. Von Jörg Auberg
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