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Donnerstag, 29. August 2013

Venedig klotzt

Ein Hoch auf die Seppia-Nudeln und auf die Food-Art!
Sandra Bullock und George Clooney schweben auf der Leinwand und eröffnen die Filmfestspiele aber ich bin auch in Venedig!
Vor den Giardini parken die Luxusliner.
Die Gondolieri rühren ihr Ruder. Taxis pfitschen vorbei.
Dazwischen tuckern Lastenboote (da ein Sarg, dort ein paar Bierfässer). Fähren flößen Respekt ein. Flugzeuge streifen im Steilaufflug diverse Campanili.
Die Wolken spielen verrückt.
Die untergehende Sonne gibt eine Lichtshow.
Irgendwo regnet's und Blitze durchzucken die Szenerie.
Die Haltestellenplattform schwappt, im Schiffsbauch gurgelt's bedenklich und das Meer braust nicht auf, es gischtet ein wenig und gibt sich klarer als erwartet.
Der Lido ist nah, Möwen mögen Semmel und bei all den tollen, frei zugänglichen Biennale Pavillions sind mir die Filme samt Stars herzlich egal.

Montag, 19. August 2013

Salzige Drüse

Er saß sie an.
Sie hockte zurück.
Seine Augen flunkerten.
Ihr Blick fickte.
Er brutzelte und ließ die Zunge um die Lippen scheißen.
Sie bog die Augenbrauen hoch, würzte die Lippen und rümpfte die Nase, denn rümpfen st schon eigenartig genug. Da ist Verfremdung gar nicht notwendig.
Was nun? klagten sie einander.
Nun. Anmachen wäre eine Möglichkeit.
Sich von der Atmosphäre bepieseln lassen und einfach drauflos flöten.
Sich nix reisen, es zu fassen, ohne Skrupel zu baden auf einander einsehen.
Er saß sie also an.
Sie hockte erneut zurück und dann, ja dann verrann eine Romanze.

Freitag, 26. Juli 2013

Österreich Rallye

Wir stehen auf der Spitze des Waubergs in Drobollach am Faaker-See, schauen auf die TANN-Wurstfabrik und die Gail und haben trotz bescheidener 694 Höhenmeter Gipfelgefühle.

Wir sind eingezwängt in penisbetonende Klettergurte, blau behelmt, mit Seilrolle und Karabiner gesichert, lernen Muskeln kennen, die wir nicht haben, genießen den Blick über den See und schweben über den Wipfeln. Wir machen uns auch fast an, aber nur fast. Wir überwinden gleich einen ganzen Katalog von Urängsten, lassen uns fallen und wollen "HochHinAuf" im Waldseilpark auf der Taborhöhe (dabei gefällt mir persönlich doch am besten, dass auch das "Hin" groß geschrieben ist, vermutlich um den Thrillfakor zu erhöhen und auf die im Hintergrund bzw. am Waldboden lauernde Gefahr hinzuweisen).

Wir stehen auf der Bühne der Poolbar in Feldkirch und slammen uns die Stimmbänder aus der Kehle. Wir lassen die In-circle-dancer-Sonnenbrille im Tanzkreis wandern und verrenken uns zu DJ Künsten von Cocerto Cristall und Mieze Medusa.

Wir posen auf der Staße und vor dem Turm (in Feldkirch).
Wir erklimmen trotz Geburtstag und vorabendlicher Grillparty (vielen DANK!) die Nassereither Alm, belohnen uns mit Kaiserschmarren, Tiroler Knödel und Waldluft die vom Verkehrslärm beeinträchtigt wird. Wir holen uns keinen Muskelkater, sind aber eh noch bedient.

Wir verbringen einen Sommerhitzetag im Zug. Aber nicht nur. Von Graz nach Nassereith machen wir Station in: Stainach-Irdning (umsteigen auf den Schienenersatzverkehrsbus bis Bischofshofen), Salzburg, Innsbruck und Imst-Pitztal.

