Vibrationen
Buchcover "Das Feuer und die Töchter"
Morgen abend im Lyrik Kabinett in München:
Der Lyriker, Philosoph, Romancier und Essayist Lars Gustafsson gehört seit über vierzig Jahren zur intellektuellen Geographie auch der Deutschen. Mit seinem Band Die Maschinen (1969), aus dem Schwedischen übersetzt von Hans Magnus Enzensberger, eröffnete er eine Welt, die zugleich phantastisch und real war, vielfach philosophisch reflektiert und wirklichkeitshaltig. Harald Hartung schreibt über ihn: „Sogar der Gedanke vibriert so von Sinnlichkeit. Die Welt erscheint reicher, als der gewöhnliche Blick es wahrzunehmen vermag. Das gilt auch für den neuen Gedichtband Das Feuer und die Töchter. Gustafsson evoziert den Riesenwels in einem schwedischen See ebenso wie die „Göttin der Morgenmüdigkeit“ Und wenn der gemeine Verstand vom Hobel nicht mehr weiß als dass er alles gleich hobelt, erkennt der Dichter: ‚So lange wie etwas von den Dingen übrig bleibt, / ist es Oberfläche. Nichts anderes.‘ (Lyrikempfehlungen 2015)
An diesem Abend liest Gustafsson aus seinen Gedichten und spricht mit Michael Krüger über sein Werk.
Schöpfung
Zehn Millionen Schraubenzieher,
aber keine Schraube.
Diese Niederlage, die wir sind,
ist das einzige, was wir sind.
Lars Gustafsson,
aus: Das Feuer und die Töchter. Aus dem Schwedischen von Barbara M. Karlson und Verena Reichel
(Hanser 2014), S. 91.
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