Die Kunst der Kritik, Kritik als Kunst
Das Haus für Poesie teilt mit:
Die Akademie zur Lyrikkritik - Ausschreibung zur Teilnahme
An Autorinnen und Autoren, Kritiker und Kritikerinnen, an Journalistinnen und Journalisten, Akademiker und Akademikerinnen, Studentinnen und Studenten – an alle, die sich sowohl für die Kunst des Sezierens und Analysierens, als auch für die Kunst des Anverwandelns, Fortschreibens, der Posaunenstöße und höflichen Widersprüche interessieren.
Es gilt die Kunst der Kritik wieder zu entfachen. Eine vom Haus für Poesie und der Webseite Lyrikkritik gegründete, interime Akademie für Lyrikkritik sucht Interessenten, die kontinuierlich in mindestens vier Workshops mit angeschlossenen Veranstaltungen sowohl die Kriterien und Bedingungen einer literarischen Kritik (am Beispiel der Poesie), als auch die künstlerischen Möglichkeiten, die einer genauen Analyse und/oder intensiven Lesarten entspringen, untersuchen, erforschen und dann künstlerisch umsetzen wollen.
Die Workshops werden von den erfahrenen Kritiker*innen, Autoren und Herausgeberinnen Daniela Strigl, Michael Braun, Christian Metz, Gerhard Falkner, Franz Josef Czernin, Julietta Fix, Paul Jandl, Martin Zingg und Insa Wilke gehalten, die Lesungen werden vom Haus für Poesie durchgeführt und honoriert. Die öffentlichen Veranstaltungen stellen die Ergebnisse des Workshops im Pecha-Kucha-Format vor.
Eine einmalige Chance, sowohl die Grundlagen zu konsolidieren, als auch neue Terrains zu erkunden. Wenn die Mutter der Ordnung die Anarchie ist, dann machen wir umgekehrt die ordnende Kraft des Logos zum Ausgangspunkt für wuchernde, “tropische” Landschaften aus Wort und Bild.
Wir freuen uns auf Eure Unterredungen, Polemiken, Rezensionen, Poeme!
Bewerbt Euch mit einer kurzen Biobibliographie und einer Eurer Kritiken (publiziert oder unpubliziert). Alter, Aussehen oder Herkunft spielen keine Rolle. Esprit ist alles.
Haus für Poesie – Akademie zur Lyrikkritik
Was: Workshop für bis zu 10 Teilnehmer und Teilnehmerinnen. Präsentation der Ergebnisse und Kritiken an einem eigenen Abend im Haus für Poesie, Darbietung im Pecha-Kucha-Format, Dokumentation auf der Seite des Hauses für Poesie und auf lyrikkitik.de
Pecha Kucha ist eine Vortragstechnik, bei der zu einem mündlichen Vortrag passende Bilder projiziert werden. Das Format ist vorgegeben: 20 Bilder werden jeweils 20 Sekunden eingeblendet. Die Gesamtzeit von 6:40 Minuten ist damit auch die maximale Sprecherzeit.
Wie oft: mindestens 4 Blockworkshops (jeweils an einem Samstag) und dazu vier Lesungen (jeweils an einem Freitagabend), möglich sind gegebenenfalls auch mehr (bis zu 16 Workshops/ Veranstaltungen)
Kosten: Die Teilnahme ist kostenfrei. Die Auftritte bei den Veranstaltungen werden honoriert.
Wann: die vorläufigen Termine (der erste jeweils für die Lesung, der zweite für den Workshop):
1. Seminarblock: 14.9./15.9.2018; 19.10./20.10.2018; 9.11./10.11.2018; 7.12./8.12.2018
2. Seminarblock: 18.1./19.1.2019; 15.2./16.2.2019; 15.3./16.3.2019; 12.4./13.4.2019
Bewerbung unter mit kurzer Biobibliographie und einem Kritikbeispiel bis zum 30.6.2018
Kommentare
Herausgeber der "Signaturen" fehlt
Seltsam und schade, dass Kristian Kühn, der verdienstvolle Herausgeber von "Signaturen" (http://signaturen-magazin.de), nicht als Mentor/Workshopleiter in Betracht kommt. Nirgends im Netz sind seit 2013 mehr Buchkritiken zu poetischen Neuerscheinungen frei zugänglich erschienen als in Kühns "Forum für autonome Poesie". Und "am Beispiel der Poesie" soll doch argumentiert werden.
