Blick auf Panamarenko
Panamarenko, Portable Air Transport I , 1969 courtesy Galerie Jamar (Quelle: M HKA)
Cordelia Marten bespricht im Magazin monopol die aktuelle Retrospektive von Panamarenko im M HKA in Antwerpen:
„Panamarenko, 1940 als Henri van Herwegen in Antwerpen geboren, ging es um andere Dinge: Abenteuer- und Reiselust, Freiheitswillen, Utopie. Das zeigt auch schon das Pseudonym, das er sich ab 1965 gab. Das Wort Panamarenko will er das erste Mal im Radio gehört haben, wo ein Sender der ehemaligen DDR über einen russischen General mit diesem Namen berichtet hat. Natürlich lässt es auch die Fluggesellschaft Pan American Airways und damit verbunden den Ost-West-Konflikt assoziieren, wobei der Künstler selbst angibt, nur an der Ästhetik und Poesie des Klangs interessiert gewesen zu sein – experimentelle Wortspiele finden sich auch in den Collagen seines selbst verlegten Fluxusmagazins „Happening News“ sowie in seinen Flugblättern und Plakaten der 60er-Jahre.
Poetische Aspekte waren in der Tat wichtig für Panamarenko. „Er wollte einen Traum zeigen, nicht Funktionalität“, sagt M HKA-Direktor Bart De Baere. Eine Vielzahl der in der Ausstellung vorgestellten Arbeiten sprechen für diese These. Den riesigen Zeppelin „Aeromodeller“ baute Panamarenko zwischen 1969 und 1971, um in der als Wohnraum entworfenen Kabine zu leben und um die Welt zu fliegen – als Reisebegleitung wünschte er sich Brigitte Bardot, die er direkt vor ihrem Haus einsammeln wollte. Es gab nur ein kleines Problem: Der Zeppelin mit dem zigarrenförmigen, 30 Meter langen Ballon hob nicht ab.“
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