Rotoradio
Radio Revue (Foto: Ferdinand Kriwet)
Im Deutschlandradio Kultur am 26.06.2016 um 18:30 Uhr:
"Erinnerung übt sich ein, nicht um Gedächtnis aufzubauen, sondern um den Verlauf von Rede, ihre eigentümliche haltlose Dauer zu ermöglichen. Eine Erinnerung um der puren Rededimension willen." (Notizen beim Lesen, Franz Mon 1961)
Eine akustische Archäologie in sechs Abschnitten unterschiedlichen Charakters. Aus einem Strom von Namen und Städten erheben sich in biografisch fortschreitender Reihenfolge Inseln der Erinnerung, von der Kindheit bis ins Alter, von Düsseldorf bis Dresden und Prag. Die den geografischen Stationen entsprechenden Lebensabschnitte werden indirekt in einer Radiokomposition aus Briefen, frühen Gedichten, Theaterszenen etc. vorgestellt: eine Homestory der speziellen Art, die man auch hätte anders erzählen können.
Kriwets Erstlingswerk "ROTOR" von 1961 ist die unaufhörliche Rede eines namenlosen Ichs. Der Endlostext lässt viele Lesarten zu. Kriwet selbst hat sich an eine Auswahl und neue Zusammenfügung gewagt.
Mit fünf jungen Schauspielern werden extrahierte Textteile rhythmisch überlagert, chorisch arrangiert oder den Redefluss demonstrierend collagiert. Ein Annäherungsversuch an das eigene Erstlingswerk.
Regie: Ferdinand Kriwet
Mit: Max Woithe, Janusz Kocaj, Janus Torp, Marian Funk, Ilja Pletner
Ton: Alexander Brennecke
Produktion: Deutschlandradio Kultur / WDR 2012.
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