Wir spoken word performen für das Megaphon im Auschlössel in Graz. Wir trinken uns der Mitternacht zu. Wir lassen Prosecco-Korken knallen, wir schneien in eine Jam-Session und tragen bei, was wir können (freestylen, dancen, trinken und gscheit reden). Wir essen Pommes und Currywurst am Hauptplatz.
Wir verbringen Feiertage. Es geht uns gut und der Urlaub steht noch bevor.
JUHUI!

Freitag, 12. Juli 2013

Die Instandhaltung der Füße

Fliegen umschwärmten uns, als ob wir Scheiße wären. Im Gegensatz zu diesen fühlten wir uns nicht ganz so wohl. Kohlgase trieben in uns ihr Unwesen wäre falsch gesagt, die taten schlicht wofür sie berüchtigt sind.
Wir waren also innerlich aufgewühlt und nach außen hin vermutlich nicht ganz so cool wie gewünscht.
Vielleicht stanken wir sogar ein wenig. Es war ja auch Sommer und heiß. Wir waren ja auch den ganzen Tag unterwegs und hatten 1300 Höhenmeter in unseren Beinen und die Füße hatten seit 10 Stunden kein Tageslicht erblickt, waren drauf und dran sich mit den Socken zu einer dampfenden Masse zu verschmelzen, die olfaktorisch vorerst noch relativ erfolgreich von den Schuhen in Zaum gehalten werden konnte, vorerst. Dank an der guten Schuhe Werk und Undank an des Schweißteufels Beitrag.
Der Schafsberg war von uns über den Himmelspfortensteig erklommen. Hinterher im Mondsee flugs ein Bad genommen, dann soff der Reim ab. Es zischte kurz, dann bibberten wir und suchten das Weite respektive eine Gastwirtschaft mit Forellen und Bier aus der Region.
Schilling
hieß das Bier und war süß. Die Forelle nannte ich Ferdl. Ferdl ragte über den Tellerrand hinaus und auch Schilling schäumte über. So lässt's sich leben.  
Urlaub in Österreich - unerschöpfliche Freuden für Magen, Fuß und Herz!

Montag, 15. Oktober 2012

Das Treiben der Lämmer

Klar, ich will es noch nicht wahrhaben, dass die Flitterwochen vorbei sind. Klar, Kalifornien im Indian Summer wär' mir grad lieber als Wien im Oktober.
Aber es gibt Möglichkeiten, den Amerika-Aufenthalt zu verlängern. Pulphead ist eine Essay-Sammlung von John Jeremiah Sullivan und gerade erst in der Edition Suhrkamp in schöner Klappenbroschur erschienen. Billig ist das Buch nicht (20,60 €) aber es ist Gold wert. Auf über 400 Seiten und in 15 Essays zwischen E und U, zwischen Landes- und Popkultur entführt einen Sullivan ins Innere Amerikas. Das ist nicht geografisch sondern allgemein zu verstehen, es geht ans Eingemachte.
Sullivan schreibt über das größte Christen-Rock-Festival dessen Besucher durchgeknallt sein mögen, aber sie lieben Jesus. Er lässt das zart Pflänzchen Axel Rose aufleben: durchgeknallt, aber er entkam seiner Herkunft. Fördert Erhellendes über Ihre Majestät der Durchgeknalltheit Michael Jackson zutage. Schürft in Archiven über Tiere in Auflehnung (Das Treiben der Lämmer). Geht auf Jamaikareise um mit den Rastafaris abzurechnen. Besucht Disneyland und hebt wahre Familienerlebnisse hervor, besucht Reality TV B-Helden und sucht und findet in allen immer etwas Gutes.
Sullivan geht es nicht um billige Pointen, Sullivan führt niemanden vor, Sullivan fühlt sich ein, fühlt sich der Reportage verpflichtet, berichtet höchst Interessantes, versteht dies dann auch immer persönlich zu verpacken, setzt meist eine Weisheit obendrauf und sprachlich sind diese Essays ebenfalls ein prickelnder Genuss. Leider hab ich nur die deutsche Version, die ist aber gut.
All diese Essays sind bereits in Zeitschriften erschienen. Da ist man kurzzeitig neidisch auf den amerikanischen Zeitschriftenmarkt. Denn mir fällt keine Zeitschrift hierzulande ein, in der man Ähnliches veröffentlichen könnte. Im Fleisch vielleicht, in der Schreibkraft oder im Wespennest, wenn's zum Thema passt. Okay.
Der Untertitel "vom Ende Amerikas" ist zwar Verlagsschwachsinn, aber das Buch unbedingt empfehlenswert.

