Posted On April 9, 2009By Tina ManskeIn Musikmag
Träume in Edelweiß Fast klassisch zu nennende Melodien, sanfter Gesang, der nach klassischer Ausbildung riecht, und Texte vollen Unernstes. Von Tina Manske Flare Acoustic Arts League sind ein Musikerkollektiv um Mastermind LD Beghtol, der sich nicht nur als Musiker mit seiner Band LD & The New Criticism einen Namen gemacht hat, sondern auch als Designer und Schriftsteller. „Cut“ ist bereits das dritte Album des Kollektivs, und damit sollte es endlich herauskommen aus der Ecke des unbekannten Indies und hineintreten ins helle Licht des gefeierten Unterhaltungskünstlertums. Denn unterhalten wird man durch
Read More „Nachlass zweier Massenmörder“ Die Mutter aller Schulmassaker: Zusammenstellung von Dokumenten aus den Gerichtsakten zur Tragödie an der Columbine Highschool im April 1999 Von Tina Manske Den Veröffentlichungstermin dieses Buches hätte der Eichborn Verlag Berlin besser nicht „treffen“ können. Das Rezensionsexemplar erreichte mich just an dem Tag, als in Winnenden ein durchgeknallter Jüngling 15 Menschen erschoss, beim ersten Durchblättern lief die Waiblinger Pressekonferenz im Fernsehen. Und es scheint nicht unwahrscheinlich, dass Tim K. die Protagonisten dieses „dokumentarischen Romans“ zu Vorbildern erkoren hatte. Ich bin voller Hass – und ich liebe es
Read More Posted On April 2, 2009By Tina ManskeIn Musikmag
Glänzend aufgelegt Mitschnitt eines denkwürdigen Konzertabends: There ain’t no cure for love. Von Tina Manske „Ist das Gott?“, fragt meine Freundin am Telefon, als diese Platte im Hintergrund läuft. Ja, das ist er. Bei seinem Konzert in der Londoner O2-Arena im Sommer 2008 zeigte Leonard Cohen, dass er einer der wenigen wirklich Großen im Musikgeschäft ist. Nicht, dass es dazu noch irgendeines Beweises bedurft hätte. Aber was man über das Konzert in Berlin las – unter anderem, wie dieser damals 73-Jährige dort oben steht und er immer noch alle Frauen
Read More Posted On März 26, 2009By Tina ManskeIn Musikmag
Mottishow Colin Meloy hat sich mit diesem Album seine Besessenheit den englischen Folk betreffend von der Seele geschrieben. Von Tina Mankse Die Ära des Konzeptalbums schien schon ein paar Monate vorbei und abgeheftet, da kommt die wunderbare Band The Decemberists plötzlich mit „The Hazards Of Love“ um die Ecke, einer Platte, die man getrost als Rockoper bezeichnen könnte, wenn der Begriff Oper in gewissen Kreisen nicht einen so schlechten Ruf hätte. Sagen wir also Rockhörspiel. Oder Hardrockhörspiel. Oder Folkhörspiel. Alles wäre richtig, denn der Band um Sänger Colin Meloy gelingt
Read More Posted On März 19, 2009By Tina ManskeIn Musikmag
Bababah, wouwoou! Mockys neuestes Album funktioniert ganz ohne elektronisches Pipapo, rein akustisch und eine Atmosphäre erzeugend, die dem eines Live-Jams unter Freunden ziemlich nahe kommt. Von Tina Manske Mocky, der Superintellektuelle aus der Berlin-Kanada-Mischpoke rund um Peaches, Gonzales, Feist und Jamie Lidell, ist ja immer für eine Überraschung gut. Auch mit seinem neuen Album „Saskamodie“ ist es nicht anders. Produziert wurde es teilweise im Pariser Studio von Renaud Letang, wo auch schon Nina Simone und Serge Gainsbourg aufgenommen haben. Eigentlich also kein Wunder, dass es so wunderbar jazzig leicht und
Read More Posted On März 12, 2009By Tina ManskeIn Musikmag
