Literatur am Fenster
Berliner Literarische Aktion e.V.präsentiert:
Literatur am Fenster – Literatursalon Karlshorst
Mittwoch, 19. November 2014, 19.30 Uhr, Kulturhaus Karlshorst
(Treskowallee 112, direkt am S-Bahnhof Karlshorst)
Rolf Hosfeld: Heinrich Heine – Die Erfindung des europäischen Intellektuellen
Gastgeber: Martin Jankowski. Eintritt 8 € / 3 €
Quelle: Siedler, Randomhouse
Der bedeutende deutsch-jüdische Poet Heinrich Heine (1797-1856) nannte sich selbst einen "entlaufenen Romantiker", entwickelte ein fast absolutes Gehör für die Dissonanzen seiner Zeit und lockerte, wie Karl Kraus bemerkte, "der deutschen Sprache das Mieder". – Heinrich Heine hat als Erster die Kluft zwischen Poesie und Leben überwunden. Er kultivierte einen elegant-ironischen Umgang mit deutschem Ressentiment und Tiefsinn – und beleidigte in all dem die deutsche Leitkultur. Als der erste wahrhaft europäische Intellektuelle ist Heine auf überraschende Weise wieder unser Zeitgenosse geworden.
Der Journalist und Autor Rolf Hosfeld, geboren 1948, gilt als einer der besten deutschen Heine-Kenner. Nach der Promotion über Heinrich Heine arbeitete er als Dozent, Verlagslektor, Redakteur u.a. der Zeitschrift Merian, Feuilletonchef der Wochenzeitung Die Woche, Film- und Fernsehproduzent und Regisseur sowie Chefredakteur der Buchreihe „Kulturverführer“. Hosfeld ist Autor zahlreicher Bücher zu kultur- und zeitgeschichtlichen Themen, darunter eine Geschichte des Völkermords an den Armeniern sowie vielfach ausgezeichnete Biographien über Hegel, Marx, Rosa Luxemburg oder Kurt Tucholsky. Seit 2011 ist Hosfeld wissenschaftlicher Leiter des Lepsiushauses in Potsdam. In seiner Biographie gelingt es Hosfeld, Heines „Facetten zu einem überzeugenden Porträt zusammenzuführen“ (NZZ).
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