Samstag, 13. Oktober 2012

Big Sur Poetry

 
Von unseren GastgeberInnen in Kalifornien herumgekarrt zu werden, ist nicht nur ein Erlebnis für alle Sinne, es macht auch Schreiblust. Hier ein Rücksitzgedicht entstanden auf dem Highway One.
Ich fiel in die Grube der Liebe
fand Halt nicht da noch dort
nur Wand und glatte Oberfläche
Folglich lobte ich den fruchtbaren Boden
und ebnete den Weg in die Tiefgründigkeit der Gefühlswelt
Hades, die Miene finster, schlapfte einher
Ich drauf kühn: „Ha-ha a-a!“
Also: „Halt, Hades! Aber-aber müsstest du nicht eigentlich Amor sein?“
Drauf Hades ganz gelassen: „Nein, Amor liegt im Koma, lief Amok nach Kamikazee-Verliebung mit Crashtestdummie-Ende. Habe seine Schicht übernommen. Bist hier also mehr in der Unterwelt denn auf Wolke 7.“
Ich drauf ganz geschlagen: „Oh, hätt ich das blo-oß gea-a-ahnt, wär ich von vornherein in die Hö-ölle der Zwietrach-acht gestiegenen.“
Hades: „Pech ist des Hättiwaris Schicksal. Groß ist die Alltagsscheiße – der Glücksgrat ist schmal. Und Bubi: Du angststotterst!“
Ich: „Soso und Ha-hades hab Dank und mich gerne, behe-hellig mich nicht weiter, gib mir lieber eine La-laterne, Sterne oder zumindest eine No-otfall, Durchfall, Exitstrategie.“
Hades: „Ach, du schlichter Armleuchter begreifst du denn nicht, deine Zeit ist aus, du bist das Schlusslicht und ich knipse dich jetzt aus!“

Samstag, 6. Oktober 2012

Streifschusspolitik und Kelpinterventionen

Carmel ist süß.
Carmel ist quaint sagt Doris.
Carmel is mine, sagte Clint Eastwood zwei Jahrzehnte lang und bürgermeisterte.
Ob er es war, der den Golfplatz direkt an der Küste anlegen ließ, weiß ich nicht.
Ich weiß auch nicht, ob er es war, der das Gesetz erließ, dass Frauen hier keine Stöckelschuhe mit mehr als zwei Inch Stöckel tragen dürfen - zwecks Kopfsteinpflastereinfädelgefahr.
Ich weiß ferner nicht, ob dieses Gesetz auch Männer betrifft. Aber:
Ich weiß, dass dieses Stöckelschuhprohibitionsgesetz nicht exekutiert wird. Das heißt, Straffällige werden nur angeschossen. Ich will hier aber nicht weiter eastwooden (zumal ja auch keine leeren Stühle zugegen), sodern wieder zurück kommen zu Süßem, Saurem und Schönem:

Der Ozean kelpt.
Seelöwen öien.
Erdhörnchen wieseln.
Kormorane sind nicht wasserdicht.
Pelikane ziehen ihre wirbelschleppeneffizienzoptimierte Formationsflugshow ab und Möwen scheißen alles zu, voll, raus.
Wir sind am Point Joe und es ist schön.
(17-Mile-Drive Pebble Beach & Del Monte Forest, Carmel, CALIFORNIA)

Dienstag, 2. Oktober 2012

Mein großer, grüner Kaktus

Man könnte sagen, der Urlaub dauert zu lang.
Man könnte sagen, ich hab Bühnenweh.
Man könnte sagen, die Zikaden im Hintergrund sind aber laut.
Man könnte sagen, die Zikaden spielen sich aber schön in den Vordergrund.
Ich sag: Na Hund!?