Signaturen
Nirgends sind mehr Kritiken erschienen, mag ich bezweifeln. Aber Quantität spielt lediglich eine untergeordnete Rolle. Wichtig ist, dass Poesie besprochen wird, in einem Umfeld, dass Leser*innen erreicht und nicht nur die üblichen "Verdächtigen".Ich hoffe, Ihr Kommentar erreicht auch die Veranstalter. Ich werde ihn auf jeden Fall weiterleiten.
Gemach!
Gemach, gemach! Das ist weder "seltsam", sondern bedingt durch Kapazitäten und inhaltliche Erwägungen (in der ersten Runde nur ein Vertreter/Vertreterin der "freien" Plattformen) noch schade, denn natürlich ist Kristian Kühn für die zweite Runde angedacht.
Die beste Lyrikkritik seit 2018
Was Sie, liebe Julietta Fix, schreiben, das könnte auch bloß Ihre eigene Wahrnehmung betreffen. Warum muss Lyrikkritik denn genau so sein, wie auf Fixpoetry? Ich habe überhaupt nichts gegen den vorherrschenden Ton der Rezensionen. Bloß: Reichweite - wie sie es tun - heranzuziehen, das ist eben auch quantifizierend. Dagegen halte ich die Menge der Kritiken. Die ich im übrigen für wertiger, weil differenzierter halte. Das verabsolutiere ich aber nicht. Mir fehlt nur diese absolut notwendige Herangehensweise an poetische Texte.
Mit der gleichen Chuzpe (Capeau:-), mit der Sie Fixpoetry verteidigen, könnte ich Signaturen verteigen. Test: Warum alle erreichen wollen? Hauptsache, es sind die richtigen Leute darunter.
Und @ Mister Jack Lyrikkritik: In einer Email schildert mir Kristian Kühn diesen Vorgang ganz anders: Er wurde eingeladen, dann sollte ein Kritiker, der "durch kluge Argumentation aufgefallen" sei (A. Bulucz), ihn, Kühn, vertreten. Das wollte Kühn aber verständlicherweise nicht. Das hat er wissen lassen. Und wurde nicht eingeladen. Es stimmt. Das ist nicht seltsam, das ist schäbig. Signaturen ist ein hervorragendes Forum. Nix für zweite Runden oder zweite Reihen. Wie herablassend.
Es gibt nun einfach ein weiteres anmaßendes Projekt, das Partikularinteressen voranbringt, aber nicht die Poesie. Hendrik, in meinen Augen willst Du überhaupt nicht reden, Du willst Deutungshoheit und Diskursmacht.
"Gemach, gemach" Hm. Deine Süffisanz beschränke doch besser auf Deinen Zirkel.
Fixpoetry / Akademie für Lyrikkritik
Bei Fixpoetry sind seit 2013 752 Lyrikkritiken, bis heute 1432 erschienen. Soviel zur Menge bei uns. Ich habe nicht die Zeit, die erschienenen Mengen bei Signaturen zu zählen. Aber kommt es darauf an? Lyrikkritik muss in keinem Fall so sein wie auf Fixpoetry. Ich frage mich, wie Sie darauf kommen. Signaturen & Fixpoetry sind zwei autarke Seiten mit unterschiedlichen Profilen. Das ist doch vollkommen in Ordnung. Diskutieren lässt sich über alles, ich würde das gerne den Leser*innen, Autor*innen & Kritiker*innen überlassen. Zumal das immer in einer Herabwürdigung meiner Person endet. Ich habe Fixpoetry nicht mit Chuzpe aufgebaut, sondern mit langjähriger täglicher Arbeit. Und darauf bin ich stolz.
Es ist mir unangenehm, dass die Diskussion über eine Nichteinladung von Herrn Kühn zur Lyrik Akademie jetzt en Detail hier stattfindet. Ich verstehe auch nicht warum. Gibt es denn keine direkten Weg zu den Veranstaltern in dieser Sache? Fixpoetry ist weder an der Auswahl der Mentor*innen/Workshopleiter*innen beteiligt, noch inhaltlich involviert. Wir haben die Akademie lediglich angekündigt. Danke & eine schöne Woche!
Kritik = Attacke? Auweiha.
