Hinweise zur Sekundärliteratur Seit Jahren bibliografiert, archiviert und kommentiert der Ehrenglauser-Preisträger Thomas Przybilka in seinem BoKAS (= Bonner Krimi-Archiv Sekundärliteratur) wissenschaftliche und publizistische Arbeiten aus aller Welt, die sich mit den unendlichen Facetten von Kriminalliteratur befassen. In unregelmäßig regelmäßigen Abständen erscheinen dann seine unschätzbar wertvollen Zusammenfassungen der aktuellen Sekundärliteratur, die jeder zur Kenntnis nehmen muss, der sich auch nur ein bisschen über seine Lieblingsliteratur kundig machen möchte. Ein solcher „Newsletter“ hat leicht einmal 160 bis 200 Seiten; deswegen empfiehlt CrimeMag unregelmäßig ein paar Titel aus dieser Fülle, die uns besonders
Read More Von Katja Bohnet „Big fat butt.“ Worüber andere — wiggle, wiggle — schlichte Popsongs schreiben, verfasst Mercedes Rosende normalerweise einen intelligenten Roman. In „Krokodilstränen“ wartete die Autorin aus Uruguay mit einem witzigen, doppelbödigen, der Gewalt nicht abgeneigten ersten Werk in Deutschland auf. Schauplatz Montevideo. Protagonistin: ungewöhnlich, psychologisch attraktiv. Der Nachfolgeroman erscheint jetzt im Unionsverlag unter dem Titel „Falsche Ursula“. Schon der Titel weist darauf hin, dass man der Antiheldin aus „Krokodilstränen“ wieder begegnen wird. Ursula (lat. kleine Bärin) kämpft mit starkem Übergewicht. Ein großer Teil des Romanes zeigt sie schwitzend,
Read More Schändlicherweise ist die polnische Kriminalliteratur bei uns eher unbekannt. Wolfgang Brylla von der Universität Zielona Góra schafft Abhilfe. Mitte März ist es wieder soweit, der neue Mróz kommt raus (Bis zum Ende). Deutschland-Premiere, der Moment, auf den alle Krimileser mit zitternden Händen und Hautausschlag gewartet haben… „Mróz? Welcher Mróz?“, werden Sie sich fragen. Obwohl Sie Hunderte Kriminalromane verschlungen haben und sich in der Szene prächtig auskennen, können Sie sich auf den polnisch klingenden Nachname keinen Reim machen. Mróz heißt übersetzt „Frost“, mit frostigen Verhältnissen bekamen wir es bis zu diesem
Read More Eine kalte Morgensonne brach durch die Wolkendecke über dem Betondschungel im Südosten der Grachtenstadt. In den Wohnungen und auf den Fluren der wabenhaft miteinander verbundenen Hochhäuser wurde es noch lauter. Arabische TV-Sender, Afro-Rap, schrilles Zetern, alkoholisiertes Grölen und nerviges Kleinkindergeschrei überlagerten sich. Die Fahrstühle waren pausenlos in Betrieb, vor den Häusern jaulten die Motoren der tiefer gelegten Mittelklassewagen, knatterten die frisierten Mopeds hoch zur Zufahrtsstraße Richtung Zentrum. Suse erwachte, ihr Handy mit beiden Händen umklammert. Keine Nachricht, noch im- mer keine Nachricht. Sie war enttäuscht. Der Platz neben ihr im
Read More Ein gewichtigerer deutscher Familien- und Gesellschaftsroman als die „Buddenbrooks“ Den besten, und bedeutsamsten, deutschen Familien- und Gesellschaftsroman seit der Publikation von Thomas Manns „Buddenbrooks“ (1901), nun können wir ihn endlich lesen, den Roman „Effingers“ von Gabriele Tergit – ein großes Glück, das wir der Herausgeberin Nicole Henneberg und dem Schöffling Verlag verdanken. Sie haben den Roman 2019 herausgebracht – siebzig Jahre, nachdem Gabriele Tergit das Manuskript 1948 vollendete. Dass er dem deutschen Publikum so lang unzugänglich war, ist eines der traurigen Kapitel in der Geschichte der deutschen Nachkriegsliteratur. Es ist
