Klimakiller Penis
Sebastian Herrmann erzählt in der SZ von einem erneuten Wissenschaftsjux auf Kosten der „poststrukturalistischen“ Eloquenz: echter Nonsense als Science. Die Autoren Jamie Lindsay und Peter Boghossian haben Blödsinn mit Sinntiefe getarnt:
„In den luziden Passagen leistet der Text das auf eindrückliche Weise. Wenn Männer mit breiten Beinen sitzen, entspreche dies der Vergewaltigung des leeren Raumes um sie herum, erläutern die vermeintlichen Experten und streuen weitere Anwürfe in sperriger Sprache in den Aufsatz. Der Beitrag sei ganz im Stil der poststrukturalistischen, diskursiven Gendertheorie verfasst, schreiben die Autoren in ihrer Enthüllung auf skeptic.com und bekennen, selbst keine Ahnung zu haben, was das eigentlich genau sei. Macht aber nichts, die Gutachter des noch recht jungen Journals beanstandeten selbst bizarre Begriffe wie "prä-post-patriarchalische Gesellschaft" nicht. Sie fragten lediglich weitere Literaturbelege an, um die These abzusichern. Diese lieferten Lindsay und Boghossian, in dem sie einen Textgenerator im Internet verwendeten, der postmoderne, sinnfreie Aufsätze erstellt. Das stellte die Gutachter zufrieden, der Beitrag über den sozial konstruierten Penis wurde veröffentlicht.“
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