Dada im Beat-Hop Während die Beatles brav davon sangen, wie gern sie die Hand eines Mädchens halten wollten, hatten die Monks die Dialektik von Beziehungen schon sehr viel besser verstanden und brüllten: „I hate you with a passion, baby! But call me!“ Neue Veröffentlichungen feiern eine große Band. Von Tina Manske Wir schreiben das Jahr 1966; in den deutschen Städten sind die Besatzungstruppen der Alliierten unübersehbar, abends in den Bars hängen GIs rum, während man den Mädchen eintrichtert, sich bloß nicht mit diesen Ex-Feinden zu treffen, die zur gleichen Zeit
Read More Posted On März 12, 2009By Tina ManskeIn Musikmag
Operation am offenen Herzen Alle Vorschusslorbeeren aller professionellen Hyper sind ganz und gar gerechtfertigt: Anja Plaschg ist ein bemerkenswert intensives Album gelungen. Von Tina Manske Es war Ende letzten Jahres, als Redaktionskollegin Ana-Marija mich auf eine besondere Künstlerin aufmerksam machte – „hör dir das mal bei MySpace an!“ Die Gerüchte, dass da etwas ganz Großes aus Österreich kommen würde, waberten schon länger durch Blogs und Foren. Damals gab es nur einen Song auf der betreffenden Seite online, aber der hatte es bereits in sich und machte große Hoffnung auf ein
Read More „Rudower Arschloch“ Keidtel liefert seinen Helden, dem er so lange die Stange gehalten hat, in dieser Fortsetzung gnadenlos ans Messer, ärgert sich Tina Manske. Immerhin eines hat Matthias Keidtel schon geschafft: er hat ein eigenes Romangenre etabliert. Der hier vorliegende zweite Teil seiner „Trilogie des modernen Mannes“ ist die erste Veröffentlichung, die offiziell dem Genre „Holm-Roman“ zugeschrieben wird. Ein Holm-Roman, das ist ein Roman, der von Felix Holm handelt, so wie Ein Mann wie Holm (Zur Rezension vom 1. Oktober 2006), das Buch, das Keidtel mit einem Schlag berühmt und
Read More Posted On März 5, 2009By Tina ManskeIn Musikmag
Transformation Wie schon die Surrealisten wussten, ist alles irgendwie mit allem verbunden, und dies sichtbar zu machen, ist Kunst wie diese am besten geeignet. Von Tina Manske Den beiden Schweden Sebastian Mullaert und Marcus Henriksson genügt es nicht, mit „Animals“ im letzten Jahr ein äußerst bemerkenswertes Minimal-Elektro-Album fabriziert zu haben, nein, jetzt legen sie mit „Animals – The Movie“ noch eins drauf und präsentieren einen besonderen Ohren- und vor allem Augenschmaus. Schon seit der Gründung von Minilogue im Jahr 2000 war der visuelle Part ein fester Bestandteil des Bandkonzeptes. Nun
Read More Posted On Februar 26, 2009By Tina ManskeIn Musikmag
Der Himmel über den Gitarren Die Songs schwirren wie Kolibris stehend in der Luft. Hat man ein Ende ausgemacht, geht es auch schon in die nächste Runde. Alles währt, nichts bleibt. Von Tina Manske Eine der ersten Bands des sogenannten Krautrocks, mittlerweile seit 40 Jahren auf den Beinen, ist zurück mit ihrem insgesamt neunten Studioalbum, und wie man es von den alten Haudegen gewohnt ist, hauen sie mächtig auf die Pauke. Von psychedelischer Esoterik über Mantras bis hin zu minimalistischem Rock – sie haben alles drauf, und wie um dem
Read More Posted On Februar 21, 2009By Tina ManskeIn Litmag
Nicht ungeil So geht das: Ein Buch gerät in ein Umfeld, in dem es um Kriminalliteratur geht. Und ist vielleicht gar keine. Oder doch? Oder wird es ein anderes Buch, wenn man es anders liest? Atzung für Rezeptionsästhetiker, Paranoiafutter für Schubladendenker und fun & frolic für Menschen, die gerne debattieren. Voilá, Tina Manske antwortet auf den letzten Kopfschuss von Uta-Maria Heim Dieses Buch, dem Titel-Kolumnistin Uta-Maria Heim an dieser Stelle einen Hang zum „frühsenilen Zynismus“ bescheinigte und das sie am liebsten auf dem „endgelagerten Papierschrott“ sähe, muss unbedingt Gerechtigkeit widerfahren.
