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Freitag, 1. November 2019

Laber- statt Biberkopf in Berlin

In bester Rainald Goetz Manier loslabern aber auf den Spuren von Alfred Döblin wandern, das war mein Begehr.
Ich nützte meinen Berlin Aufenthalt, um mir den Alexanderplatz vorzuknüpfen. 90 Jahre nachdem Franz Biberkopf vom Großstadterlebnis Berlin überwältigt wurde und die Stadt mit allen Sinnen in allen Fasern wahrgenommen hatte und Alfred Döblin somit einen Klassiker der deutschen Moderen geschaffen hatte, begab ich mich per U-Bahn Richtung Alex, um aufzuschreiben, was mir unterkommt, wenn ich mich von der U-Bahnstation bis zur Weltzeituhr begebe.
155 Schritte, jede Menge Eindrücke, an sich nicht zu fassen, was einen alles umgibt. Ich konzentrierte mich auf 70 Minuten und danach war ich fertig aber glücklich.

Der Text wird dann demnächst im Musilhaus in Klagenfurt bei einem Döblin & Musil Symposion zu hören sein. Ich freu mich.

Montag, 28. März 2011

Jahreszeitlamento

März, du unglückliches Wesen

Winterrattenschwanz und Frühlingspfauenrad
März, da Sonnenlockstoff und Plusgradteaser, dort Magenbitter und Sauwetter

März, keine Jahreszeit, eine Frechheit, bist du
Alle Jahre wieder Zuckerbrot und Züchtigung
Hautfreiheitsvorboten und Peitschenhiebe auf offene Gemütswunden
März, du Freude interruptus

März, kleiner Bruder vom November du
Oberflächlich fröhlich, aber mehrheitlich mau
März, du unausgegorene Maische
Was wärst du für ein Nichts, ginge das Märzen Bier nicht auf dich zurück
Lob verdienst du dafür nicht, nur es
Wärst ja nicht auszuhalten ohne es, nicht überwind-, nicht schluckbar
Aber immerhin, März, deine Tage sind gezählt

Mittwoch, 23. März 2011

Umstandsbewendung

Was ist dir lieber? Ich bin schon verkorkst genug? Oder: Ich bin schon verkokst genug?
Na da müsste man wohl die jeweils vorangegangene Frage kennen, nicht?

Freilich. Dennoch. Eine Grundtendenz ist ja erkennbar.
Du meinst ob lieber Drogen- oder andere Probleme?
Ja.
Naja, wohl lieber Drogenprobleme, weil damit das Problem schon benannt und erkannt ist.
Das Problem ja, der Grund dafür allerdings nicht.
Okay. Du vermutest also hinter dem Drogen- ein tieferliegendes Problem?
Unter Umständen.
Eventuell Verkorkstheit unbestimmten Grades?
Unter Umständen.
Was wiederum heißen würde, dass das Selbsteingeständnis von Verkorkstsein auch schon eine Problembenennung darstellt?
Jaja.
Was die Ausgangsfrage wieder schwerer zu beantworten macht.
Schwerer oder egaler.
Egaler ist gut.
Egaler ist besser.
Egaler ist verkorkster als egal.
Einem verkoksten Individuum ist allerdings auch alles egaler.
Sind die beiden Wörter womöglich ethymologisch verwandt?
Heißt verkorkst verstöpselt, verschlossen, zu gemacht und verkokst verschneit, verweht, dicht gemacht?
Klingt überzuegend.
Dann lassen wir es doch dabei bewenden.
Bewenden, ja, damit wollte ich schon immer mal enden.

Dienstag, 22. März 2011

Knut ist tot!

Dieser Nachricht wurde in Berliner Tageszeitungen tatsächlich Platz auf der Titelseite eingeräumt.

Und das in an weltpolitischen Ereignissen nicht gerade armen Zeiten wie diesen.

Naja, vielleicht kann ja die Gefühlsverwirrung angesichts des Frühlingsbeginns dafür verantwotlich gemacht werden.
Dies ist im Übrigen kein Trauerflor, sondern ein Symbolfoto dafür, dass nun halt ein neuer Bär her muss fürs Schaufenster.

