Lyrische Prosa
Buchcover - Buch gegen das Verschwinden
Christoph Schröder bespricht heute in der ZEIT den Prosa-Band „Buch gegen das Verschwinden“, Geschichten, erschienen im Verlag Schöffling & Co, Frankfurt am Main 2015:
„…es gibt keinen Grund, sich vor dem zu fürchten, was mit Vorliebe mit dem Etikett "lyrische Prosa" versehen wird: Klar und hart sind die Sätze, überlegt durchdacht die Szenen, ausgefeilt die Erzählstrukturen. Und doch findet Ulrike Almut Sandig einen Ton, der jede ihrer Geschichten (die Gattungsbezeichnung ist bewusst gewählt als Kontrast zur Erzählung oder Short Story) in einer schwebenden Ambivalenz hält: Sicher, man könnte all das rein realistisch lesen; es gäbe für alles, was geschieht, eine rationale Erklärung. Und doch sickert in die Grundfesten des Plausiblen immer wieder eine Form von Unheimlichkeit und Restunerfindlichkeit ein. Sandig torpediert Gewissheiten, die ihrer Figuren und die ihrer Leser.
Ohne sich einem Erzählschema unterzuordnen, ist allen Texten in diesem Band eines gemeinsam: Etwas kommt abhanden, löst sich in Luft auf, verschwindet.“
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