Barthes' Lexik des Autors
Portrait Roland Barthes (Quelle: wikipedia)
Der spannende Verlag Brinkmann & Bose stellt aktuell die Herausgabe von Fragmenten aus dem Nachlass von Roland Barthes vor:
Attraktive Fragmente aus dem Archiv von Roland Barthes, die im Umkreis des Buches „Über mich selbst“ entstanden sind, aber ausgegliedert wurden. Mit diesem Band ist die komplette Edition gegeben. Die Textstücke und Arbeitsmaterialien beziehen sich thematisch auf Barthes‘ Biografie und, typisch für ihn, zugleich auf seine Theoretisierung des Biografischen im Verhältnis zum Schreiben. Der Autor arbeitet sein Vokabular aus: deshalb heißt das Buch „Die Lexik des Autors.“ Die Fragmente gehören in das „offene System“ von Roland Barthes‘ Denken. Sie richten sich methodisch aus an seinen heute klassisch gewordenen Begriffen wie „Körper“, „Begehren“, das „Erotische“. Die Fragmente zeigen nichts Zufälliges, Verzichtbares oder Selbstgefälliges, vielmehr die unbeirrbare Konsistenz, die elastische Stringenz und die sich im Lockeren verbergende Dichte seines Werks. Die Bedeutung der Fragmente besteht außerdem darin, einen epistemologischen Bruch in der Geschichte der Pädagogik zu dokumentieren, denn Roland Barthes hat die Fragmente 1973 zusammen mit seinem Seminar erarbeitet. Die Entstehungsgeschichte dieser Nachlasstexte verdankt sich dem historischen Moment: dass es möglich war, sich selbst zum Gegenstand eines Seminars zu machen.
Roland Barthes: Lexik des Autors. Übersetzt von Horst Brühmann. Brinkmann & Bose, 2018.
Neuen Kommentar schreiben