Ich habe Ihre Arbeit und Leistung nicht jedenfalls nicht herabgewürdigt. Und Sie als Person auch nicht. Wie kommen Sie darauf? Widerworte sind doch keine Herabwürdigung. Ich bitte Sie! Habe ich Sie in irgendeiner Weise beleidigt? Wenn nicht, wäre das was Sie hier tun aus meiner Sicht eine arge Unterstellung.
Und ich komme darauf, Ihnen Ihr Reichweiten-Argument als problematisch vorzuhalten, weil es genau das m.E. ist. Das mit der Chuzpe bezog sich auf Ihr Argument: "Quantität spielt lediglich eine untergeordnete Rolle. Wichtig ist, dass Poesie besprochen wird, in einem Umfeld, dass Leser*innen erreicht und nicht nur die üblichen "Verdächtigen".".-- Was bedeutet dieser Satz im Umkehrschluss im gegebenen Kontext? Fixpoetry formuliert zugänglich, Signaturen tut das nicht. Stimmt das überhaupt? Sie behaupten es einfach. Mit Chuzpe. Das war übrigens ein Kompliment. Aber es kommt natürlich darauf an, welche Brille gerade getragen wird.
Wenn Fixpoetry und Signaturen zwei autarke Seiten des Poesiekritik sind, dann sollten genau diese beiden Seiten gezeigt werden. Das ist nicht passiert. Das zu kritisieren, habe ich mir erlaubt. Sie haben sich - warum, wissen nur Sie - dadurch angegriffen gefühlt. Es war überhaupt keine Attacke in Ihre Richtung. Es war überhaupt keine Attacke. Es war eine Kritik. Geäußert in einem Forum, dass ich bis für ein demokratisches hielt.
Chuzpe
Lieber Herr Ames, bitte entschuldigen Sie, ich habe keine Zeit noch länger darauf einzugehen. Zum 31.5. laufen überlebensnotwendige Fristen zur Förderung von Fixpoetry ab. Ich muss mich darauf konzentrieren. Mit Chuzpe verteidigen, habe ich nicht als Kompliment gelesen, weil es meine bzw. unsere Arbeit so auf eine "Mischung aus zielgerichteter, intelligenter Unverschämtheit, charmanter Penetranz und unwiderstehlicher Dreistigkeit" reduziert. " Wenn Fixpoetry und Signaturen zwei autarke Seiten des Poesiekritik sind, dann sollten genau diese beiden Seiten gezeigt werden. Das ist nicht passiert. " Diese Sätze beziehen sich wohl eher auf die Akademie Ausschreibung, mit der ich, wie schon gesagt, nichts zu tun habe. Danke für Ihr Verständnis. Julietta
chuzpe
zumindest die differenz in der verwendung des wortes chuzpe läßt sich leicht ausräumen. im jiddischen und hebräischen bedeutet es tatsächlich unverschämtheit, dreistigkeit. leo rosten gibt das beispiel: jemand der vater und mutter erschlägt und vor gericht auf mildernde umstände plädiert, da er vollwaise sei. er fügt aber hinzu: "in deutschland wird es gern mit einer fatalen, zungenschnalzenden 'anerkennung`benutzt, die im ursprünglichen jiddischen wortgebrauch nicht enthalten ist.". auch Ihr wörterbuch, liebe frau fix, sagt das ja: "charmante Penetranz und unwiderstehliche Dreistigkeit" - nein, ames hat das gewiß nicht beleidigend gemeint, jedenfalls habe ich das nicht so verstanden. (rosten mißbilligt den deutschen beigeschmack, aber seine beispiele sind gar nicht so eindeutig: "Ein Bettler hat das Mitleid der Hausfrau erweckt. Sie bittet ihn ins Haus und gibt ihm etwas zu essen. Der Brotkorb ist voller
Schwarzbrot, und auf einem Teller liegen ein paar Scheiben Challa.
Der Bettler stürzt sich prompt auf die challa.
>>Wir haben auch Schwarzbrot<<, sagt die Hausfrau vorsichtig.