Read More Fiesta in Santa Fe Ein Mann kommt in eine Stadt, um einen weitaus mächtigeren Mann zu erpressen – das ist der Ausgangspunkt von Dorothy B. Hughes‘ Kriminalroman „Ride the pink horse“, der in der deutschsprachigen Ausgabe von Goldmann 1981 den Titel „Der Tod tanzt auf den Straßen“ bekommen hat. Tatsächlich ist dieser Titel zwar weit weg vom Original, aber er beschreibt die Atmosphäre vor Ort: In der Stadt findet gerade eine Fiesta statt mitsamt Umzug und Prozession. In der deutschsprachigen Ausgabe wird dieser Ort fälschlicherweise als „eine kleine Stadt in
Read More Die Kellermenschen Bong Joon-hos Parasite beginnt im Keller. Hier im Untergeschoss eines eh schon völlig abgeranzten Hauses leben die Kims in größter Armut. Vater Kim Gi-taek (Song Kang-ho), seine Frau, die ehemalige Hammerwerferin Chung-sook (Chang Hyae-jin), und die inzwischen erwachsenen Kinder Ki-Jung (Park So-dam) und ihr Bruder Ki-woo (Choi Woo-shik) machen jeden Aushilfsjob, den sie kriegen können, während sie in ihrer Wohnung in Ecken kriechend nach kostenlosem WLAN suchen. Es ist nur ein kleiner Schritt hin zum absoluten Abstieg. Doch dann bekommt Ki-woo eine Chance, die allen Hoffnung bringt. Der
Read More Die neue radikale Unentschiedenheit Wutbürger gibt es auch in England- aber es wäre kleinkariert, gegenwärtige Irritationen und Turbulenzen allein auf den Brexit zu projizieren oder mit der Inkompetenz einiger politischer Funktionsträger zu erklären. Wut, Frust und Abscheu gegenüber einem debilen, dekadenten Establishment gab es schon unter Queen Victoria, zur Zeit von Disraeli , Palmerston, Gladstone und vor allem während der Thatcher-Regentschaft – von Gordon Brown, Harold Wilson, John Major und dem opportunistischen Bush-Kumpel Tony Blair ganz zu schweigen. Der Romancier Jonathan Coe („Number 11“) versucht mit subtilem Einfühlungsvermögen und dem
Read More „Ich wollte ins Kino gehen!“ von Katrin Doerksen „Ich wollte ins Kino gehen! Ich wollte einen Film sehen!“ Das war meine Sitznachbarin in der Weltpremiere von Heinz Emigholz’ Die letzte Stadt. Ich hatte sowas schon geahnt, als sie sich vor dem Film setzte und ihrer Begleiterin von dieser „schönen Komödie“ erzählte, die sie mal auf der Berlinale gesehen hatte: „Die mit Jack Nicholson und der Keaton“. Ich will ins Kino gehen, ein schöner Wunsch, aber die Damen wussten offensichtlich nicht, worauf sie sich eingelassen hatten. Der Abend begann dann damit,
Read More Posted On Februar 27, 2020By Katrin DoerksenIn Crimemag
Wie Frösche im heißen Wasserbad von Katrin Doerksen Sonntag ist Märchentag auf der Berlinale. Matteo Garrone hat Pinocchio verfilmt und tatsächlich sieht der Film aus und fühlt sich auch so an wie eine weitere Episode aus seiner Volkssagenadaption Das Märchen der Märchen. Erneut finden wir uns in einer fantastischen Welt wieder, die in der realen Historie verankert scheint, als hätten sprechende Grillen und blauhaarige Feen einmal selbstverständlich existiert. Kaum ein europäisches Land würde sich dafür wohl besser eignen als Italien mit seinen zahlreichen halb verlassenen und verfallenen Städtchen, mit Dörfern,
Read More Heimatsuche von Katrin Doerksen Weil die Leute nun einmal gern in vorgegebenen Rahmen denken, hängt auf der 70. Berlinale, der Ersten unter künstlerischer Leitung von Carlo Chatrian, ziemlich viel an einer Frage: Wäre dieser oder jener Film auch unter Dieter Kosslick im Programm gelandet? Am Eröffnungstag des Festivals lautet die Antwort für’s Erste: Wahrscheinlich schon. Den Auftakt des Jahrgangs bildet Philippe Falardeaus My Salinger Year, die Verfilmung der Memoiren von Joanna Rakoff, die im New York der 1990er Jahre bei einer Literaturagentur die Fanpost an J.D. Salinger bearbeitete. Aufstrebende Autorin
