Fix Zone

Versensporn N°24

Redaktion: 

Das neueste Heft für lyrische Reize Nr. 24 featured wieder einen komplett Vergessene: Moriz Seeler.
Wie immer als Broschur, Klammerheftung, 36 Seiten, Umschlagmotiv diesmal: Richard Seewald
Erste Auflage 2016: 100 Exemplare. Preis: 4,00 €

Moriz Seeler (1896-1942)
Geboren am 1. März 1896 in Greifenberg (Pommern). Geschichtsstudent in München, danach Germanistikstudium in Berlin. 1916 „völliger Zusammenbruch der Nerven“; Patient in Berlin, Blankenburg (Harz) und Jena. Diagnose: hysterischer Dämmerzustand und Wahnvorstellungen. 1917 Immatrikulation in Jena, dann bis 1920 erneut an der Universität in Berlin eingeschrieben. Parodien, Aufsätze, Kritiken u. a. für Das Kleine Journal, Berliner Mittagszeitung, Das junge Deutschland und Der Feuerreiter. 1922 Mitbegründer der „Jungen Bühne". 1927 Mitarbeit an Friedrich Hollaenders Kabarettrevue Bei uns um die Gedächtniskirche rum. Leiter der Produktionsfirma „Filmstudio 1929“, die 1929/30 den dokumentarischen Kollektivspielfilm Menschen am Sonntag produziert. Beiträge für Die Weltbühne, Das Tagebuch und den Berliner Börsen-Courier. 1937 erscheint in Wien sein Gedichtband Die Flut. Zunehmende Bedrohung; Hilfsbemühungen von Freunden und Bekannten bleiben ohne Erfolg. Ab 1940 Zwangsarbeit. Am 15. August 1942 wird Seeler nach Riga deportiert und dort am 18. August 1942 ermordet.
Das Heft bietet insgesamt 34 Gedichte. Neben einer Auswahl aus dem Gedichtband Die Flut (1937) werden Gedichte aus dem Nachlass präsentiert, von denen zehn bislang unveröffentlicht sind.

Exklusiv den Exemplaren der Abonnenten liegen zwei Zugaben bei: ein Porträt von Moriz Seeler (Standfoto aus dem Stummfilm Menschen am Sonntag) sowie ein Beiheft mit vier 1919 in der Zeitschrift Die Junge Kunst vorabgedruckten Gedichten aus dem geplanten, aber nie erschienenen Gedichtband Dem Hirtenknaben (1919).

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Anm. FM: Kurioserweise existiert dennoch eine Besprechung zum Hirtenknaben – und zwar von Clément Bigato, die zum 1. Oktober in der Jungen Kunst im „Verlag Kunstgesellschaft Leydhecker“ erschien, wobei Bigato dortselbst desweiteren ein im selben Verlag erschienenes „Literarisches Flugblatt“ von C.F.W. Behl rezensiert. Bigato gehörte wie Behl und Seeler zu den Autoren der Zeitschrift und des Verlags, sein Gedichtband „Meteore“ war gerade draußen, und es wird so sein, daß ihm lediglich Fahnen vorlagen, denn lt. einer Anzeige in der April-Ausgabe des Dada-Blattes Der Zweemann 1920 befand sich Seelers Hirtenknabe noch immer im „Erscheinen“ und dürfte es deshalb nicht mehr ans Licht der Welt geschafft haben, weil der „Jungen Kunst“ bereits mit der November Ausgabe 1919 die Luft ausging und damit auch ihre Verlagsaktivitäten einstellte.

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