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Posted On Dezember 11, 2008By Joerg von BilavskyIn Bücher, Litmag

Joachim Zeller: Bilderschule des Herrenmenschen

Schwarz-Weiß-Werbung Joachim Zeller erzählt die Geschichte des Kolonialismus mit bunten Bildern und erhellenden Kommentaren. Von Jörg von Bilavsky Hätte der Deutsche Werberat schon um die Jahrhundwertwende das Sagen gehabt, wären die „kolonialen Reklamesammelbilder“, wie wir sie in dem hervorragenden Bildband von Joachim Zeller sehen, vielleicht nie in Druck gegangen. Verstößt die Darstellung der als roh, naiv und grotesk gezeichneten Kolonialvölker doch gegen die heutigen Vorstellungen von Anstand, Sitte und Moral. Um 1900 aber war der Rassismus nichts Anstößiges. Ganz im Gegenteil. Er war fester Bestandteil im Wertesystem des „Herrenmenschen“. ErRead More

Posted On Dezember 8, 2008By Gisela TrahmsIn Litmag, Neuer Wort Schatz I

Neuer Wort Schatz (15): Mara Genschel

Mara Genschel: FLEISCH einfach. – Was ist denn das? Ein Gedicht? Ein Rezept? Soll einem der Appetit vergehen? FLEISCH lautet das erste Titelwort, EKEL ist wohl die spontane Reaktion. „pantsch“, „Schlamm“, „zerklatsch“, „Schleim“, „Innerei“ – man sieht und hört und fühlt es ja, wie unter den Händen die Pampe entsteht und ist froh, dass man es nur liest.Read More
In seiner exzellenten Studie über den „Deutschen Herbst“ 1977 beleuchtet Hanno Balz die konformistische Rolle der Medien im Zeitalter der terroristischen Bedrohung. Von Jörg AubergRead More

Posted On Dezember 8, 2008By Gisela TrahmsIn Litmag, Lyrik

Der Lyrikkalender 2009

Früher, in der Schule, wollten wohl die meisten von uns bei der Ankündigung „Gedicht!“ am liebsten die Klasse verlassen. Aber um wieviel Vergnügen und Weisheit brächte man sich, wollte man diesen Fluchtreflex aufrecht erhalten bis zum Grabe! Eine vorweihnachtliche Kaufempfehlung von Steffen Rizz.Read More

Posted On Dezember 8, 2008By Carl Wilhelm MackeIn Bücher, Litmag

Roberto Cotroneo: Diese Liebe

Noch einmal deine Gedichte Roberto Cotroneo hat es verdient, im deutschsprachigen Raum endlich die Aufmerksamkeit zu erhalten, die er in Italien als Schriftsteller wie als Kulturpublizist längst genießt. Von Carl Wilhelm Macke Seit vielen Jahren schon läuft im italienischen Fernsehen eine beliebte Sendung mit dem Titel: „Chi l’ha visto?“ Die Zuschauer werden da in regelmäßigen Abständen gefragt, wer ihn gesehen hat ( so die Übersetzung ), der ganz plötzlich eine Familie oder einen Freundeskreis verlassen hat. Der Verschwundene wird von einem Fernsehmoderator genau in seinen körperlichen Eigenarten, seinen Vorlieben, seinenRead More

Posted On Dezember 1, 2008By Gisela TrahmsIn Litmag, Neuer Wort Schatz I

Neuer Wort Schatz (14): Katrin Marie Merten

Katrin Marie Merten: auf taggellen Fluren. – Ein Metrum findet seine Wörter: Der Walzerschritt treibt das Gedicht voran in unterschwelliger, durchgehender Bewegung, so dass es nur natürlich scheint, von Füßen und Schritten und ihren Geräuschen auf Dielen zu hören. Read More

Posted On November 24, 2008By Gisela TrahmsIn Litmag, Neuer Wort Schatz I

Neuer Wort Schatz (13): Björn Kuhligk

Björn Kuhligk: Hausach. Die Eisenbahnstraße. – Björn Kuhligk ist in Berlin geboren und lebt dort. Krass erscheint die Stadt in seinen Texten, abgeschrammt, voller Extreme, was Menschen und Szenerien betrifft. Sie füllt seine Gedichte sozusagen zum Bersten und reizt den Autor zu deutlichen Worten.Read More
Uwe Tellkamps Großroman Der Turm ist preisgekrönt und viel verkauft. Aber wird er auch gelesen? Wem die fast 1000 Seiten zu mächtig erscheinen, der kann nun lesen lassen: Gisela Trahms berichtet in drei Teilen über ihre Lektüreerfahrung. Read More

