„Intensive Stille“
„Adam Zagajewski“ von Slawek's – Flickr.(Quelle: wikipedia)
Nico Bleutge erinnert heute in der NZZ an den morgen bevorstehenden 70. Geburtstag von Adam Zagajewski:
„Es kann überall geschehen, beim Gehen, beim Abwaschen – manchmal sogar im Zug. Der poetische Augenblick kommt unerwartet, jene Konstellation, die der Dichter Thomas Kling einmal den «metaphernmoment» genannt hat, in dem die Wortschichten zu glimmen beginnen. Die Tür öffnet sich, eine Wespe summt am Fenster, und vergessene Gestalten treten aus dem Nichts heraus. Noch dehnt sich die Zeit – und die Wörter verlieren ihre vertrauten Bestimmungen, «bis schliesslich aufdringlich das Telefon klingelt, / ein zweites, ein drittes Mal, und diese grosse seltsame Welt / wird klein und verschwindet wie eine Feldmaus, / die sich bedroht fühlt und sich geschickt / in ihre geheime Wohnung verzieht».
«Intensive Stille», das plötzliche Aufglimmen überraschender Schichten, ist für Adam Zagajewski der Urmoment allen Schreibens.“
Leseprobe „Unsichtbare Hand“
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