Read More Eine Vielzahl Krimi-Neuheiten … erscheinen jeden Monat, dazu Graphic Novels (vulgo: Comics) und DVDs und BluRays. Unmöglich, das alles zu überblicken und zu rezensieren. CrimeMag siebt und schürft deshalb für Sie und weist hier regelmäßig mit Hilfe von: Kaliber.38 und der befreundeten Buchhandlungen Chatwins (Berlin), Hammett (Berlin), Glatteis (München), Wendeltreppe (Frankfurt) und Buchladen in der Osterstraße (Hamburg) auf interessante Neuerscheinungen hin. Empfehlungen für DVDs, BluRays und Comics geben Katrin Doerksen und Thomas Groh. Diesmal ist unsere Auswahl klein & fein: Claudia Denker von der Krimiabteilung im Chatwins in Berlin-Schöneberg Dieses Mal gibt es zwei Titel bei Edition Nautilus, auf die ich mich freue: Jérome Leroy: »Der Schutzengel« und Matthias Wittekindt: »Die Brüder Fournier«. Ersterer
Read More Drip Fed Fred by Madness We want Freddie for our leader Freddie is a man of class We want Freddie for our leader All stand and raise your champagne glass Gentlemen and assassins and ladies of the night I call upon you this evening in the hope of shedding some light I can’t go into detail or finger unfounded fools But there are some here amongst us that are not playing to the rules I’ve rounded up the lowlife and local CID Offered a free massage or else the third
Read More Krimilesungen vom 01.03.2020 bis 31.03.2020 Unser Veranstaltungskalender bietet Ihnen eine feine Auswahl an interessanten Autoren, die sich zurzeit auf Lesereise befinden. Friedrich Ani präsentiert „All die unbewohnten Zimmer“:04.03.2020 Keller Z87, Würzburg, Beginn 19:30 Uhr19.03.2020 Villa Clementine, Wiesbaden, Beginn 19:30 UhrWeitere Infos gibt es hier. Max Annas liest aus „Morduntersuchungskommission“:11.03.2020 Gerberhaus, Idstein, Beginn 19:30 Uhr16.03.2020 Stadtbücherei, Weimar, Beginn 19:30 Uhr17.03.2020 Schillerhaus, Rudolstadt, Beginn 19:30 Uhr18.03.2020 Karl-Theodor-Liebe-Buchhandlung, Neustadt an der Orla, Beginn 19:30 Uhr19.03.2020 Bessunger Knabenschule, Darmstadt, Beginn 20:00 Uhr27.03.2020 Stadtbibliothek, Bielefeld, Beginn 20:00 UhrFür mehr Infos hier entlang. Zoë Beck präsentiert
Read More Herzlich willkommen! Nach unserem Mammut-Jahresrückblick mit 84 Autorinnen und Autoren (siehe oben in unserer Titelleiste unter Highlights) sind wir mit der ersten regulären Ausgabe 2020 zurück – und wir freuen uns wie Bolle, dass Sonja Hartl ab sofort unser Redaktionsteam verstärkt. Sie war Chefredakteurin des Polar-Magazins, CrimeMag-Leser kennen Sie von vielen Texten und ihrem Blog Zeilenkino. In dieser Ausgabe hat sie etwas zu Scorseses „The Irishman“ zu sagen. Unser USA-Korrespondent Thomas Adcock wartet auf den „Exit Orange“, James Grady sieht das Jahr 2019 als „Our Year of the Beast“. Christopher
Read More By Thomas Adcock Copyright 2020-Thomas Adcock NEW YORK CITY, near America As I write on this final day of January, it appears that Donald Trump will be found not guilty in his so-called impeachment trial in the upper chamber of the United States Congress. Despite the dishonest verdict—orchestrated by a once grand old American political party, now destined to live in infamy—I encourage a cheerful view: Donald Trump is toast. In this bleak moment, my outlook may be considered Pollyannaish. But as surely as the calendar moves forward to Election