Samstag, 25. August 2012

Griechische Symbiose

Ich bin ein Olivenbaum.
Ich souvlake den ganzen Tag rum.
Ich moussaka ins Meer und pastizio mich nichts.
Ich ouzo und fixe und im Wasser bin ich eine Nixe.
Ich bin auch ein Feta, bin aber magerer geworden vom vielen Schlafen, Sport und Wenigertrinken.
Ich habe noch drei Tage Frist.
Dann ist der Urlaub endlich vorbei und Sand wieder ein reines Kinderspielplatzthema und nicht in allen Ritzen. Apropos:
Über allen Ritzen war Ruh, unter dem Mosquitonetz waren ich und du,
und wir geschlechtsverkehrsrührten uns kaum bis nicht
Weil die Zimmerwand war nicht dicht
Nicht dicht wie auch wir nicht immer waren
in all den Jahren (um noch etwas abschließende Urlaubsendemelancholie ins Blogeintragspiel zu bringen)

Mittwoch, 22. August 2012

Putzbrigade


Ich bin der Putzfisch der Schmutzgesellschaft; ich bin die himmelblaue Saugbarbe der dukelschwarzen Gegenwart. Ich bin die Krake der kranken Tanten und der Orka der oargen Onkel; ich bin der Schwertfisch der Unglücksritter und der Goldfisch der schwarzen Schafe mit Pechsträhnchen; ich bin der Seeigel der Bequemlichkeitsfanatiker und die Feuerqualle der Brandblasenfadbarsche
Ich mach reinen Tisch – ich putz jeden Fisch – ich mach klare Sicht – ich freischnorchel dich
Ich polier dir die Hammerhaifresse; ich frisier dir die Schillerlocken; ich stutz dir die Welsbartl und weil sich auf Welsbartl sonst nichts reimt, erfind ich dir den Felsblockzartl; den Felsblockzartl flock ich dir aus und dem Tintenfisch saug ich für dich die Tinte raus; ich wiener dir den Karpfen bis er die Schuppen verliert; ich wasch dir die Moräne samt ihrer Zähne;
Ich mach reinen Tisch – ich putz jeden Fisch
Ich staubwedel dir den Stör, bis er seine Ö-Strichchen verliert und zum Stor, also zur reinen Gardine wird; ich spül dir die Regenbogenforelle bis ihre Farben verschwimmen; ich bring dir den Leuchtaugenfisch zum Glimmen, nein, zum Down-timmen seiner Blinker, damit man nicht so genau sieht, was noch alles zu tun wäre; ich blitzputzseeverteufel dich und mit einem Wisch ist alles weg

Samstag, 18. August 2012

Schmerbauchfleischauflauf

Affenhitze - Sturzbachschwitze - herdplattenheiß - Hektoliterschweiß fließt, strömt, flutet
Alles fließt, strömt, flutet nur ich hab Durst.
Ich bin sooooo durstig, sosososososo durstig. Ich kann's euch gar nicht sagen wiiiiie durstig. Weil mir nämlich die Zunge schon am Gaumen pappt wie ein jahrelang missachteter ehemals Flauschfaserwaschlappen.
Meine Kehle ist trocken, soooooo trocken, sososososo trocken, wie Zakynthos im August, wie überzeugter Asketen Lust auf Genussmittel. Wenn ich jetzt noch weiter sprechen muss, kriegt mein Kreislaufmotor einen Kolbenreibertotalschaden und mein interner Ventilatorrotor einen hy-hy-hy-hyperventilier Anfall.

Ich bin am Ende. Ich bin durstig. Ich bin sooooooo durstig, ich könnt die Vorratsspeicher der Brau-Union wegschlucken wie nix. Ich würd mich am liebsten an eine Wachauer Weinbergbesprenkelungsanlage anschließen (sofern die dort wirklich mit Wein gießen) und dort abhängen bis zum Blasenanschlag. Ich könnt ganz Schottlands Whiskyjahresproduktion mit links und die Ukrainische Wodkajahresförderung mit rechts weg ziehen.
Ich bin sooooooo durstig, sososososo durstig, ich würd jetzt sogar Wasser trinken, ein ganzes Glas, vielleicht sogar zwei.
Auf dass alles wieder fließen, fluten, strömen möge. Auf dass ich der Affenhitze wieder Eisbärencoolness entgegensetzen kann. Auf dass auch die Gedanken wieder anstandslos vom Hirn über den Arm in die Schreibhand fließen mögen und bei der
Mörderhitze - Urwaldschwüle - Saunaaufgussschwitze - SOAK-Pavilon-Kühle ein Monster-Hitzen-Wort-Durst-Text entstehe, bevor ich tatsächlich an die Ionion-Bar etwas trinken gehe.