Read More No way out Wir befinden uns in einem Dorf namens Elend. Das Dorf liegt im Harz, am Fuße des Brocken, es sind die 60er-Jahre, wir sind in der DDR. Hier wächst ein Kind auf, dessen Namen wir nicht kennen. Der Erzähler nennt es No. Von TINA MANSKE Niemand hat in diesem Roman einen Namen, der Vater heißt Vater und die Mutter heißt Mutter. No hat Geschwister, die auch keine Namen besitzen. Diese Namenslosigkeit ist Programm: Die Figuren in Christoph D. Brummes Roman „No“ sind Platzhalter für Figuren im System, für
Read More Posted On Februar 12, 2009By Tina ManskeIn Musikmag
Empathie in Liebesdingen „Artificial Fire“ ist weniger Im- und mehr Expressionismus, und auch das steht Mandell extrem gut. Von Tina Manske Als Eleni Mandell im Jahr 2007 in einem kleinen Berliner Club auftrat, hatte sie nichts mit sich auf der Bühne als ihre Gitarre und einen Drink. Die Dinge haben sich geändert, auf „Artificial Fire“ bekommt sie deutliche Verstärkung ihrer langjährigen Band, namentlich von Jeremy Drake (E-Gitarre), Ryan Feves (Bass) und Kevin Fitzgerald (Drums), und noch einer ganze Menge anderer Musiker an Instrumenten wie Cello, Violine und Horn. Tatsächlich ist
Read More Posted On Februar 5, 2009By Tina ManskeIn Comic, Litmag
Gang bang – Tatsächlich kann man mit Lost Girls eine Menge Spaß haben, wird man doch die meiste Zeit auf sehr viel niveauvollere Weise angetörnt, als das sonst bei Pornos der Fall ist. Von Tina Manske Einen Porno zu schreiben, den auch Frauen gut finden: das war das erklärte Ziel von Alan Moore und Melinda Gebbie, als sich sich daran machten, die Geschichte der Lost Girls zu erzählen. Dabei begegnen wir den drei Hauptdarstellerinnen Alice (die aus dem Wunderland), Dorothy (aus dem „Zauberer von Oz“) und Wendy Darling (aus „Peter
Read More Posted On Februar 5, 2009By Tina ManskeIn Musikmag
Sakral – Songs, die klingen wie ein vertontes Kapitel aus der Offenbarung – Wölfe im Schafspelz, Flutkatastrophen und Berge, die sich öffnen und den Himmel verschlingen sind hier nichts Ungewöhnliches. Von Tina Manske Und weiter geht’s mit tollen neuen Bands, die den Spaß an der Singerei für sich wiederentdeckt haben. Wer im letzten Jahr an den Lippen der Fleet Foxes hing, der wird auch Bruce Peninsula aus Kanada lieben. Noch ist diese Folkband in Europa ein völlig unbeschriebenes Blatt, sie haben noch nicht einmal einen Vertrieb hier oder gar eine
Read More Viel gelesen, viel gelabert Wer sich in diesem für Meinecke so typischen Diskursgeflecht nicht erdrosseln lässt, der kommt zu Einsichten, die ihm sonst vielleicht für immer verschlossen geblieben wären. Von Tina Manske Man weiß ja mittlerweile, dass man von Thomas Meinecke keine „Romane“ im herkömmlichen Sinn zu erwarten hat. Bücher wie „Tomboy“, „Hellblau“ und „Musik“ (der Hang zum Ein-Wort-Titel ist offensichtlich) sind vielmehr theoriegesättigte Abhandlungen zu pop-, gender- und sonstwaskulturellen Themen, um die eine rudimentäre Romanhandlung herumgestrickt wird. Mit seinem neuesten Buch treibt Meinecke es allerdings auf eine Spitze, auf
Read More Posted On Januar 29, 2009By Tina ManskeIn Musikmag
