Natürlich geheim
At Lucianos House (1973)
Franz Gertsch (*1930 in Mörigen/Schweiz) zählt zu den bedeutendsten Künstlern der Gegenwart. Mit seiner fotorealistischen Malerei (für seine berühmten Großformate nimmt er sich mitunter ein ganzes Jahr Zeit!) und seinem in Technik und Format einzigartigen Holzschnittwerk hat er sich international ein herausragendes Renommee erworben. Von seinem Durchbruch auf der documenta 5 in Kassel 1972 bis zur Präsentation seiner Werke auf den Biennalen in Venedig 1999 und 2003 spannt sich ein reiches malerisches und graphisches Werk. Es nähert sich auf ganz besondere Weise der Wirklichkeit an und bewahrt dennoch immer etwas Geheimnisvolles.
Die aktuelle Ausstellung im Museum Frieder Burda (läuft noch bis zum 16. Februar) wurde in enger Kooperation mit Franz Gertsch vorbereitet und von Götz Adriani kuratiert. Den Schwerpunkt bilden neuere Arbeiten, die in Deutschland noch nie ausgestellt waren, darunter das erst 2013 fertiggestellte Triptychon „Guadeloupe“ mit den Bildern „Bromelia“, „Maria“ und „Soufrière“. Außerdem sind die berühmten Frauenporträts, wie „Silvia“ und „Johanna“ zu sehen, die allein schon durch ihre Größe beeindrucken und dadurch etwas Unwirkliches, Entrücktes bekommen. Auch die „Jahreszeiten“-Bilder scheinen trotz ihrer mikroskopisch genauen Darstellungsweise das Geheimnis der Natur nicht preisgeben zu wollen. Sie sind im großen Saal ausgestellt und geben den Eindruck, als hielte die umgebende Natur Einzug in das Museum und ergreife ganz von ihm Besitz. Einen Eindruck vermittelt ein Video auf youtube.
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