Montag, 14. März 2011

Kartoffelköpfe und Schildbürger


Man schaut darauf, dass es mir gut geht. Ein Zwischenbericht in Mittags- und Abendmenüs: Cheese Steak 31 Sandwich, Gebratenes Maishähnchen mit Paprika-Zucchini-Gemüse und Kräuterreis, Spaghetti Bolognese, Gebratenes Zanderfilet auf Fenchelgemüse mit Kartoffeln in Kräutersauce, Rinderroulade mit Prinzessbohnen und Kartoffelpüree, Rosa gebratene Entenbrust mit Zucchini-Kartoffelgemüse und Thymiansauce, Classic Burger mit Bleibtreu Fries und Cole Slaw, Kartoffelsuppe mit Geflügelwürstchen und Pilzen, Pasta 31, Chili Beef Burger, Königsburger Klöpse mit Kartoffelpüree und Gurkensalat, Wiener Schnitzel mit Bratkartoffeln und Gurkensalat, Gebratenes Maishähnchen mit Paprika-Zucchini-Gemüse und Kräuterreis (Sorry!), Caesarsalat mit Hähnchenbruststreifen, Pasta Pesto mit Rucola, Matjesfilet mit Hausfrauensauce, Bratkartoffeln und Beilagensalat, Rosa gebratene Entenbrust mit Zucchini-Kartoffelgemüse und Thymiansauce (Sorry, ich steh auf Brüste), Rotbarschfilet mit Ratatouillegemüse und Kräuterreis, Club Sandwich, Pasta mit Gemüsesugo, Freesisch Ochs Rumpsteak mit Pffersauce und Cole Slaw, Leberkäse mit Bratkartoffeln, Bio-Freiland Spiegelei und Blattsalat;
Kurzbefund: Etwas kartoffellastig, dabei wäre ich doch bei den Krauts!

Dienstag, 8. März 2011

Musenanrufung

Tropfsteinhöhle Hirn geiz nicht so mit Einfällen
Lass mich doch Schreibfluten und Gedankensurfen
Lass mich doch Ideenrodeo und Geistesblitzgalopp reiten
Lass mich fortschreiten und satzsteppen im Text
Lass mich inhaltsschwanger werden, nein, lass mich gleich Inhaltszwillinge gebären
Quasi zwei Handelsstränge und einen roten Faden
Eine alles versorgende Nabelschnur, die liefert, was die Textbabys so brauchen
Herzblut inbegriffen

Donnerstag, 3. März 2011

Gedankensplitternackt

Huckepack mit Zankapfel und Ei gen Hut geschustert, kann es auch nicht sein? Eher dermaleinst eine Ausgusswiese instand halten und drauflos trichtern, das Hirnsegel setzen und den Gedankenanker lichten, die Neuronennetze einfahren und die geistigen Windungen gerade biegen. So kann man arbeiten, obschon wie immer gilt: Wehret der Arbeit!

Dafür bin ich da. Darum schreib ich Kram, 100 % gramfrei und haltlos.
Schulterzupackeseleien eines Unsinnsenthusiasten, Grafiespasmen und Grammatikanomalien, Quasselquisquilien und Allotria aller Art, kalkulierter Unfug mit Recht und Linksdrall, Radau- und Softpöbelpoetologie, Dampfgarnix und Mikrowellenkammgratwanderungen im Schatten der Dichtung mit Senfbeilagscheiben und rotzfrechfreier Ansprüchlichkeit. Garantiert allürenfrei und für niemanden unumgänglich! Den Ausschankbereiten vorgebechert und aufgethekt nebst Zuckerstreuer und Stuhlbeinfreiheit, um mal zum Standpaukenpunkt zu kommen und von dort dann auf Fortgang zu hoffen (und alles Weitere natürlich offen).
Damm angebohrt, Schreibe leckt, jetzt bloß nicht stöpseln, sondern weitermachen (morgen). Guten Tag!

Zitat des Tages: „Die Moral ist das Rückgrat der Schwachsinnigen.“ Francis Picabia

Montag, 7. Februar 2011

Berlin ich komme!


Im neuen Jahr ist dieser Blog ja bisher ziemlich brach gelegen. ABER: Das wird sich bald wieder ändern. Ich verbringe den ganzen März in Berlin und habe jede Menge Zeit, den DUM-Blog wieder ordentlich mit Texten und Fotos zu füttern. Los zu werden hab ich auch jetzt schon allerhand Angelesenes.

Jean Ziegler hält es mit Karl Kraus: Ich schieße oft über das Ziel hinaus, doch selten daneben. Außerdem mit Victor Hugo: Ich hasse alle Kirchen, ich liebe alle Menschen, ich glaube an Gott.

Ansonsten verwendet er Worte ganz gern wie Waffen: Alle fünf Sekunden stirbt auf der Welt ein Kind. Jeder sechste Mensch ist permanent unterernährt. Die Staats-Chefs der Euro-Zone haben das Budget des Welternährungsprogramms der Uno um die Hälfte reduziert, von sechs auf drei Milliarden. Im World Food Report wird erklärt, dass wir mit unserer Landwirtschaft zwölf Milliarden Menschen normal ernähren könnten. Es gibt keinen objektiven Mangel. Ein Kind, das heute an Hunger stirbt, wird ermordet. Treffend allemal.