Read More Liebes CrimeMag-Publikum, Kriminalliteratur wurde früher gerne als „Asphalt-Literatur“ abgetan. Wir finden, dass das ein Adelstitel ist. Wir mögen Asphalt, wir mögen Großstadt, wir mögen Realität. Deswegen präsentieren wir Ihnen hier eine neue Rubrik, die jeden Monat Bilder des Fotografen Carsten Klindt und manchmal Texte der Polizistin Nadja Burkhardt kombiniert: Street Scenes und Street Crimes. Aus Realität wird Kunst in Bild und Wort, fragmentarisch und kaleidoskopisch. Freuen Sie sich mit uns! (Hier Auftritt Nr. 1, Nr. 2, Nr. 3, Nr.4, Nr. 5, Nr.6, Nr.7, Nr. 8 und Nr.9, Nr. 10 und Nr. 11, Nr. 12 und Nr. 13 und Nr. 14 und Nr. 15 und Nr. 16 und Nr. 17.) „Street Scenes“ ist eine Serie des Berliner Fotografen Carsten Klindt,
Read More Von der Verbrechensdichtung zur Kriminalliteratur Eine Bestandsaufnahme von Thomas Wörtche Das „literarische Feld“, wenn man Pierre Bourdieus „Konzeptmetapher“ (according to Henrietta Moore) als explikative Folie akzeptiert, ist weder ein statischer noch ein friedlicher Ort[1]. Die Positionierung eines Autors, einer Textsorte, einer Gattung oder eines Genres ist historisch variabel, wechselt von den Rändern ins Zentrum und umgekehrt. Manchmal drohen sie vom „Feld“ verdrängt zu werden oder müssen sich den Eintritt erkämpfen. Das literarische Feld ist Austragungsort ästhetischer Kämpfe. Die wiederum sind ohne Verzahnung mit politischen und sozialen Konflikten nicht zu denken. Der
Read More Die Kriminalliteratur hat gesiegt – vielleicht zum Tode Crime Fiction und das literarische Feld in Deutschland Auch nach dem 2. Weltkrieg konnte sich die deutschsprachige Kriminalliteratur nicht aus eigener Kraft in nennenswerten Maß im literarischen Feld etablieren. Sie bedurfte dazu der tatkräftigen Hilfe von außen. Auch wenn es während der Nazi-Zeit, wie oben angedeutet, eine quantitativ erkleckliche Produktion von deutscher Kriminalliteratur gab (von einem „Krimi-Verbot“ im Nationalsozialismus kann man pauschal nicht sprechen, nur waren die Produktion und Rezeption sozusagen „gleichgeschaltet“ und streng gefiltert) war sie an den internationalen state of art nicht
Read More Über das Altern und die Zeit Martin Scorsese versammelt seine alten Mitstreiter und dreht einen Mafia-Film. Allein das verdient schon Aufmerksamkeit. Aber noch dazu läuft er auf Netflix. Ob das zusammenpasst: Marty und Streaming? Gleich die erste Sequenz in Martin Scorseses The Irishman ist eine Referenz: die Kamera folgt einem langen Flur, nach und nach ist zu erkennen, dass es sich wohl um ein Pflegeheim handelt. Vor knapp 30 Jahren gab es ebenfalls schon einmal eine lange Kamerafahrt, eine kleine Hommage an Touch of Evil, die selbst legendär geworden ist: Ray Liottas Henry
Read More … mit einem Textauszug aus „True Love“ Zweifellos ließ Jerry Oster sich für seinen Roman True Love von 1995 (Originaltitel Experience Blues) von dem spektakulären Mordfall O. J. Simpson inspirieren. So finden in True Love sowohl die Anhänger reiner Krimi-Action als auch die auf Tiefe bedachten Intellektuellen, die im Genre des Kriminalromans einen Reflex der realen Welt suchen, faszinierenden Lesestoff. Vielfältige Handlungsstränge laufen wie Fäden einer Spinnmaschine zusammen und kulminieren in einem furiosen Plöhepunkt. Die Komplexität und stilistische Raffinesse machen den Reiz dieses Romans aus, und so collagiert er die
