Sprachgeflecht & mal Maschinen
Jean Tinguelys Zeichenmaschine
Mitte der 1950er-Jahre begann der Schweizer Künstler Jean Tinguely mit der Produktion einer Serie von Werken, die er Méta-Matics nannte: Maschinen, die Kunstwerke produzierten. So thematisierte er nicht nur kritisch die Einführung von Robotern an Schnittstellen unserer Gesellschaft, sondern hinterfragte auch die gängigen Rollen von Künstler, Kunstwerk und Betrachter. Méta-Matic-Zeichenmaschinen gehören zu Tinguelys radikalsten Erfindungen.
Die Ausstellung METAMATIC Reloaded ist das Ergebnis eines internationalen Call for Entries, den die niederländische Métamatic Research Initiative (MRI) 2009 lanciert hat. Künstler waren aufgerufen, sich aus heutiger Perspektive mit dem Thema und der Idee von Jean Tinguelys Méta-Matics auseinander zu setzen. Die neu geschaffenen Arbeiten von insgesamt zehn international renommierten, wie auch jungen, aufstrebenden Künstlerinnen und Künstlern sind seit Ende Oktober 2013 (noch bis zum 26. Januar) erstmals in Basel im Museum Tinuely gemeinsam zu sehen, mit dabei: Marina Abramović, Ranjit Bhatnagar, John Bock, Olaf Breuning, Thomas Hirschhorn, Aleksandra Hirszfeld, Jon Kessler, Pors & Rao, João Simões und Brigitte Zieger.
Aleksandra Hirszfelds Information Absorber:
Die polnische Künstlerin und Kritikerin Aleksandra Hirszfeld stellt mit ihrem Information Absorber in über zwanzig Sprachen stets die gleiche Frage: Was ist falsch mit unserer Welt? Die Antworten, die die Passanten dem im öffentlichen Raum, vor dem Museum installierten schwarzen Kubus geben, werden aufgezeichnet und fliessen in ein digital-babylonisches Sprachgeflecht, das die Wiedererkennung der einzelnen Antwort verunmöglicht, aber durch seine Beziehung zu den Geräuschen der Umgebung einen öffentlichen Lärm verursacht, der sich an den Antworten orientiert.
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