Gesamtkunstwerk – Elektro, Postrock, Jazz, Lied, Gospel, all das findet man hier auf engster Stelle vereint. Von Tina Manske Der Vergleich mit Radiohead musste ja kommen. Womit sonst soll man diese Band um den Delbo-Gitarristen Tobias Siebert auch sonst vergleichen? In Deutschland hat man solche Musik jedenfalls noch nicht gehört. Trotzdem werden Klez.e auch mit ihrem dritten Album wieder die Hörer spalten in diejenigen, die vor Glück Tränen in den Augen haben und in jene, die sich über zuviel Pathos mokieren. Man stelle sich als Experiment aber mal vor, Songs
Read More Von der Territion zur Garotte – Lorenzen setzt seine Hauptfigur Claus Jordan direkt ins Zentrum des Geschehens einer beängstigenden Gesellschaft. Und beinahe wäre dieser bemerkenswerte Roman im Zuge des allgemeinen kulturhistorischen Gedächtnisverlustes untergegangen. Dass dem nicht so ist, freut Tina Manske. Der Kunsthändler Claus Jordan und seine Frau Susanne kommen von einer Reise zurück und machen auf dem Heimweg nach Frankfurt noch einen kurzen Zwischenstopp in Bad Walden, einem Kurort im Hochschwarzwald. Doch der Aufenthalt wird alles andere als erholsam. Die Einwohner von Bad Walden verhalten sich äußerst merkwürdig, sie
Read More Posted On Januar 22, 2009By Tina ManskeIn Musikmag
In andere Sphären – „The Crying Light“ ist ein Album über die zerbrechende Welt und die zerstörte Natur, in das Antony in zehn überirdische Songs all seine Trauer, aber auch jede Menge Hoffnung gelegt hat. Von Tina Manske Er ist wahrscheinlich der größte alternative Superstar, den diese Welt im Moment zu bieten hat. Der Durchbruch kam bereits mit dem zweiten Album „I Am A Bird Now“ aus dem Jahr 2005, auch das bereits eine Platte für die Ewigkeit. Mit Hercules And Love Affair und „Blind“ hatte er letztes Jahr einen
Read More „Und und und, oder oder oder“ – Mit Verve werden hier Selbsthass, Verbitterung, Trostlosigkeit und kaum von Nostalgie abgeschwächte Melancholie zutage gehoben. Von Tina Manske Nach seinem Bestseller Fleisch ist mein Gemüse (mittlerweile verfilmt) ist Die Zunge Europas bereits Strunks zweiter lesenswerter Streich. Zu erzählen gibt es eigentlich nichts (und so ist auch die Gattungsbezeichnung „Roman“ auf dem Umschlag nur Irreführung), denn die sieben Tage aus dem Leben des Markus Erdmann, seines Zeichens ziemlich erfolgloser Texter und Gagschreiber, verlaufen relativ ereignislos. Die Zunge Europas ist vor allen Dingen eine Folie,
Read More Posted On Januar 11, 2009By Tina ManskeIn Musikmag
Zeit unterwirft sich Psychedelischer Jam, in dem alles nebeneinander existiert, jegliche Hierarchien über Bord geworfen werden, alle alles machen, alles zu jeder Zeit möglich ist… Von Tina Manske An dieser Band kommt man in diesen Tagen und Wochen nicht vorbei. Nachdem sie buchstäblich jedes Feuilleton dieser Erde zu Begeisterungsstürmen über ihr neues Album „Merriweather Post Pavilion“ hingerissen haben, spielten sie Ende letzter Woche ihr einziges Deutschlandkonzert im Berliner Postbahnhof. Die Erwartungshaltung war dementsprechend hoch. Und noch selten hat man solch lange Schlange vor dem Club gesehen. Gesprochen wurde beim Warten
Read More Posted On Januar 8, 2009By Tina ManskeIn Musikmag