»Ach‚ die challa ess’ ich eigentlich lieber.«
>>Aber die challa ist sehr viel teurer! «
»Aber das ist sie auch wert, gute Frau! «
Ich glaube, das ist echte Chuzpe." (leo rosten: jiddisch. eine kleine enzyklopädie) neinnein, diese chuzpe keine deutsche beleidigung. (es bleiben genug meinungsunterschiede übrig, wir müssen nicht noch um worte streiten. – auch das ist weder angriff noch beleidigung)
Konstangtin Ames
Zur Klarstellung: Konstantin Ames ist in diesem Fall schlecht unterrichtet und zieht voreilig nicht nur falsche Schlüsse, sondern bringt auch einiges durcheinander.
Sollte ihm tatsächlich an Aufklärung gelegen sein, kann er sich gern an mich wenden. Julietta Fix hat ja zurecht darauf hingewiesen, dass das nicht hierhin gehört.
Fakten gibts nicht nur bei HJ, sondern auch bei Kristian Kühn
Ich habe wiedergegeben, was mir Kristian Kühn in einer Email am 27.05.2018 (empfangen um 16:39 Uhr) mitgeteilt hat. Ich werde den Teufel tun, Privat-Emails an mich in Gänze zu präsentieren. Falsch informiert -- wie es HJ behauptet -- bin ich jedenfalls nicht. Ich bin auch nicht zu blöd, Emails zu verstehen. Wer die Fakten checken will (muss mir nicht vertrauen) wende sich an Kristian Kühn. Ich habe hier einen Freund verteidigt, dessen Leistungen totgeschwiegen wurden. Clever ist es natürlich nicht, so zu handeln. Vor allem, wenn man unter Beobachtung eines sich bevollmächtigt Dünkenden steht: http://lyrikkritik.de/blog5haupt-ames.htm
HJ betreibt ellenbogenhaft Literaturpolitik. Mit solchen Leuten ziehe ich nicht an einem Strang. Ganz bestimmt nicht.
Super!
Das ist ja total super! Ich bin so stolz auf Fixpoetry, ein Netzwerk und eine Vernetzwerkung von literarischen Akteuren, die ihres gleichen sucht. Noch nie hat es im deutschsprachigen Raum eine hellere Verbindung von literarisch interessierten Menschen gegeben - ganz ohne Dünkel, ganz ohne Ressentiment. Ich bin so glücklich für Euch!
Sehr.
Fixpoetry ist unverzichtbar, das stimmt, aber es ist kein Schlaraffenland wie Sie es herbeisehnen. Ich hoffe jetzt natürlich schon, dass es einem Böhmermannfan (ich) nicht als "Egofaschismus"/"Ressentiment"/"Dünkel" ausgelegt, anders zu denken als Sie. Aber Sie sind ja als sehr tolerant bekannt, Herr Campbell. Ich bin auf sehr stolz auf Ihre Toleranz.
Bitte, an einem Strang ziehen
Ich würde es sehr zu schätzen wissen, wenn man meinen Namen außer vor lassen würde, in einer Debatte, in die ich keine Einsicht habe, an der ich deshalb gar nicht erst teilnehmen kann -- und sicher auch nicht würde, wenn ich es könnte.
Nur so viel kann ich sagen: Ich würde zu einer Veranstaltung namens "Lyrikkritik zwischen Hermeneutik und Politisierung" nach Berlin zum Poesiefestival eingeladen -- und dem bin ich gerne nachgekommen, zumal es sich um ein Thema handelt, das mich interessiert und beschäftigt, und es ein Honorar gab, wofür ich dankbar bin. Die Frage nach "Vertretung" irgendeines Portals stand nicht im Raum, und überhaupt würde ich in erster Linie mich selber vertreten. Bei Signaturen bin ich Autor, und als solchem nur stünde mir auch nicht zu, ein ganzes Portal zu "vertreten" -- eine Selbstverständlichkeit. Bei Faust-Kultur und Otium bin ich hingegen Redakteur ...
Ich finde es nur schade, wie hier Konkurrenzen potenziert werden, anstatt die Sache zu stärken, um die es allen "Konkurrenten" wohl geht oder gehen müsste: Lyrik und Lyrikkritik...
Ich für meinen Teil bin dankbar sowohl für Fixens Fixpoetry als auch für Gratzens Lyrikzeitung als auch für Jacksons Lyrikkritik also auch für Kühns Signaturen als auch für ...
Ach, so (Epilog)
Schleimer lügen. Aber Hauptsache: Lecker Berieb.
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