Read More Harte Arbeit, keine Idylle Ein Nachruf auf Jerome (Jerry) Oster – von Robert Brack Das erste Mal, als ich Jerry Oster begegnete, stand er im Flur einer seriösen Pension in Hamburg und sah in seinem schwarzen Anzug ebenfalls erstaunlich seriös aus. Ich hatte einige seiner schrägen New Yorker Polizeiromane gelesen, deren deutsche Titel Dschungelkampf oder New York Babylon lauteten, und war darauf gefasst, einen schrägen Typen kennenzulernen. Aber der Mann der vor mir stand, kam mir eher vor wie ein Kleinstadt-Priester aus einem amerikanischen Film noir der 1940er Jahre –
Read More Bücher kurz serviert Kurzbesprechungen von fiction – Unsere Rubrik „non fiction, kurz“ finden Sie in dieser Ausgabe nebenan. Hier Hanspeter Eggenberger (hpe), Joachim Feldmann (JF), Alf Mayer (AM), Kolja Mensing (KM), Ulrich Noller (UN), Jan Christian Schmidt (jcs) und Thomas Wörtche (TW) über: Larry Beinhart: American HeroLawrence Block: Kellers HitparadeRobert E. Dunn: Dead Man’s BadgeRobert Harris: Der zweite SchlafDoug Headline, Max Cabanes: NadaDavid Ignatius: Quantum SpyRichard Lorenz: Hinter den GesichternIan McEwan: Die KakerlakeOttessa Moshfegh: Heimweh nach einer anderen WeltSteven Price: Die Frau in der ThemseAnthony J. Quinn: GestrandetMelanie Raabe: Die WälderCarlos Sampayo und José Muñoz:
Read More Ein Charakterkopf als Held Über Jørn Lier Horst „Winterfest“ Keinen Krimiautoren sollte man mit einem anderen vergleichen; selbst wenn es nach meinen Erfahrungen in einigen Online-Foren oder Social-Media-Kanälen häufig praktiziert wird. Allein mit Blick auf den Umfang der Titel, die alljährlich erscheinen, den Handlungsort, die Herkunft des Autors und auf die Art und Weise des Schreibstils zeigt sich dieses Genre ungemein vielfältig. Womöglich liegt auch darin dessen Faszination. Und nicht jeder Skandinavien-Krimi lässt sich in eine solche Schublade stecken. Der Roman Winterfest des Norwegers Jørn Lier Horst ist nicht der klassische nordische
Read More Echt schweizerisch, aber trotzdem spannend und witzig Hanspeter Eggenberger über das alles andere als durchschnittliche Krimidebüt »Schneisen« des Schweizers Dominik Osswald, das einen ziemlich kurzweiligen Einblick in die Durchschnittsschweiz gibt. In der Schweiz erscheinen, wie im ganzen deutschen Sprachraum, zahlreiche sogenannte Regionalkrimis. Die Leser erfreuen sich bei diesen Büchern offenbar in erster Linie am Lokalkolorit, manchmal auch an einer Art von Humor, für den wir in der Schweiz den Begriff Sauglattismus haben, der leider nicht griffig zu übersetzen ist, aber so etwas wie blöde Lustigkeit meint. Literarisch taugen die wenigsten
Read More The Schrödinger’s Cat of noir adaptations Nick Kolakowski on the filming of Dashiell Hammett’s novel Dashiell Hammett’s Red Harvest was published in February 1929, an auspicious moment in American history. The glitter and rot of the Roaring Twenties had reached a crescendo; by October, the Wall Street Crash would usher in a decade of privation so acute it threatened the foundations of Western capitalism. In his query letter to Knopf, Hammett termed the book an “action-detective novel,” but it was much more than that; in describing the Continental Op’s attempts to clean out “Poisonville” of gangsters and
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