Posted On November 24, 2008By Carl Wilhelm MackeIn Litmag, Lyrik

Michael Krüger: Reden und Einwürfe – Gedichte

Lobrede auf ein Kaninchen Die „Reden und Einwürfe“ des Michael Krüger gegen die Schwatzflut unserer Tage. Von Carl Wilhelm Macke. Schon bei der Lektüre des Titels kommt man ins Stolpern. Man erwartet Reden und Einwürfe des als klugen und ironischen öffentlichen Debattenredners bekannten Münchner Verlegers Michael Krüger. Aber von ihm sind doch schon Bände mit Reden, auch aus der jüngsten Zeit, auf dem Markt? Untertitel: „Gedichte“. Aber es soll sich doch um Reden und Einwürfe handeln, die man zwar in jeder erdenklichen Form halten kann, außer eben in lyrischer Verpackung.Read More

Posted On November 20, 2008By Joerg AubergIn Bücher, Litmag

Geert Lovink: Zero Comments

In seinem Buch Zero Comments gelingt es dem Medienwissenschaftler Geert Lovink nur bedingt, Elemente einer kritischen Internetkultur nachhaltig zu begründen. Von Jörg AubergRead More

Posted On November 17, 2008By Gisela TrahmsIn Litmag, Neuer Wort Schatz I

Neuer Wort Schatz (12): Heinz Czechowski

Heinz Czechowski: Zu Mickel. – Hier spricht der nackte Grimm, der nicht gewillt ist, in die euphorische Hymne auf das neu erstandene Dresden einzustimmen. Am liebsten würde er schreien, das merkt man deutlich, aber es fehlt die Kraft. Und wozu auch?Read More

Posted On November 17, 2008By Joerg AubergIn Bücher, Litmag

Susan Choi: Reue

In ihrem Roman Reue erzählt Susan Choi mit beklemmender Intensität die Geschichte eines zu Unrecht beschuldigten Mathematik-Professors, der in die Schuld seiner Vergangenheit verstrickt ist. Von Jörg AubergRead More

Posted On November 17, 2008By Karsten HerrmannIn Bücher, Litmag

Daniel Alarcón: Lost City Radio

In den 80er- und 90er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts versank Peru im Bürgerkrieg und mehr als 70.000 Menschen verloren im Kampf zwischen der Regierung und den Rebellenorganisationen „Leuchtender Pfad“ und „Tupac Amaru“ ihr Leben oder werden bis heute vermisst. Von Karsten Herrmann Read More

Posted On November 13, 2008By Carl Wilhelm MackeIn Bücher, Litmag

Migration im Zeitalter der Globalisierung

Rund um die Erde Ein Sonderheft der Zeitschrift „Le Monde diplomatique“ widmet sich der weltweiten Migration. Von Carl Wilhelm Macke Im Hintergrund sieht man auf dem Photo drei wohlgenährte Urlauber sich in der Sonne räkeln, im Vordergrund kriecht ein barfüßiger Mann schwarzer Hautfarbe über den Strand. Ein vielleicht zu plakatives Motiv, aber weit von der Realität entfernt ist es nicht. Man kann es auch ohne schockierende Bilder in nüchternen Zahlen ausdrücken: Von 1988 bis 2008 sind 8.109 Migranten im Mittelmeer sowie im Atlantischen Ozean auf dem Weg nach Spanien ertrunken.Read More

Posted On November 10, 2008By Gisela TrahmsIn Litmag, Neuer Wort Schatz I

Neuer Wort Schatz (11): Florian Voß

Florian Voß: O.T. – Schwermut grundiert alle Aussagen, gegen Ende immer intensiver. Wie soll einer leben von Luft? „Kühl“ ist sie, „bitter“, schmeckt nach „Rauch“, der traditionellen Metapher für Vergänglichkeit und Auflösung. Einzig das „mir“ in der letzten Zeile trägt einen Lichtfunken ins Dunkel.Read More

Posted On November 10, 2008By Senta WagnerIn Bücher, Litmag

Jean-Philippe Toussaint: Fernsehen

Alle Welt redet darüber, alle Welt tut es, mehr oder weniger engagiert: fernsehen. Jean-Philippe Toussaints Roman "La Télévision" von 1997 wurde bereits 2001 ins Deutsche übersetzt, liegt jetzt aber in frischer Aufmachung vor und nimmt sich auf sehr unterhaltsame Weise des ewigen Themas an. Von Senta WagnerRead More

Posted On November 3, 2008By Gisela TrahmsIn Litmag, Neuer Wort Schatz I

Neuer Wort Schatz (10): Norbert Hummelt

Norbert Hummelt: reprisen. – Die Atmosphäre kennt man bestens: Alles ist irgendwie furchtbar, die Rosen müssen schwarz sein, der Pullover auch, wer nicht trauert, ist ein Hohlkopf, ohne Alk geht gar nichts und Tabletten fördern das „automatische Schreiben“ oder wie immer man das Gekritzel nennen mag, „halb bild, halb beat“, das da halb besinnungslos abgesondert wird. Read More

