Volk ohne Traum

Ein Statement
von Uve Schmidt |
Gelbe Gefahren
Was ist
schlimmer:
Ein freies China
oder ein freies
Badezimmer?
Schlimm genug allein zu
leben, zumal im Alter unter physischen und technischen Bedingungen, die einem
die Badbenutzung eher unratsam erscheinen lässt, denn wenn man/frau in einer
gekachelten und verchromten Umgebung nackt und nass den Halt verliert und nicht
auf einem Haufen Schmutzwäsche landet, der kniehoch das halbe Badezimmer
ausfüllen müsste, um ein menschliches Mittelgewicht schonend aufzufangen, dann
könnte das böse enden.
Tatsächlich ereignen sich die meisten schweren Unfälle im Haushalt beim Umgang
mit Stehleitern, Strom und Stolpersteinen recte tückischen
Fußbodeneigenschaften. Andererseits stellt auch die Großfamilie oder WG nicht
sicher, dass wir als Einzelne uns im Schutze eines Kollektivs bewegen;
bestenfalls sind anwesende Mitbewohner aufmerksam genug, um Erste Hilfe zu
leisten. Todsicher ist nur, dass das allzeit freie Badezimmer allein lebende
Eigenheimbesitzer bzw. Mieter allzeit zur allerletzten Erfrischung einlädt, denn
man kann sich nicht nur lebensgefährlich verletzen, sondern ganz einfach
ertrinken.
Der Ruf „Bad frei!“ setzt freilich eine Art Zusammenleben voraus, womit wir bei
den Chinesen wären, deren Ein-Kind-Familien-Modus per Staatsgesetz einer
sogenannten Bevölkerungsexplosion vorbeugt, wobei (wie in einigen afrikanischen
Staaten und in einigen Bundesstaaten der Indischen Union) die gebärfähigen
verheirateten Bürgerinnen nicht mit Prämien zur Verhütung oder Sterilisierung
motiviert werden, sondern den Ehepaaren herbe Strafen drohen im Falle illegaler
Elternschaft. Indes, es ist ein Akt bevölkerungspolitischer Notwehr, kein
schikanöses Ausdünnen der alten Oberschichten oder eine Selektion der
Unterschicht, denn derlei erledigen in der Volksrepublik China die Zwangsarbeit
und die Naturgewalten, der Terror und der Mangel flächendeckend.
Hierzulande pflanzt sich das Prekariat ungehindert fort, dito die Cretins und
die Soziopathen, die Irren und die Suchtkranken, denen niemand amtlich nach dem
Leben trachtet, aber die Kinderzimmer finanziert, ermuntert von staatlichen und
paritätischen Patentanten und Patres, denen es nicht um ein Grundrecht auf
Geschlechtsverkehr geht, sondern um Gottes Reich und das Dritte Reich, um
christliche Gebote und verfassungsmäßige Artikel, die in keiner Volksabstimmung
grundgesetzlichen Bestand hätten.
Gleichwohl fürchten wir den alimentierten Bodensatz unserer
Wohlstandsgesellschaft offenbar nicht oder zumindest weniger als jene exotischen
Dienstleister, welche als sichtlich arbeitende Klasse sich unentbehrlich gemacht
haben oder selbst einer sozialen Illusion aufsitzen. Und der Chinese hökert
nicht mehr nur mit Frühlingsrollen & Spielzeug, sondern kauft seinerseits ein:
Unmoderne Großanlagen, modernisierte Ritterburgen und zeitlose Grundstücke zu
aktuellen Preisen, wie man hört auch uralte Rohstoffquellen, die den Sieben
Zwergen gehörten, sowie Beteiligungen an jeglicher Romantik, den Fernzielen
ostasiatischen Massentourismus. Eindeutig hat Pekings Sammelwut in Europas Mitte
(sic) nichts mehr mit dem Nachbau und dem Export von Kuckucksuhren zu tun; es
handelt sich um den großen globalistischen Sprung in die echte Alte Welt.
Versteht sich, dass wir schon aus Eigennutz und Selbstschutz die Chinesen
hofieren müssen, doch weshalb sollten wir sie demokratischen Mores lehren?
Auschwitz verpflichtet uns weltweit, aber den Chinesen gegenüber unsere
unrühmliche Rolle bei der Niederschlagung des sogenannten Boxeraufstands unter
der rassistischen Anleitung unseres Kaisers? Notorischen Zechprellern und
Ladendieben wird ein Hausverbot erteilt, mitnichten Klavierunterricht seitens
der Geschädigten. Und überhaupt: Man/frau stelle sich vor, irgendein Ausland der
Oberliga kürte einen deutschen Schriftsteller für sein Bestreben, in Deutschland
die Monarchie und die Heimindustrie wiedereinzuführen mit einem World Harmonie
Award?
Ich weiß nicht, welche Gewichtung dem Paulskirchenpokal international zukommt,
welches Ansehen die Preisträger weltweit genießen; ich denke, er schmückt vor
allem die Stifter und die Messestadt, die Laudatoren und die Notabeln.
