Fix Zone

Das Buch Zhuangzi

Redaktion: 

»Auf der ganzen Welt gibt es nichts Größeres als die Spitze eines Flaumhaares« und: »Der Große Berg ist klein«. »Es gibt nichts, das ein höheres Alter hätte als ein totgeborenes Kind« und: »Der alte Großvater Pong (der seine sechshundert Jahre gelebt hat) ist in frühester Jugend gestorben«. Himmel und Erde entstehen mit mir zugleich, und alle Dinge sind mit mir eins. Da sie nun Eins sind, kann es nicht noch außerdem ein Wort dafür geben; da sie aber andererseits als Eins bezeichnet werden, so muß es noch außerdem ein Wort dafür geben. Das Eine und das Wort sind zwei; zwei und eins sind drei. Von da kann man fortmachen, daß auch der geschickteste Rechner nicht folgen kann… Dschuang Dsï: Das wahre Buch vom südlichen Blütenland. Düsseldorf/Köln 1972, S. 45-46.

Es gibt eine lesenswerte Neuübersetzung eines poetischen Klassikers, den es kennenzulernen lohnt:

Oliver Aumann: Das Buch Zhuangzi - Die Inneren Kapitel. Verlag Karl Alber
Das Buch Zhuangzi ist ein grundlegender Text der chinesischen Philosophie, es gehört nicht nur zu den wichtigsten Quellen des frühen Daoismus, sondern hat darüber hinaus auf andere Formen ostasiatischer Spiritualität und Religion einen großen Einfluss ausgeübt.

Die Textsammlung umfasst einprägsame Anekdoten, Dialoge, Parabeln und Gleichnisse. Die bekannteste Geschichte des Buches ist der Bericht von Meister Zhuang, der träumt ein Schmetterling zu sein und nach dem Erwachen nicht mehr weiß, ob er tatsächlich ein Mensch ist oder vielleicht nur der Traum eines Schmetterlings. Es treten mythologische Fabelwesen, Tiere, Weise, Narren, Handwerker, sprechende Schatten etc. auf und der Ton changiert zwischen tiefem philosophischem Ernst (wenn etwa die Grenzen menschlicher Erkenntnis ausgelotet werden), feinem Humor und geradezu groteskem Witz.

Die Neuübersetzung aus dem chinesischen Original umfasst die sieben so genannten »Inneren Kapitel«, die traditionell als inhaltliche Einheit und als der Hauptteil des Buches angesehen wurden. Der Stil des Originals wird so getreu wie möglich wiedergegeben und es werden zahlreiche historische Kommentare sowie aktuelle Forschungsergebnisse aus China und Japan berücksichtigt. So können dem deutschsprachigen Leser für viele Stellen erstmals alternative Möglichkeiten der Interpretation aufgezeigt werden, die ansonsten nur aus der originalsprachlichen Kommentarliteratur zu erschließen sind.

Leseprobe

 

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