Mittwoch, 20. Juli 2011

Erleuchtungsbrille

Dienstag, 12. Juli 2011

Die Sonne knipst mich aus, macht mein Ich weich, macht mich mürbe und würde ich welche haben, also Gedanken, so gingen sie unter im Meer oder versandeten, landeten am Grübelkomposthaufen um dort zu verderben und Humus für spätere, wirkliche Gedanken zu werden.

Montag, 11. Juli 2011

Taras Prochasko gelesen, Thunfischsalat gegessen, am Strand gedöst. Viel mehr war nicht. Finnisage, ja. Auch Bier im Coffehouse, eh genug. Die erste Woche halt und mich ordentlich voll gemacht. Erkenntnis des Tages: Lesen ist eine Art Durchlauferleuchtung.

Solomos


Sonntag, 10. Juli 2011
Ruhe- und Pastatag mit Zikadencrescendo als Hintergrundmusik. Erneute Bestätigung: 3 gut eingeschänkte Ouzo plätten. Vernissage und Nachschlag im Altius. Vier Uhr wird’s so auch bald. Ach ja, der Schutzheilige der Insel ist Dyonisos. Wörter des Tages: Unzuchtspfuhl, Stummduldung und Reizdarm.
Samstag, 9. Juli 2011
Tagesausflug, Inselfahrt, Museumsbesuch. Noch ouzorauschig in den Tag geschlittert und gegen die verdauungsanregende Straßenführung und -präparierung angekämpft. Das Nationaldichter Museum (Solomos und seine 158 Strophen Hymne) gewürdigt, eine Oliveölmühle besichtigt und auf das gestrandete Schmugglerschiff runter geblickt.
Viel von der Insel und diversen Versäumnissen gesehen und am Abend mit Grillfleischplatte dicht gemacht. Auch effizient, bewirkt aber (im direkten Vergleich mit Ouzo) gesprächstechnisch das Gegenteil.

Skopos

Freitag, 8. Juli 2011

Den Hausberg (Skopos) erklommen und dem Sonnenaufgang beigewohnt. Dafür um 4 aufgestanden und von 9 bis 12 gepennt. Einem geschwätzigen Sportfreak und Hausmeister mehr Ohr geliehen, als er verdiente und die Idealzeit für Sex in griechischer Hitze entdeckt. Noch immer einen verspannten aber wenigstens nicht verbrannten Rücken. Die Augen aber rinnen sonnen-, salz- und sandbedingt.

Donnerstag, 7. Juli 2011

Laufen am morgen am Strand. Wasser schwappt in die Schuhe, schnappt nach dir. Sand baut nicht auf dich, sondern lässt dich einsinken. Sonne lässt sich sowieso nicht von ihrem Tun abhalten. Schwere Beine, Schweiß in Flüssen aber hinterher Belohnung, Abkühlung, Versöhnung. Auf die Siesta verzichten hat bloß zur Folge, dass man das Beachvolleyballen verschläft, dann zu früh isst und müd ist.

Zakynthos 2011

Dienstag, 5. Juli 2011

Schaltergepolter im Fluc-Slam-Rausch. Ticket- aber nicht wortlos. Im Sprint in den Flieger und in voller Rauschblüte im Bus nach Vassilikos den Kater dann am Strand kuriert und mit Ouzo, Musaka und Yazzi-Entspannungswürfeln ab unters Mosquitonetz. Anstandsloses Urlaubseinstandsfeeling. Die Restfetten half!

