Nackt entschlüpft
Leonore Mau: Hubert Fichte mit Dan-Maske, Hamburg 1979 © Nachlass Leonore Mau, S. Fischer Stiftung
»Das zweite Gesicht, Hommage à Leonore Mau«.
Ohne ihren Lebenspartner Hubert Fichte (1935-1986) wären die Fotografien von Leonore Mau (1916-2013) über den religiösen Synkretismus von Haiti, Bahia, Venezuela, Benin und Togo nicht entstanden. Für Hubert Fichte hat sie die Gemeinschaft mit Ehemann und zwei Kindern verlassen und zwanzig Jahre den deutlich jüngeren Schriftsteller auf Reisen und im Leben begleitet. Hubert Fichte beschreibt seine »ethnopoetischen« Forschungen zu den Wurzeln von Religion, Voodoo, Trance und dem Ursprung von Geisteskrankheiten mit der literarischen Technik der Auflistung in einem kurzatmigen ruhelos wechselndem Rhythmus.
Leonore Mau hingegen ist mit ihrer Kamera eine ruhige und bedächtige Beobachterin. Ihre Fotografien verlangsamen die Wahrnehmung von Hubert Fichtes Texten – wie etwa von „Xango, Bahia“ oder „Petersilie“ (S. Fischer) – mit gebrochenen Farben und tropischem Licht. Mit der Ausstellung »Das zweite Gesicht. Hommage à Leonore Mau« vom 9. November bis 21. Dezember 2014 und einer Gesprächsrunde über Hubert Fichte und Leonore Mau (siehe 11. Dezember) erfüllen sich das Forum für Fotografie und das Literaturhaus Köln gegenseitig einen Wunsch: gemeinsam an die produktive Zusammenarbeit von Schriftsteller und Fotografin zu erinnern.
»Das zweite Gesicht, Hommage à Leonore Mau« ist eine Ausstellung der S. Fischer Stiftung und der Stiftung F.C. Gundlach.
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