Gefangener Nr. 13
Buchcover Faraj Bayrakdar
Jan-Niklas Kliewel schreibt in der taz über den syrischen Lyriker Faraj Bayrakdar:
„Faraj hat akzeptiert, dass sein Leben von hier an totaler Willkür ausgesetzt ist. "Wenn du irgendetwas mit Bedeutung schaffst, dann scheitern deine Peiniger. Versucht, etwas zu schaffen - Bilder, Kurzgeschichten, Romane, etwas aus Holz, was auch immer. Das hilft sich zu vergewissern, dass das Leben nicht nichts ist", sagt Faraj. Kein Nichts sein zu wollen, das ist, was sein Werk durchzieht. Und der unbedingte Wille, den Mechanismen des Gefängnisses zu widerstehen: der Entmenschlichung, der Zerstörung des Individuums, der Reduzierung auf eine Häftlingsnummer.
Er schreibt auf Zigarettenpapier. Mit Tinte, die er aus Zwiebelsäure und Teeblättern extrahiert. Zeilen über den Knast, die Liebe, die Freiheit, die er für immer verloren zu haben glaubt. Seine Besucher, die er später im Saidnaya-Gefängnis empfangen darf, schmuggeln sie heraus.“
Lesetip:
Faraj Bayrakdar: Spiegel der Abwesenheit. Gedichte. Übersetzt von Wahid Nader. Verlag Hans Schiler.
Neuen Kommentar schreiben