Mittwoch, 6. Juli 2011

Einen Heckenklescher und den würzig äzenden Hausschnaps aber großartige Schwertfischsouvlaki. Tränende Augen, offene Schienbeine und Knie aber große Beachvolleyballmomente. Gegen eine gediegene Siesta gibt es wirklich gar nichts einzuwenden und Lamminnereien sind vor allem als Wort schön.

Sonntag, 25. Juli 2010

Erlauflesen


Die Lesung mit vermutlich höchster Gesamtniederschlagsmenge überlebte ich neulich in der Brau- und Messestadt Wieselburg.

Literatur & Wiese
hieß die Veranstaltung vom Kulturverein halle2. Dafür, dass aus Wiese Brücke wurde, sorgte der nichts Gutes prophezeiende Wetterbericht und pünktlich zu Beginn der Lesung brachen die Wolken auch beeindruckend hernieder auf das zwei Messehallen verbindende und die Kleine Erlauf überquerende Glied in Glas und Rot.

Da im Wiesenfall bei einem Mostheurigen gelesen worden wäre, gab es auch – wir sind ja immerhin im Mostviertel – nur Most und der hat gut 8 % Alkohol, dass da danach mit lokalem Bier zurück getrunken werden musste, war allen Nichtnachhausegehwilligen klar wie Obstler.

Für mich bleibt Wieselburg jedenfalls als Brücken- und Leuchtenstadt in Erinnerung, denn der Traditionswurstbetrieb Moser überbrückt mit seinem Fleischverarbeitungskomplex die Bundesstraße und diese wiederum wird von ästhetisch ansprechenden Solarenergieleuchten mit Bewegungssensoren gesäumt.
Schwarze Pute
heißt das Aushängeschild der 35 mal mit Verdienst-Medaillen dekorierten Gebrüder mmm...Moser, die Saumaisen sind auch nicht zu verarchten und beim Reschinsky kann man überdies gut Eiskaffee schlürfen.
In Summe ein lukullischer Aufenthalt.


Mittwoch, 21. Juli 2010

Zurückbergen

Ich sah auf das Meer
Und sagte: Adieu!
Das war's dann wohl wieder
Muss zurück in die Berge
Die brauchen mich dort
Haben ja sonst nicht viel
Abgesehen von Höhen
Mehr nicht

Sonntag, 18. Juli 2010

Der Meerfreischneider

Ich sah auf das Meer.
Da wellte sich was.
Schlecht verlegt, dachte ich.
Schäumt ja vor Wut. Wirft sich hoch, schlägt Falten.
Rausschneiden und neu verlegen, dachte ich.
Klarer Fall von Pfusch.
Stanleymesser her: Reinstechen, rausfetzen, neu machen.
Farbe kann ruhig bleiben. Blaugrün ist ja dankbar.
Wer ist der Zuständige für diesen Wellenwurf?, fragte ich.
Und mit Verlaub, ich verspreche Besserung.
Ja, ich habe Hand, Fuß und Sachverstand.

Hab schon zigmal Meer verlegt.
Kommt man ja nicht umhin als weltgewandter Mensch.
Ist ja zu zwei Drittel blau die Welt.
Der Rest ist Hoffnung, jaja.
Mehr als ein Rauschen war nicht zu vernehmen.
Seltsame Person, dachte ich, soll doch froh sein, dass sich wer kümmert.
Nur im Sand verläuft sich ja alles von selbst.
Wer mehr will, braucht Pflege.
Ich diene mich an, ich bin bereit, sagte ich.
Ich zückte mein Messer, der Boden zuckte.

Schlecht verlegt und schreckhaft, dachte ich.
Klarer Fall von Gewissensbissen.
Vielleicht gleich mit dem Freischneider behandeln, dachte ich.
Ich startete Freund Freischneider, gab Gas und sprach:
Ich erlöse dich von deinen Sünden, Umständen und Grundverhaftungen.
Mach dich frei, lass los, heb ab!
Meerspäne und Gischtfetzen flogen, Sandbänke wurden auf die Plätze verwiesen, der Horizont plan gehobelt und Strandgut trat die Stelle von Universalunheil an.
Im Urlaub darf man sich die Landschaft schon zurecht rücken, dachte ich, denn:
Der Urlaub ist ein Spiel- und Handlungsfreiraum.
Was ja schon fast aphoristische Qualitäten hat und somit als Moral herausgehoben werden kann.