Posted On November 3, 2008By Tina ManskeIn Bücher, Litmag

Dietmar Dath: Die Abschaffung der Arten

Rettung durch Musik – Teleportation, Gedankenübertragung, Überwindung des Todes: In der Welt dieses Romans ist wenig vergleichbar mit der heute bekannten Welt, und doch kommen uns die Probleme der Protagonisten zeitweise sehr bekannt vor. Kein Wunder – er handelt ja auch von uns. Von Tina Manske  Gut, dass dieses Buch NICHT den deutschen Buchpreis gewonnen hat, auf dessen Shortlist es stand. Es ist nämlich anzunehmen, dass man die Menschen, die es tatsächlich bis zu Ende gelesen haben, an einer Hand abzählen kann. Übrigens wahrscheinlich auch diejenigen, die es in ZukunftRead More

Posted On November 1, 2008By Tina ManskeIn Bücher, Litmag

Ulrich Holbein: Weltverschönerung

Sprachspieler – Ohne die Texte Holbeins wär die Welt um einiges unschöner. Für einen Artikel in der »taz« hat man Ulrich Holbein vor einiger Zeit an seinem Schreibtisch aufgenommen. Zu sehen ist ein Mann mit mächtigem Bart, Catweazle tatsächlich nicht unähnlich, der zwischen Bücherstapeln und vollgestopften Bücherregalen unterschiedlicher Höhe sitzt und interessiert in die Kamera blickt, als forme sich in seinem Kopf gerade schon die nächste Geschichte. Tatsächlich hat dieser Mensch einen schier unglaublichen Output. Die Bücher, die um seinen Schreibtisch herumstehen und die nicht sowieso von ihm sind, benötigtRead More

Posted On November 1, 2008By Joerg AubergIn Hörbuch, Litmag

Brückner liest Melville

Christian Brückner legt mit seiner Interpretation der hierzulande relativ unbekannten Erzählung „Ich und mein Kamin“ eine verborgene Bedeutung Herman Melvilles für die moderne Literatur frei. Von Jörg AubergRead More

Posted On Oktober 27, 2008By Gisela TrahmsIn Litmag, Neuer Wort Schatz I

Neuer Wort Schatz (9): Nadja Küchenmeister

Nadja Küchenmeister: du stehst noch einmal hinterm haus. – Wer in der Literatur ‚Ich‘ sagt, hat ja immer schon die vorgebliche Einheit, die das Pronomen bezeichnet, zerrissen und dieses Ich in (mindestens) zwei gespalten: Sprecher und Besprochener, Erkennender / Erkannter usw. „Denn Ich ist ein anderer“, sagt Rimbaud und deutet auf die Wunde. Read More

Posted On Oktober 27, 2008By Gisela TrahmsIn Comic, Litmag

Art Spiegelman: Breakdowns

"Breakdowns" beweist einmal mehr, dass Art Spiegelman vor allem ein Comic-Künstler ist, dem mehr an der Erprobung visueller Möglichkeiten als am Transport griffiger Botschaften liegt. Von Gisela TrahmsRead More

Posted On Oktober 27, 2008By Karsten HerrmannIn Bücher, Litmag

Denis Johnson: Ein gerader Rauch

Denis Johnson ist zweifellos einer der bemerkenswertesten und eigenwilligsten amerikanischen Autoren mit Weltrang. Die Helden seiner Kurzgeschichten und Romane sind die Gescheiterten und Gestrandeten dieser Welt, deren Leiden, Hoffen und Suchen Johnson mit Bildern von intensiver Wucht schildert. Von Karsten HerrmannRead More

Posted On Oktober 25, 2008By Matthias PenzelIn Bücher, Litmag

Hans Herbst: Siesta und Gringo

Siesta und Gringo, die ersten zwei Bände einer auf fünf Bücher angelegten Hans-Herbst-Edition sind erschienen.Read More

Posted On Oktober 23, 2008By Joerg AubergIn Bücher, Litmag

Carolin Emcke: Stumme Gewalt

Carolin Emcke möchte in ihrem Buch Stumme Gewalt die Sprachlosigkeit der terroristischen RAF-Täter durchbrechen und unterläuft in ihrem von Selbstgerechtigkeit durchtränkten Text eine Reflexion über die Ursachen des RAF-Terrorismus. Von Jörg AubergRead More

Posted On Oktober 20, 2008By Gisela TrahmsIn Litmag, Neuer Wort Schatz I

Neuer Wort Schatz (8): Herbert Hindringer

Herbert Hindringer: flussbett. – Wunderbar verwebt Herbert Hindringer hier Melancholisches und Tröstliches, Vertrautes und Erstaunliches. ‚Das Leben ist anderswo‘, titelte einst Milan Kundera, und das Glück natürlich auch, wer hätte das nicht schon empfunden und beseufzt?Read More