Direkt aus dem Wunderland – Mia singt gerne und authentisch über Herzschmerz und Liebeskummer, findet dafür aber ganz neue Worte und Szenen. Von Tina Manske Mia Vigar bringt uns mit ihrem Debütalbum das erste fantastische Highlight dieses jungen Jahres. (Eine EP mit dem Namen „Nice Girls“ ist bereits im Jahr 2003 bei Twisted Nerve erschienen.) „True Adventures Happen Inside Your Head“ ist voller schräger Melodien, feenhafter Soundschleier, träumerischer Gitarren- und Keyboardsounds und wird getragen von Mias Stimme, die zwischen frecher Göre und elfenbeinweißer Prinzessin pendelt. Ihr eigenwilliger Sound hat ihr
Read More Posted On Januar 1, 2009By Tina ManskeIn Musikmag
Blues-, Folk- und Countryduo – Keine Minute, die man auf dieses Minialbum verwendet, ist verschwendet. Von Tina Manske ‚Zwischen den Jahren‘ hat man ja meist – entgegen aller Vorsätze – wenig Zeit, Musik zu hören – das weihnachtliche Festessen will verdaut sein, und die Silvesterfete wirft ihre Schatten voraus in Form von Uneinigkeit und Planungsnotständen. Doch all das ist ja jetzt vorbei und wir können uns langsam wieder an die großen Platten rantrauen. Langsam! Daher gibt es in dieser Woche als Tipp eine großartige EP von Isobel Campbell und Mark
Read More Durchs Butzenfensterchen – So interessant die Geschichte Gsellmanns und seiner wundersamen Maschine auch ist, SO möchte man sie garantiert nicht erzählt bekommen, findet Tina Manske. Im Jahr 1958 fährt ein Bauer namens Franz Gsellmann aus der österreichischen Provinz nach Brüssel zur ersten Weltausstellung nach dem Krieg. Die Reise kostet den armen Mann drei Tage Zeit und eine Unmenge Geld, aber er muss sie antreten, denn in der Zeitung hat er das Bild des Wahrzeichens der Ausstellung gesehen: das Atomium. Seit diesem Zeitpunkt weiß er, dass das das Ding ist, nach
Read More Posted On Dezember 18, 2008By Tina ManskeIn Musikmag
Swing Royal im Admiralspalast – Sie sind alle drei noch Teenager und treten live zusammen mit ihren Eltern auf – ist das uncool oder was? Von wegen, meint Tina Manske. Guten Zeiten, die man vergangen wähnt, kann man entweder nachtrauern oder sie neu aufleben lassen. Letzteres macht die Veranstaltungsreihe „Swing Royal“ im Admiralspalast. Da sieht man plötzlich Pettycoats, weite Anzughosen, Cocktailkleider, Perlenketten und Haartollen en masse – selten fühlt man sich in Jeans und Pulli so miserabel angezogen wie hier. Von Pagenköpfen aus den 20er-Jahren bis hin zu Rockabillies, an
Read More Heftige Liebeserkrankung – Jochen Schmidt nimmt uns hautnah mit in Gefühlszustände, die wir alle kennen, und tritt dabei dem Klassiker unbelastet von zu viel Hintergrundwissen entgegen. Von Tina Manske Im Jahr 2006 unternahm Jochen Schmidt, bekannt insbesondere durch seine Tätigkeit bei der von ihm mitbegründeten Berliner Lesebühne („Chaussee der Enthusiasten“) das Experiment, täglich 20 Seiten der Recherche von Marcel Proust zu lesen und darüber zu schreiben, ganz so, als wäre er der erste Leser, also ohne Rückgriff auf irgendwelches Wissen aus der Sekundärliteratur. Daraus entstand zunächst ein Blog. In leicht
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