Eine Schlusspointe vielleicht?
Strandgut, Sandbank und Sonnensegel machen Urlaub am Bauernhof.
Strandgut schleppt Buttermilch ab, Sonnensegel Strohstreu und die Sandbank bleibt auf der Sackkarre hocken. Gemeinsam machen sie sich ein Fass ohne Boden auf, lassen die Schwarte krachen, die Sau raus und die Sonne rein. Alle sind erleuchtet und erkennen sich gegenseitig. Worauf eigentlich nichts mehr folgen kann.
(Fortsetzung folgt)



Freitag, 16. Juli 2010

Mehr Schaf bitte!

Ich sah auf das Meer.

Klar war da was.
Das Wasser.
Mehr braucht's nicht am Strand.
Flossen vielleicht und etwas Öl auf der Haut.
Im Salat auch.
Gurken und einen Schnorchel.
Eventuell Essigreiniger und Schwamm drüber, wenn's nicht passt.
Wind bringt auch meist was: Böen, Brösel, Körner und Oliven.
Muss man alles mögen. Ist natürlich heiß hier.
Deshalb ist man ja da. Heißt ja:
Sommer, Sonne, Tomatensalat.
Ist man ja gleich ein anderer Mensch.
Kann man ja gar nicht oft genug betonen;
Dass Schafkäse süchtig macht.
Andere Länder – andere Sitten.

Mittwoch, 14. Juli 2010

Die Meeresfinsternis

Ich sah auf das Meer. Da leuchtete was.

Hell, dachte ich. Hält kein Mensch aus, dachte ich.
Also ohne. Ist ja die Sonne.

Ich ließ mich blenden. War keine Sonne.
War bloß ein Schein.
Schau, schau, dachte ich. Schein gelegt.
Klug gemacht, dachte ich. Helle, helle.

Ich strahlte.
Kann ich auch, dachte ich. Mach ich gleich, sagte ich.
Da wurde es finster. Dunkel von da bis dort.
Kein Auge trocken, nur Wüste aus Samt.
Samt Entourage aus schwarzer Luft.
Der Himmel verschraubt. Der Horizont auf Urlaub.
Auf und davon und alle Sichtbarkeit im Gepäck.
Alles Sand, Nass, Finster.

Gar nicht gemütlich, zumal am Meer.
Stellt man sich ja anders vor im Urlaub.
Ging dann doch ins Wasser. Nackt, sah ja kein Mensch.
Wollte ja doch, hatte ja auch... Bezahlt für alles nur nicht Helle.
Die setzt man voraus. Vorausgesetzt man beschäftigt sich mit elementaren Dingen.
Geht ja auch alle an, so eine Helle. Nervt ja, so ein Finster.
Gibt ja schon Nächte genug – Tag für Tag.
Da braucht's nicht auch noch im Urlaub, im Sommer, am Meer...
Man stelle sich vor... Vergleichsweise ungünstig.

Vergleichsweise schönes Wort: ungünstig
Vergleichsweise auch. Vergleichsweise ungünstiger Zeitpunkt das grad festzustellen.
Aber müsste man mal aufkochen diesen Wortauflauf.
Vermutlich schwere Kost für karge Sprachler. Welcher Mutter auch immer.

Doch zurück zum Finster. Wo war das nochmal?
Schwer zu beschreiben.

Auf der anderen Seite der Helle.

Aber wie da bloß rankommen?

Umstülpen, dachte ich.
Umstülpen ist auch schön.
Vergleichsweise ungünstig allerdings ein umgestülpter Magen.

Zumal im Urlaub, man stelle sich vor...
Sand, Meer, Kotzen.
Vermutlich vergleichsweise bunt, farbenfroh, oh...

Das Finster war weg. Das Blatt nicht mehr weiß.
Ich habe geschrieben, sagte ich.
Das fängt ja gut an, dachte ich und hörte vorerst auf, um Neues zu erfahren.

(Fortsetzung folgt)