Wörterbuch der Gegenwart
Vorträge, Gespräche, Film, Publikation
Auf Englisch und Deutsch
Haus der Kulturen der Welt
John-Foster-Dulles-Allee 10
10557 Berlin
Apparat - Bild - Ding - Forum - Körper - Luft - Markt - Meer - Stimme - Tier - Wahrheit - Zeit
Mo 11.4. 19h | Forum - Dipesh Chakrabarty & Eyal Weizman
Mi 4.5. 19h | Wahrheit - Wole Soyinka & Manthia Diawara
Nikolaus Gansterer, Theoriegehäuse IV (in Mitten des Moments), 2013 | Wooden sticks, sticking tape, polystyrene balls, ca. 130 x 80 x 80 cm | Courtesy the Artist
Die Wissenschaften und die von ihnen hervorgebrachten Technologien haben besonders in den letzten 100 Jahren unsere Vorstellung von Wirklichkeit, unser Denken und unsere Sprache geprägt. Im Kontext von 100 Jahre Gegenwart reflektiert die Reihe Wörterbuch der Gegenwart die Eigenschaft der Sprache, Realität nicht nur abzubilden, sondern zu formen. Im Fokus des Wörterbuchs stehen allgegenwärtige Begriffe, die für die Beschreibung der tiefgreifenden Umwälzungen der Gegenwart von zentraler Bedeutung sind, sie aber in ihrem aktuellen Gebrauch kaum mehr erfassen können.
Welche Bedeutungsverschiebungen und -spektren liegen diesen Begriffen zugrunde; welche Lesarten und Subtexte bergen sie? Welche gesellschaftlichen Transformationsprozesse lassen sich an ihnen ablesen? Und welcher Schärfungen und Neujustierungen bedarf es, um sprachliche Handlungsfähigkeit herzustellen? Bis 2018 hinterfragen namhafte Vertreter*innen aus den Wissenschaften und den Künsten, aus Theorie und Praxis in 12 Gesprächen etablierte Bedeutungen ausgewählter Begriffe und nehmen Aktualisierungen vor dem Hintergrund ihrer jeweiligen Expertise vor.
Ausgehend vom Konzept der griechischen Polis und Hannah Arendts Gedanken über das Politische als ein freies Handeln in der Öffentlichkeit nähern sich der Historiker Dipesh Chakrabarty und der Architekt Eyal Weizman am 11. April dem Begriff des Forums. Die Négritude-Bewegung und Édouard Glissants Theorie der Relation dienen dem Filmtheoretiker Manthia Diawara und dem Literaturnobelpreisträger Wole Soyinka am 4. Mai als Ansatzpunkt, um Methoden des Behauptens und Techniken der Wahrheitsproduktion zu untersuchen.
Eine 2018 erscheinende Publikation führt die Stichworte und Personen der einzelnen Ausgaben zusammen, stellt Verknüpfungen her und lässt neue, dynamische Konstellationen der Wissensproduktion entstehen.
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