Vermutlich lagen dem Chinesischen Politbüro längst die Entschuldigungsschreiben
des Büro Westerwelle und der Exportwirtschaftskammer vor, als in Frankfurt die
Mehrkindfamilie, die Religionsfreiheit und die Selbstbestimmung der nationalen
Minderheiten Volkschinas gefordert und gefeiert wurden. Nun, die
Regierungsbildung in Peking wurde davon nicht beeinflusst, wie es denn auch
allen Anschein hat, dass unsere außenpolitischen Statements in der Welt
wahrgenommen werden wie knarrende Gebetsmühlen, welche weder Wunder wirken, noch
von ihren geistlichen Betreibern infrage gestellt werden, solange das Geld im
Kasten klingt.
Womit ich sowohl die Profite der Geschäftspartner meine, als auch die deutschen
Subventionen für das „unbekümmert schnackselnde Schwarzafrika“ (Fürstin Gloria).
Seit Anbeginn der Kolonisierung und Missionierung waren die kleinen Negerlein
die niedlichsten Spendensammler der westlichen Hemisphäre, ergo die
erfolgreichsten, und der für 1 Tasse Reis schuftende Kuli die Bedrohung des
europäiden Proletariats und dessen Besieger. Im Zeichen des Regenbogens kommen
Schwarz und Weiß sowieso nicht vor, jedoch als Blitze und Gewitterwolken. Wir
sollten ernsthaft Farbe bekennen, z.B. vermittels eines Badezimmers im
Schachbrettlook, um zumindest gedanklich das neue revisionistische Japan
mattzusetzen. Bis dahin muss mir etwas zum islamistischen Weltfeind eingefallen
sein, was ganz & gar nicht lustig ist, liebe TITANIC!
|
Alle Statements auf einen Blick:
Volk ohne Traum
Der türkische Alpdruck und die verschnarchte Demokratie
Nightmare USA und wir Schäfchenzähler
Germania sucht Gralsritter
Ahoi, Arche Nova!
Los der Arbeit oder endlich ausschlafen
Traumatamtam
Gute Nacht!
Schwarzer Schlaf
Liebe Nachtwächter!
Stimmen
aus der Urne
Stille Nacht
Tränen und
Krumen
Im Schlafe kotzen
Der Feind unterm Bett
Nach
Sonnenuntergang
Frag würdig!
Bella Leitfigura
Frauen und Kinder zuerst
Fliegeralarm
Ein
Hermelin aus Tempelhof
Deutschland,
ein Herbstmärchen
Gott ist Atheist
Wetterbericht
Böse
Buben
Was glotzt Du?
Oscar
der Observer
In
memoriam 8.Mai 1945
Ein starker Mann
Übern Damm
Der Fall Eva H.
Esra und andere
Belegtes Brot
Der Rentner im Tschibuk
Märzwehen
Jugendsünden (1)
Jugendsünden (2)
Jugendsünden (3)
Sportimportexportweltmeister
Tschingderassassabumbum
Der Preis des Friedens
Stinkegeld
Froileins to the
front?!
Man träumt Deutsch
Wir wunden Kinder (1)
Wir wunden Kinder (2)
Wir wunden Kinder (3)
Denkmalsdeutsch
Mann oder Frau?
Deutschlandplan (A)
Wahllos in Mainhattan
Heldengedenktag
Wir Weihnachtsmänner
Das
wahre Leben
Addio Africa!?
Unter Schneemenschen
Osterbotschaft
Fass ohne Hoden
Roter Westen
Masse Mensch I
Masse Mensch II
Von alter Leidkultur
Friede sei mit uns
Patria o Muerte (1)
Patria o Muerte ! (2)
Brennender
Sand
Gegelte und Geölte
Grüne Wolken
Thoooooooor!!!
Quo vadis,
Europa?
À la lanterne!
Unter Vollidioten
Schwere Wetter
Christnachtgedanken
Nichts sei umsonst
... der werfe den ersten Schuh
Schimpf und Schande
Rechts, wo mein
Herzschrittmacher...
Tabu la Rasa
Tabu II &
Betr. Piraten
Orakelhausse
Unser Gold
Beleidigte und
Belämmerte
Ladies first
Unter weißen Sternen
Europa, eine verkaufte Braut
Abendlanddämmerung
Gedichte
mit
Röntgenbildern des Autors
Text lesen
Abendlanddämmerung klingt nach Titelschutzobjekt, ist aber keines, sondern
die Alte Welt im Spätlicht ihrer Zivilisationsgeschichte, wahrgenommen von
der Warte eines Kulturpessimisten. In der Tat verhelfen auch optimale
Observationstechniken nur zu Bildern, welche richtiggedeutet werden ollen,
im Zweifelsfalle zugunsten der jeweiligen Feindbildvorlage. Allerdings
bedarf es keiner Satellitenfotos, um die Mondsichel über Kölln und
Kreuzberg zu erkennen, das Kraushaar im europäischen Milchsee und den
großen Graben zwischen Schlesien und Schwaben, Alt (Franz) und Jung
(Claudia), Pontefix und Cybersex, zwischen Ideal und Kapital: Um die
Eingeweide unserer hirnrissigen Gesellschaft auszuleuchten, langt die
photopoetische Sonde des Uve Schmidt.
|